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Nordkorea ist und bleibt vielen westlichen Beobachtern ein Rätsel.
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Man kennt Diktator Kim Jong Un, der es seinem Vater nachmacht und Dinge betrachtet, ob nun ganz nah ...
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... oder in der Ferne.
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Manchmal lässt er sich auch von Soldaten feiern, oder besser: huldigen.
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Außerdem kennt man natürlich die finster dreinblickenden Soldaten, vor allem in der demilitarisierten Zone an der Grenze zu Südkorea.
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Die Realität sieht wohl ebenso finster aus.
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Der Bevölkerung geht es schlecht. (Blick auf Pjöngjang)
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Die Infrastruktur ist miserabel. (Gebäude in Pjöngjang)
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Auf den Straßen - hier in Kaesong - fahren kaum Autos.
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Vor allem aber: Viele Menschen hungern, besonders auf dem Land. Doch gezeigt werden darf das natürlich nicht.
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Westliche Besucher bekommen vor allem die Hauptstadt Pjöngjang zu sehen und dort wird ihnen Normalität vorgespielt, von Besuchern des Briefmarkenmuseums ...
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... bis zu Kindern mit Rollschuhen.
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Aber auch die Propaganda ist hier allgegenwärtig.
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Monumentale Denkmäler und ...
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... große Bauten ...
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... karikieren auf fast schon zynische Weise die Lebensumstände der Nordkoreaner.
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In den kommenden Tagen dürfte das noch einmal zunehmen.
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Denn am 27. Juli wird die Unterzeichnung des Waffenstillstandes im Koreakrieg gefeiert. Das war vor 60 Jahren.
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Aus Anlass des Jahrestages werden Veteranen des Krieges gefeiert.
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Und die Veteranen dürfen ihren Diktator und die Partei rühmen.
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Parallel zu diesen Festivitäten findet jedoch noch eine weitere, besonders bizarre Veranstaltung statt: ...
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... das Arirang-Festival, benannt nach einem koreanischen Volkslied.
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Es findet oft zweimal jährlich im Frühjahr und Herbst im Stadion "1. Mai" statt. Zu besonderen Anlässen wird davon auch abgewichen - wie in diesem Jahr.
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Das Arirang-Fest ist eine Massenveranstaltung - und das Wort Masse ist hier ganz wörtlich gemeint. Nicht umsonst steht es seit 2007 im Guinness-Buch der Rekorde als größte Feier seiner Art.
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Mit Tänzen und Gymnastik-Übungen der mehr als 100.000 Beteiligten ...
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... wird die Geschichte Nordkoreas dargestellt.
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Die Choreografien sind gewaltig, genau wie die Vorbereitungen.
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Unermüdlich wird geübt, damit auch wirklich niemand aus der Reihe tanzt - im wahrsten Sinne des Wortes.
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So arm die Bevölkerung ist, so sehr es an Lebensmitteln und Medikamenten fehlt - ...
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... so sehr wird hier mit Farben, Kostümen und revolutionärem Pathos um sich geworfen.
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Denn natürlich geht es bei er Veranstaltung in erster Linie um die Feier der Revolution.
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Und um die früheren Diktatoren: den "großen Führer" und "ewigen Präsidenten" Kim Il Sung (links abgebildet) und seinen Sohn Kim Jong Il, den "ewigen Generalsekretär" und "ewigen Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungskomitees".
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Doch nicht nur die Tänzer sind an dem Spektakel beteiligt.
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Auch auf den Rängen sitzen unzählige Menschen, ...
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... die mit Pappschildern riesige Bilder, ...
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... Parolen ...
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... oder die nordkoreanische Flagge formen.
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Das Publikum, das nicht mitmacht, ...
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... schaut sich das Spektakel an - und klatscht artig Beifall. Darunter sind übrigens auch Ausländer.
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Das Publikum bekommt in diesem Jahr wohl vor allem Bilder aus dem "Vaterländischen Befreiungskrieg" zu sehen, wie der Koreakrieg im Norden heißt.
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Doch egal, was dargeboten wird: Das Arirang-Festival ist eine bis ins Detail geplante Propaganda-Veranstaltung, die die Betrachter überwältigen soll.
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Ganz egal, ob draußen, in der realen Welt, Hunger, Elend und Terror herrschen. (Text: Markus Lippold)
Bizarre Massenveranstaltung mit Tanz und Propaganda Nordkorea feiert das Arirang-Festival
Mehr als 100.000 Menschen tanzen in bunten Kostümen oder bilden mit Pappschildern gewaltige Bilder - das ist das nordkoreanische Arirang-Festival. Die bizarre Massenveranstaltung steht ganz im Zeichen der Propaganda. Diesmal geht es um den 60. Jahrestag des Waffenstillstands im Koreakrieg.
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