Unterhaltung

Hacker veröffentlichen Sony-Filme Panzerkrieg im Internet

"Herz aus Stahl" mit Brad Pitt (M.) ist einer der geleakten Filme.

"Herz aus Stahl" mit Brad Pitt (M.) ist einer der geleakten Filme.

(Foto: 2014 Sony Pictures Releasing GmbH)

Noch vor dem Kinostart sind Filme von Sony in Internet-Tauschbörsen aufgetaucht. Sie stammen vermutlich aus einem Hackerangriff auf den Konzern. Es gibt bereits Spekulationen über den Hintergrund: Es geht um eine Nordkorea-Satire.

Für Sony ist es ein Debakel: Kurz nach einem Hackerangriff auf die Rechner des Konzerns sind mehrere Filme noch vor dem US-Kinostart in Tauschbörsen im Internet aufgetaucht. Betroffen ist auch das Weltkriegs-Drama "Herz aus Stahl" mit Brad Pitt. Der Film läuft bereits in den Kinos der USA und anderer Länder. In Deutschland startet er am 1. Januar.

Hängt der Hackerangriff mit dem Film "The Interview" zusammen?

Hängt der Hackerangriff mit dem Film "The Interview" zusammen?

(Foto: Columbia Pictures)

Sony hat nun das FBI in den Fall eingeschaltet. Das berichtet die "Financial Times". Für das Unternehmen geht es um viel Geld im Weihnachtsgeschäft, denn auch "Annie" ist von dem Hackerangriff betroffen. Die Musicalverfilmung sollte in den USA am 19. Dezember anlaufen und galt als Trumpf des Studios zum Jahresende. In Deutschland startet der Film am 15. Januar.

Besonders begehrt bei den Nutzern von Tauschbörsen scheint "Herz aus Stahl" zu sein, Originaltitel "Fury". Der Film wurde nach Angaben des Branchenblattes "Variety" von mehr als 1,2 Millionen IP-Adressen heruntergeladen. Bei "Annie" waren es demnach 206.000 IP-Adressen. Im Mittelpunkt von "Herz aus Stahl", der als Oscar-Kandidat gehandelt wird, steht die Besatzung eines US-Panzers am Ende des Zweiten Weltkriegs. Brad Pitt spielt den Anführer der Truppe.

Hat Nordkorea die Finger im Spiel?

Zwar gibt es keinen nachweisbaren Zusammenhang zwischen dem Hackerangriff und dem Erscheinen der Filme in Tauschbörsen. Doch die US-Seite "The Verge" berichtet, dass die Filme in DVD-Qualität aufgetaucht seien, obwohl sie noch nicht zum Verkauf stünden. Betroffen sind demnach auch Kopien der Filme "Mr. Turner - Meister des Lichts" über den gleichnamigen englischen Landschaftsmaler und das Alzheimer-Drama "Still Alice" mit Julianne Moore. Beide Streifen kommen erst in den kommenden Wochen in die US-Kinos.

Unklar sind bisher die Hintergründe des Angriffs auf die internen Sony-Computer. Es gab jedoch Spekulationen, dass er von Nordkorea ausgehen könnte. Das kommunistische Land hatte zuletzt mehrfach scharf gegen den Film "The Interview" protestiert. In der Komödie mit Seth Rogen und James Franco, die von Sony vertrieben wird, reisen zwei US-Journalisten nach Nordkorea, auf Einladung von Machthaber Kim Jong-Un. Das CIA beauftragt sie jedoch, einen Anschlag auf den Diktator zu verüben.

Bereits die Ankündigung des Streifens, der am 25. Dezember in den USA und am 5. Februar in Deutschland startet, hatte scharfe diplomatische Proteste zur Folge. Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA zitierte einen Regierungsvertreter, der von einem "eklatanten Akt von Terrorismus und Krieg" sprach, da in dem Film ein Anschlag auf das Staatsoberhaupt thematisiert werde. Zugleich wurde vor "unbarmherzigen Gegenmaßnahmen" gewarnt, wenn der Film erscheinen sollte.

Quelle: ntv.de

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