Wer lügt? SMS sollen Depps Schuld belegen
03.06.2016, 07:50 Uhr
Eine SMS-Unterhaltung zwischen Amber Heard und Johnny Depps Assitenten soll die gewalttätigen Angriffe auf die Schauspielerin belegen. Doch der Absender widerspricht der Geschichte.
Johnny Depp und Amber Heard scheinen in ihrem Scheidungskrieg gerade ein teuflisches Spiel um Lüge und Wahrheit zu spielen - nur wer der Bösewicht in der Intrige ist, das ist noch unklar. Erst waren ältere SMS aufgetaucht, die gewalttätige Angriffe Depps auf seine Noch-Ehefrau belegen sollten.
Eine SMS-Unterhaltung von Heard und einem Assistenten von Depp sollte belegen, dass ihr Mann sie schon seit Jahren geschlagen und sogar getreten habe - noch bevor die beiden den Bund der Ehe eingingen. Den angeblichen Inhalt dieser SMS veröffentlichte das US-amerikanische Portal "Entertainment Tonight".
Johnny soll unter Alkoholeinfluss gestanden haben
So soll der Text aus dem Mai 2014 stammen und von Stephen Deuters, besagtem Assistent, mit folgender Nachricht begonnen haben: "Es tut ihm unheimlich Leid und er weiß, dass er Mist gebaut hat. Er möchte sich jetzt bessern, das hat er heute Morgen betont." Die Antwort, die von Heard stammen soll: "Ich weiß nicht, ob ich nach dem, was er mir gestern angetan hat, noch in seiner Nähe sein kann. Ich weiß nicht, ob ich mit ihm zusammen sein kann."

Dieses Foto war aufgetaucht und zeigt Heard mit Verletzungen im Gesicht.
(Foto: twitter.com/latestcanada)
Etwas später in dem veröffentlichten SMS-Verkehr werden die Anschuldigungen konkreter und deuten darauf hin, dass Depp so betrunken gewesen sein soll, dass er sich an nichts erinnern könne: "Offensichtlich hat er keine Ahnung davon, was er getan hat und in welchem Ausmaß er es getan hat. Würde ihm jemand ehrlich erzählen, wie schlimm es war, wäre er entsetzt", soll Heard geschrieben haben. Die Antwort von Assistent Deuters: "Er war entsetzt. Als ich ihm erzählt habe, dass er dich getreten hat, weinte er. Es war widerlich und er weiß es."
"Ich dachte, er würde sich bessern..."
Resigniert soll Heard zurückgetextet haben: "Er hat es schon so oft davor gemacht. Tokio, (...) London (erinnerst du dich daran!?) und ich bin immer geblieben. Ich dachte, er würde sich bessern... und dann bin ich doch alle drei Monate oder so in der exakt selben Lage." Sollten die Nachrichten so tatsächlich verfasst worden sein, würden sie Heards aktuelle Anschuldigungen wieder wesentlich glaubhafter machen. Zuletzt widersprach nämlich noch die Polizei Heards Ausführungen, bei einem Streit der beiden sichtbare Blessuren im Gesicht davongetragen zu haben.
Der nebulöse Fall hat bereits seine nächste Wendung genommen. Denn der vermeintliche Absender der Kurznachrichten, Depps Assistent Stephen Deuter, verweist alle Anschuldigungen ins Reich der Fabel. Dem US-Klatschportal "TMZ.com" sagte Deuter, die Screenshots der SMS, in denen er sich im Namen seines Bosses bei Heard für Tritte und Schläge entschuldigte, seien Fälschungen.
SMS nur ein Fake?
Er habe niemals von Attacken Johnny Depps geschrieben oder gesprochen - mehr noch: Er kenne niemandem, dem gegenüber Depp tätlich geworden sei. Dem Bericht zufolge kündigte Deuter gar an, die Unechtheit der Kurznachrichten notfalls unter Eid zu bezeugen. Heard hatte vergangene Woche die Scheidung von Depp eingereicht - und den Star beschuldigt, ein iPhone nach ihr geworfen zu haben.
Sie erwirkte gar eine einstweilige Verfügung gegen Depp. Seitdem eskaliert die Schlammschlacht zwischen den Noch-Eheleuten in rasendem Tempo. So behauptete ein Freund Depps, Amber Heard erpresse den Star mithilfe falscher Misshandlungsvorwürfe. Aussagen von Polizeibeamten legten unterdessen nahe, die 30-Jährige habe am Abend des vermeintlichen iPhone-Angriffs gar keine sichtbaren Verletzungen aufgewiesen.
Quelle: ntv.de, sro/spot