Golden Globes in Los Angeles Drama um Polizeiwillkür räumt ab
08.01.2018, 06:57 Uhr
Sam Rockwell mit dem Preis als bester Nebendarsteller in "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri".
(Foto: picture alliance / Paul Drinkwat)
Der Film "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" erzählt von einem ungeklärten Mord und inkompetenten Polizisten. Nun räumt er vier Golden Globes ab. Auch ein deutscher Film wird ausgezeichnet - und darf sich Hoffnungen auf einen Oscar machen.
Der Film "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" von Regisseur Martin McDonagh war der große Gewinner bei den Golden Globes in Los Angeles. Der Film wurde in der Kategorie Drama als bester Film geehrt. Eine der Auszeichnungen, die als Vorbote der Oscar-Verleihung gelten, ging an die deutsche Produktion "Aus dem Nichts" von Regisseur Fatih Akin.
"Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" handelt von Polizeiwillkür und Rassismus in einer US-Kleinstadt im Rahmen eines ungeklärten Mordfalls. Vor allem die Darsteller überzeugen in dem Independent-Streifen. Insgesamt räumte das Werk vier Golden Globes ab. Neben dem Preis für Frances McDormand als beste Hauptdarstellerin, wurden auch Sam Rockwell als bester Nebendarsteller und McDonagh für das beste Drehbuch ausgezeichnet.
In der Kategorie Beste Komödie/Musical gewann die Tragikomödie "Lady Bird" von Greta Gerwig den Hauptpreis. Der Film konnte dazu die Auszeichnung für die beste Hauptdarstellerin einfahren. Er ging an die irisch-amerikanische Schauspielerin Saoirse Ronan. Die 23-Jährige spielt darin eine rebellische Schülerin, die ihrer kleinstädtischen Heimatstadt überdrüssig ist.
Der deutsche Regisseur Fatih Akin konnte sich über eine hohe Auszeichnung für sein NSU-Drama "Aus dem Nichts" freuen: Der Thriller wurde mit dem Golden Globe als bester nicht-englischsprachiger Film geehrt. "Aus dem Nichts" ist in diesem Jahr auch der deutsche Oscar-Kandidat.
Oldman und Franco brillieren
Der Preis für den besten Hauptdarsteller in einem Drama ging an den Briten Gary Oldman für "Churchill - Die dunkelste Stunde" über den ehemaligen britischen Premierminister Winston Churchill. Als bester Regisseur gewann der Mexikaner Guillermo del Toro für "Shape of Water - Das Flüstern des Wassers". Das Fantasymärchen war mit sieben Nominierungen der Favorit des Abends gewesen, erhielt dann aber "nur" noch den für die beste Filmmusik des Komponisten Alexandre Desplat.
Als bester Hauptdarsteller der Kategorie Komödie/Musical wurde James Franco ausgezeichnet. Der 39-Jährige überzeugte den Verband der Hollywood-Auslandspresse mit seiner Rolle als exzentrischer Regisseur Tommy Wiseau in der Tragikomödie "The Disaster Artist", bei der Franco auch Regie führte.
Viele Stars nutzten das Rampenlicht zum Protest gegen Sexismus und die Benachteiligung von Frauen im Showbusiness und anderen Branchen. Aus Solidarität mit Opfern sexueller Belästigung in Zeiten der #MeToo-Bewegung kleideten sich die meisten ganz in Schwarz. Auf der Bühne forderten sie zum Kampf für die Gleichstellung von Frauen auf.
Quelle: ntv.de, mba/dpa