Milchkrieg wegen TV-Spot Bauern wettern gegen Andreas Gabalier
20.08.2015, 10:11 Uhr
"Bauern-Bua" Andreas Gabalier fordert eine öffentliche Entschuldigung im Milch-Skandal.
(Foto: imago/Future Image)
Schlagerstar Andreas Gabalier macht Werbung für "Müller"-Milch. Für den österreichischen Bauernbund grenzt das an Landesverrat - auf Facebook ätzt man gegen den Sänger. Der setzt sich jetzt gegen die Vorwürfe zur Wehr.
Er sieht aus wie einer vom Land und so singt er auch: von Bergen, Wiesen und Sonnenschein im Herzen. Der österreichische Alpen-Elvis Andreas Gabalier hat mit eindeutig heimatverbundenen Songs wie "I sing a Liad für di" seine deutschsprachigen Fans in einem länderübergreifenden Begeisterungstaumel vereint. Aber nicht seine einheimischen Bauern. Die sind sauer, weil der 30-Jährige im Fernsehen für deutsche "Müller"-Milch wirbt.
"Der g'standene Patriot Andreas Gabalier trinkt also gern Milch. Aber wenn's um Geld geht, am liebsten deutsche Industriemilch", postete erzürnt der österreichische Bauernbund auf Facebook. Ein solcher Werbevertrag sei unmöglich, gerade weil österreichische Bauern ihre Milch mit Verlust produzieren müssten.
Das wiederum hat den selbst ernannten "Bauern-Bua" erbost. In einem offenen Brief schreibt der Volks-Rocker: Seit sechs Jahren stehe er jetzt auf der Bühne und schwärme "aus tiefster Überzeugung von unserem Landleben, der kitschigen Natur, unserer kulinarischen Vielfalt, der geselligen Herzlichkeit, die uns ausmacht, und den Dirndlkleidern und Lederhosen, die sich bereits bis in den hohen Norden Deutschlands als ländlicher Lifestyle ausgebreitet haben".
"Botschafter unserer ländlichen Heimat"
Als offizieller, vom Landwirtschaftsminister ausgezeichneter Botschafter der ländlichen Heimat verbreite er in unzähligen deutschen TV-, Radio- und Zeitungsformaten "all das, mit medialer Wirksamkeit und nachhaltigem wirtschaftlichem Nutzen für den Fremdenverkehr wie wohl kaum ein anderer".
Der offene Brief lässt eine neue Eskalationsstufe im österreichischen Milchkrieg erwarten, denn der Musiker schreibt weiterhin: "Ich lasse diese Schlagzeilen als euer größter Botschafter ganz bestimmt nicht auf mir sitzen und erwarte mir von den 'Interessensvertretern' des österreichischen Bauernbundes eine offizielle Entschuldigung, wie es sich unter Bauern gehört".
Quelle: ntv.de, ath/spot