Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 00:49 Ex-US-Verteidigungsminister Austin: Nato-Staaten sollten mehr für Ukraine tun +++
Der ehemalige Verteidigungsminister Lloyd Austin glaubt, die Nato-Staaten müssten mehr tun, um die Ukraine in ihrem Abwehrkampf zu unterstützen. Das sagte er laut der ukrainischen Nachrichtenagentur "Ukrinform" auf einer Konferenz in Warschau. Demnach betonte er zudem, die Nato-Staaten sollten ihr vereinbartes Ausgabenziel von 5 Prozent einhalten.
+++ 23:43 Selenskyj: Haben mehr als 170 Quadratkilometer zurückerobert +++
Bei Gegenangriffen hat die ukrainische Armee bei Dobropillja in der Ostukraine nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr als 170 Quadratkilometer Territorium zurückerobert. "Zu Beginn des heutigen Tages gelang es unseren Kräften, mehr als 174 Quadratkilometer zu befreien und über 194 Quadratkilometer wurden von russischen Saboteuren gesäubert", sagt der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft. Dabei sollen die russischen Truppen mehr als 3200 Soldaten verloren haben.
+++ 22:55 Merz: "Wir sind nicht mehr im Frieden" +++
Bundeskanzler Friedrich Merz äußert sich zu der Frage geäußert, wie hoch er die Kriegsgefahr für Deutschland einschätzt. "Ich will's mal mit einem Satz sagen, der vielleicht auf den ersten Blick ein bisschen schockierend ist, aber ich mein ihn genau, wie ich ihn sage: Wir sind nicht im Krieg, aber wir sind auch nicht mehr im Frieden", sagt er beim "Ständehaus-Treff" der "Rheinischen Post" in Düsseldorf. Man lebe in einer Zeit grundlegender Verschiebungen: Die regelbasierte Weltordnung werde durch pure Machtpolitik abgelöst. Das gehe einher mit dem Einsatz militärischer Mittel. "Wir sind in einer völlig anderen Welt", folgert der CDU-Chef.
+++ 22:18 Ukraine meldet: Polen finanziert Starlink doch weiter +++
Der ukrainische Digitalminister Mychajlo Fedorow hat auf Telegram gemeldet, Polen werde weiterhin die Starlink-Terminals finanzieren. Der polnische Präsident Karol Nawrocki habe ein entsprechendes Gesetz unterschrieben. Ende August hatte Nawrocki ein Veto gegen dieses Gesetz eingelegt, das auch die Finanzierung ukrainischer Geflüchteter regelt.
+++ 22:01 Ukraine warnt: AKW Saporischschja seit sechs Tagen vom Stromnetz getrennt +++
Laut dem Leiter der ukrainischen Atomaufsicht, Oleg Korikov, ist das besetzte Kernkraftwerk Saporischschja seit sechs Tagen vom ukrainischen Stromnetz abgeschnitten. Das berge große Gefahren, so Korikov auf Facebook. Die Stromversorgung des Kraftwerks werde durch Reserve-Dieselgeneratoren sichergestellt. Korikov warnt, es werde sehr wahrscheinlich zu einer Notsituation kommen, sollte Russland das Kraftwerk nicht bald wieder an das ukrainische Stromnetz anschließen.
+++ 21:40 Video zeigt ukrainische Frau bei Kartoffelernte nahe der Front +++
Die Front ist keine fünf Kilometer weit weg von dem ukrainischen Ort Wolodymyrіwka. Er liegt in einem Bereich, in dem Bomben fallen, über dem Drohnen sirren.
Und dennoch zeigt ein Drohnenvideo aus Wolodymyrіwka eine Frau, die dort unbeirrt Kartoffeln erntet. Das Video hat ein ukrainisches Angriffsbatallion veröffentlicht.
+++ 21:22 Selenskyj bietet osteuropäischen Staaten Hilfe bei Drohnenabwehr an +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Polen und anderen europäischen Staaten Hilfe gegen die jüngsten russischen Drohnenangriffe angeboten. In Warschau schlug er vor, gemeinsam einen verlässlichen Schutzschild aufzubauen – gestützt auf die ukrainische Erfahrung.
+++ 20:59 Ukrainischer Außenminister warnt: "Gibt keinen sicheren Ort in Russland mehr" +++
Laut der ukrainischen Nachrichtenagentur "Ukrinform" hat der ukrainische Außenminister Andrej Sybiha Russland gewarnt, ukrainische Waffen könnten alle russischen Militäreinrichtungen erreichen. Sybiha kommentierte damit Äußerungen des US-Sonderbeauftragten Keith Kellogg. Der hatte gesagt, Präsident Donald Trump habe die Ukraine zu Langstreckenangriffen gegen Russland. "Russland muss klar verstehen, dass es heute und in Zukunft keinen sicheren Ort geben wird", sagte Sybiha laut "Ukrinform".
+++ 20:33 Pistorius äußert Zweifel an "Drohnenwall" der EU +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat beim Warschauer Sicherheitsforum Zweifel am EU-Projekt eines "Drohnenwalls" gegen russische Angriffe geäußert. Das berichtet "Politico". Die Idee sei zwar gut, sagte er, doch dürfe man keine schnellen Ergebnisse erwarten – eine Umsetzung in drei bis vier Jahren sei unrealistisch.
+++ 20:10 EU-Kommission will "Drohnenwall" offensive Fähigkeiten verpassen +++
Die EU-Kommission plant ein Drohnenabwehrsystem an der Ostflanke der EU. Laut einem Konzeptpapier soll es auch abschreckende Offensivfähigkeiten haben:
- Präzisionsschläge gegen Bodenziele
- mehrschichtige, tief gestaffelte Zone mit Fähigkeiten zur Erkennung, Verfolgung und Neutralisierung von Drohnen
- Prävention von Naturkatastrophen
- Überwachung unerwünschter Migration
- Aufklärung grenzüberschreitender organisierter Kriminalität
+++ 19:46 Video soll Abschuss von russischem Transporthubschrauber belegen +++
Eine ukrainische Drohnenbrigade hat eigenen Angaben zufolge in der Ostukraine einen russischen Transporthubschrauber des Typs Mi-8 abgeschossen. Eingesetzt worden sei dabei eine ferngesteuerte Kamikaze-Drohne des US-amerikanischen Typs "Shrike", deren Herstellung nach Medienberichten nur wenige Hundert US-Dollar kostet. Stimmt die Meldung, wäre das ein beeindruckender Erfolg. Die Mi-8-Hubschrauber sind Millionen Euro wert.
+++ 19:23 Für Orban ist die Sichtung ungarischer Drohnen in der Ukraine "kein Thema" +++
Ungarns Regierungschef Viktor Orban hat die Sichtung mutmaßlich ungarischer Drohnen über der Ukraine als nebensächlich abgetan. "Ob zwei, drei oder vier ungarische Drohnen die Grenze überquert haben oder nicht, ist nicht das Thema", sagte Orban. Die Ukraine sei auf Waffenlieferungen der EU angewiesen und kein "unabhängiges Land", sie solle sich daher nicht verhalten, als wäre sie eines.
+++ 18:45 Bericht: Deutschland will Ukraine zwei weitere Patriots liefern +++
Deutschland wird der Ukraine bis Ende 2025 zwei weitere Patriot-Flugabwehrsysteme liefern. Das berichtet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent". Das habe Verteidigungsminister Boris Pistorius beim Warschauer Sicherheitsforum angekündigt.
+++ 18:35 Oberst Reisner erklärt russische Sommeroffensive für "gescheitert" +++
Trotz bedeutender Geländegewinne hält der österreichische Oberst Markus Reisner die russische Sommeroffensive im Ukraine-Krieg für "gescheitert". Ein Durchbruch sei nicht gelungen, im Herbst kämen die offensiven Bemühungen wegen des Schlamms vorerst zu einem Halt.
+++ 18:29 Selenskyj fordert nach Drohnensichtungen: Ostsee für russische Tanker schließen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat gefordert, russischen Schiffen solle der Zugang zur Ostsee verweigert werden. Das berichtet die Zeitung "Kyiv Independent". "Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass Russland möglicherweise Tanker in der Ostsee eingesetzt hat, um Drohnen zu starten – jene Drohnen, die in Nordeuropa für erhebliche Störungen gesorgt haben", sagte Selenskyj. Werde ein russischer Tanker zum Start von Drohnen genutzt, habe er in der Ostsee nichts zu suchen, so Selenskyj demnach weiter.
+++ 18:06 Ukraine meldet Abschuss von russischem Mi-8-Hubschrauber +++
Eine ukrainische Drohnenbrigade will in der Ostukraine einen russischen Transporthubschrauber des Typs Mi-8 abgeschossen haben. Die Brigade veröffentlichte ein Video des Drohnenangriffs auf X.
+++ 17:47 Video zeigt mögliche ukrainische Verteidigung gegen Glasfaser-Drohnen +++
Ein stramm gespannter Nato-Stacheldraht. Eine Minute lang hält er still, eine Minute lang dreht er sich. In dieser Konstruktion ukrainischer Militär-Bastler sollen sich die Glasfaserkabel verheddern, mit denen die russische Armee Drohnen steuert. Die russischen Glasfaserkabel-Drohnen bereiten den Ukrainern große Probleme, weil sie nicht mit Störsendern bekämpft werden können. Berichten zufolge sind diese Drohnen für einen Großteil der ukrainischen Verluste verantwortlich.
+++ 17:24 Ungarn will Zugang zu Reihe ukrainischer Medien sperren +++
Die ungarische Regierung will ein Dutzend ukrainischer Medien "auf ungarischem Gebiet" unzugänglich machen. Das kündigte der Leiter der Stabskanzlei des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, Gergely Gulyas, auf Facebook an. Der Schritt sei eine Reaktion auf Maßnahmen der Ukraine, die den Zugang zu ungarischen Medien eingeschränkt habe. Diese Medien hätten unter anderem "kritisch über Sanktionen gegen Russland" berichtet.
+++ 17:00 Russland verlässt europäische Anti-Folter-Konvention +++
Russland zieht sich aus der europäischen Konvention zur Verhütung von Folter zurück. Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnete am Montag ein entsprechendes Gesetz, das zuvor vom Parlament verabschiedet worden war, wie aus einem von den russischen Behörden veröffentlichten Dokument hervorging. Das russische Parlament hatte dem Europarat, auf den die Anti-Folter-Konvention zurückgeht, eine "Diskriminierung" Russlands vorgeworfen.
+++ 16:29 Nach ukrainischen Angriffen: Krim-Verwaltung rationiert Benzin +++
Die Verwaltung der von Russsland kontrollierten Krim reagiert auf Engpässe: Benzin wird rationiert und die Preise für Kraftstoff eingefroren. Autofahrer auf der 2014 annektierten Krim dürfen nur noch 30 Liter Kraftstoff auf einmal kaufen. Das teilte der regionale Gouverneur Sergej Aksjonow mit. Zudem sollen die gegenwärtigen Preise für Diesel und Benzin für 30 Tage eingefroren werden. Aksjonow rief die Bevölkerung auf, von Hamsterkäufen beim Sprit abzusehen. Die Engpässe sind die Folge einer Reihe ukrainischer Drohnenangriffe auf russische Ölraffinerien.
+++ 16:16 Söder: AfD "völlig unkritisch" bei russischen Grenzverletzungen +++
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat den Umgang der AfD mit Russlands Provokationen der Nato scharf kritisiert. Es sei "skandalös", dass sich die AfD "völlig unkritisch und sogar pro Russland" zu den Grenzverletzungen, Drohnen und Cyberattacken verhalte.
+++ 15:55 Putin beruft 135.000 Männer zum Wehrdienst ein +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat per Dekret die Einberufung von 135.000 Männern zum Wehrdienst angeordnet. Eingezogen würden die 18- bis 30-Jährigen in der Zeit vom 1. Oktober bis Ende des Jahres, hieß es in dem auch von der Regierungszeitung "Rossijskaja Gaseta" veröffentlichten Erlass. Eingesetzt werden dürfen die Rekruten in Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine erst nach dem einjährigen Wehrdienst. Sie müssen sich dann per Vertrag zum Kriegsdienst verpflichten.
+++ 15:37 Deutsche Drohnenabwehr: "Haben Jahre vertan" +++
Der Brigadegeneral a.D. Klaus Wittmann sagt, "in zwei, drei Jahren" könne Deutschland eine fähige Drohnenabwehr auf die Beine stellen. Doch bis dahin könne Putin weiter: Unsicherheit schaffen, die NATO testen und Uneinigkeit säen. Abschreckung müsse glaubwürdig werden.
+++ 15:15 Pistorius und Wadephul mahnen "kühlen Kopf" bei Reaktion auf Drohnen an +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und der Außenminister Johann Wadephul tauschen sich derzeit mit mehreren europäischen Kollegen in Warschau aus. Dabei forderten sie eine entschlossene und zugleich besonnene Reaktion auf mutmaßliche russische Provokationen. Wadephul warnte vor Russlands "hybrider Aggression" und mahnte wie Pistorius dazu, einen "kühlen Kopf" zu bewahren.
+++ 14:54 Kreml: Hunderttausende Moldauer wurden an Wahl gehindert +++
Moskau hat der Führung in der Republik Moldau vorgeworfen, Hunderttausende in Russland lebende moldauische Bürger daran gehindert zu haben, an der Parlamentswahl am Sonntag teilzunehmen. Kremlsprecher Dmitri Peskow beklagte, dass Moldau auf russischem Gebiet nur zwei Wahllokale geöffnet habe. Das moldauische Außenministerium hatte am Wahltag erklärt, dass in den beiden Wahllokalen jeweils nur 5.000 Stimmzettel verfügbar gewesen seien. Das Ministerium nannte dafür Sicherheitsgründe, konkretisierte diese aber nicht. In Russland leben Hunderttausende Moldauer.
+++ 14:33 Söder will bayerisches "Drohnenzentrum" +++
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will gemeinsam mit Bundesinnenminister Alexander Dobrindt die Drohnenabwehr vorantreiben. Die bayerische Polizei solle die Möglichkeit erhalten, Drohnen "sehr schnell und selbstständig abzuschießen", sagte Söder. "Abfangen statt abwarten. Das muss eine klare Priorität sein", sagte Söder. Die Landespolizei solle dabei mit der Bundeswehr zusammenarbeiten. Ein entsprechendes Landesgesetz werde auf den Weg gebracht. Zudem sollten in einem bayerischen "Drohnenzentrum" geeignete "Fangdrohnen" und "Jagddrohnen" entwickelt werden.
+++ 14:12 Ukrainischer Journalist bekommt Vaclav-Havel-Preis +++
Der ukrainische Journalist Maksym Butkewytsch hat den Vaclav-Havel-Preis für Menschenrechte erhalten. "Ich nehme den Preis nicht nur für mich entgegen, sondern stellvertretend für die ukrainischen Kriegsgefangenen und die illegal in Russland inhaftierten Zivilisten", sagte der 48-Jährige in Straßburg. Der Europarat verleiht die Auszeichnung jedes Jahr an Menschen, die sich für Rechte und Freiheit einsetzen.
Butkewytsch ist der erste Preisträger aus der Ukraine. Er gründete ein unabhängiges Radio und ein Zentrum für Freiheitsrechte. Nach Beginn des russischen Kriegs meldete er sich freiwillig zur Armee, wurde gefangen und 2023 zu 13 Jahren Haft verurteilt. Im Oktober 2024 kam er im Gefangenenaustausch frei. "Erst wenn man der Menschenrechte beraubt ist, versteht man, wie wertvoll sie sind", sagte er und bat, die Gefangenen nicht zu vergessen.
+++ 13:55 Sicherheitsexperte: Tomahawk "ermöglicht Ukraine Counter-Strike-Kapazität" +++
Die USA erwägen laut Vizepräsident JD Vance, Tomahawk-Marschflugkörper an europäische Partner zu liefern, die sie an die Ukraine weitergeben könnten. Über die Folgen für den Ukraine-Krieg und die europäische Debatte über die Nato-Drohnenabwehr spricht ntv mit Sicherheitsexperte Frank Umbach:
+++ 13:31 Russland würde bei Tomahawks Beteiligung amerikanischer Soldaten prüfen +++
Russland will bei einer möglichen Lieferung von US-Tomahawk-Raketen an die Ukraine genau analysieren, ob diese mit Zieldaten aus den USA abgefeuert werden. "Die Frage ist nach wie vor: Wer kann diese Raketen abfeuern? Können das nur die Ukrainer, oder müssen das amerikanische Soldaten tun?" fragt Kreml-Sprecher Peskow. "Wer legt die Ziele für diese Raketen fest? Die amerikanische Seite oder die Ukrainer selbst?" Es sei eine "sehr tiefgehende Analyse" erforderlich.
+++ 13:17 Schweden und Frankreich helfen Dänemark bei Drohnen-Abwehr +++
Schweden stellt Dänemark nach den jüngsten Drohnen-Vorfällen zur Absicherung von zwei europäischen Gipfeltreffen Radare und Drohnenabwehrsysteme zur Verfügung. Die "Handvoll" Radar-Systeme seien am Sonntag auf den Weg gebracht worden, schreibt Ministerpräsident Kristersson bei X. Drohnenabwehrsysteme würden folgen. Am Mittwoch empfängt Dänemark die Staats- und Regierungschefs der EU, am Donnerstag folgt ein Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft mit 47 Mitgliedern. Frankreich hat zur Drohnen-Abwehr während des EU-Gipfeltreffens 35 Soldaten, einen Hubschrauber und Gerät entsandt.
+++ 13:02 Pistorius warnt vor Putins Eskalationsfalle +++
Bundesverteidigungsminister Pistorius ruft die Nato-Verbündeten angesichts der Bedrohungen aus Russland zu verstärkten Anstrengungen bei der Luftverteidigung auf. Auf dem Warschauer Sicherheitsforum sagt er mit Blick auf zunehmende Luftraumverletzungen: "Russland wird für die Nato mehr und mehr zur Gefahr." Der russische Präsident versuche, die Nato zu provozieren und Verwundbarkeiten des Bündnisses zu demonstrieren. Pistorius warnt davor, in eine von Kremlchef Putin aufgebaute Falle fortgesetzter Eskalation zu gehen. Nötig seien Einigkeit, Klarheit im Handeln und Zusammenarbeit. "Wir werden unsere Anstrengungen zur Stärkung der Luftverteidigung fortsetzen."
+++ 12:46 Bundesregierung sieht möglichen Gamechanger +++
Die Bundesregierung sieht in der angedachten stärkeren Nutzung des eingefrorenen russischen Staatsvermögens in der EU einen möglichen "Gamechanger" im Ukraine-Krieg. "Dieses Thema ist der wohl größte Hebel, den die Europäer politisch im Augenblick in die Hand nehmen können", sagt ein Regierungsvertreter. Kanzler Merz hatte vergangene Woche vorgeschlagen, 140 Milliarden Euro an die Ukraine zu geben. Dafür soll die in Belgien ansässige Euroclear, wo das eingefrorene Geld deponiert ist, EU-Anleihen kaufen und diese als Kredite an die Ukraine geben. Damit keine De-facto-Enteignung Russlands vorliegt, sollen diese Kredite durch Haushaltsgarantien der EU-Mitgliedstaaten unterlegt werden. Für die Bundesregierung sei wichtig, dass die Ukraine mit diesem Geld ihren militärischen Bedarf in den kommenden zwei, drei Jahren decken soll, heißt es.
+++ 12:06 Tusk: "Dieser Krieg ist auch unser Krieg" +++
Polens Regierungschef Donald Tusk appelliert an den Westen, Einigkeit zu zeigen. "Dieser Krieg ist auch unser Krieg", sagte Tusk beim Sicherheitsforum in Warschau. Russlands Angriffskrieg sei Teil eines politischen Projekts, dessen Ziel es sei, andere Völker zu unterwerfen. "Wenn wir diesen Krieg verlieren, werden die Folgen nicht nur unsere Generation betreffen, sondern auch die nächste Generation in Polen, Europa, den USA und überall auf der Welt."
+++ 11:43 Airbus-Manager sieht große Lücken bei Drohnen-Abwehr +++
Deutschland ist nach Ansicht des Vorstandschefs der Airbus-Militärsparte, Michael Schöllhorn, nicht gut auf die Abwehr feindlicher Drohnen etwa aus Russland vorbereitet. Das gelte sowohl für Abwehrwaffen als auch die rechtliche Situation, sagte Schöllhorn im Podcast "Ronzheimer". "Ich glaube, unser System braucht zu lange, um sich an die sehr, sehr schnell, wachsende Bedrohungslage anzupassen." Professionell ausgerüstete Drohnen seien heutzutage "relativ resistent" gegen die üblichen Störmethoden der Polizei. Es gebe zudem eine rechtliche Lücke: "Denn es ist relativ unklar, wer überhaupt was machen kann, und ob dann die Polizei, die Bundeswehr oder auch der Betreiber von einer Anlage erstens in der Lage und zweitens dann auch rechtlich befugt ist, irgendwelche Maßnahmen zu treffen." Eine Drohne abschießen könne im Zweifel nur die Bundeswehr. Es gebe aber dafür aber kaum eine geeignete Bewaffnung. Über einer Stadt werde man keine Luft-Luft-Rakete einsetzen können.
+++ 11:24 Selenskyj schlägt Polen gemeinsamen Luftabwehrschild vor +++
Der ukrainische Präsident plädiert für den Aufbau eines europäischen Luftabwehrschildes zum Schutz vor russischen Angriffen. "Die Ukraine schlägt Polen und all unseren Partnern vor, einen gemeinsamen, absolut zuverlässigen Schild gegen die russische Bedrohung aus der Luft zu errichten", sagt Selenskyj in einer per Video übertragenen Rede auf dem Warschauer Sicherheitsforum.
+++ 10:40 Moskau meldet zwei Tote nach ukrainischem Angriff +++
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf das Umland der russischen Hauptstadt sind nach Behördenangaben zwei Menschen getötet worden. Eine 76-jährige Frau und ihr 6-jähriger Enkel seien beim Brand ihres Hauses ums Leben gekommen, schreibt Gebietsgouverneur Worobjow in sozialen Netzwerken. Details nannte er nicht. Über den Städten Kolomna und Woskressensk südöstlich von Moskau seien nachts vier Drohnen abgeschossen worden.
+++ 10:00 Kanzleramtsminister: Russen testen unsere Verteidigungsbereitschaft +++
Bundeskanzleramtschef Thorsten Frei mahnt in der Diskussion über den richtigen Umgang mit den jüngsten Drohnen-Vorfällen Entschlossenheit an. Es gelte "starke Signale" zu senden, sagte der CDU-Politiker RTL und ntv. "Man muss sich (...) vor allen Dingen darüber im Klaren sein, dass das Tests insbesondere der Russen sind, wenn es darum geht, wie stark wir und wie entschlossen wir bereit sind, uns zu verteidigen." Dem Minister zufolge werden sowohl die Luftraumverletzungen durch russische Militärflugzeuge als auch die stark gestiegene Zahl von Zwischenfällen mit Drohnen Thema bei der bevorstehenden Kabinettsklausur sein.
+++ 09:37 Nach Blackout fließt im russischen Belgorod wieder Strom +++
Die russische Großstadt Belgorod hat weiter mit den Folgen ukrainischer Treffer auf ihr zentrales Kraftwerk zu kämpfen. Nach einem großflächigen abendlichen Stromausfall sei es über Nacht gelungen, viele Verbraucher wieder ans Netz anzuschließen, teilt Gouverneur Gladkow auf Telegram mit. Schulen und Kindergärten sollten wieder normal arbeiten. Schwierig sei noch die Versorgung mit Warmwasser. Belgorod hatte am Sonntagabend als erste russische Großstadt in mehr als dreieinhalb Jahren Krieg einen Blackout erlitten. Nach russischen Angaben setzte die Ukraine Raketenartillerie und Drohnen gegen die Stadt ein.
+++ 09:01 Trump soll offen für Langstreckenwaffen-Einsatz sein +++
US-Präsident Trump soll dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj signalisiert haben, dass er offen für eine Aufhebung der Einsatzbeschränkungen von Langstreckenwaffen aus amerikanischer Produktion sei. Während eines Gesprächs am Rande der UN-Sitzung habe Selenskyj Trump um mehr Langstreckenraketen und die Erlaubnis, solche Waffen für Angriffe auf souveränes russisches Territorium einzusetzen, gebeten. Trump soll geantwortet haben, dass er nichts dagegen habe, wie ein hoher US-Beamter und ein ukrainischer Beamter sagen. Allerdings habe der US-Präsident keine Zusagen in der Sache gemacht. Der US-Sondergesandte für die Ukraine, Kellogg, sagte Fox News, dass er die Aussagen von Trump und seinem Vize JD Vance grundsätzlich als Erlaubnis verstehe, Langstreckenwaffen einzusetzen - es gebe keine Sanktionen. Die Erlaubnis gelte allerdings nicht für jeden Fall.
+++ 08:12 Fabrik für Militärkomponenten in Russland brennt +++
Ukrainischen Medienberichten zufolge ist bei einem Drohnenangriff im russischen Brjansk eine Fabrik getroffen worden, in der auch Komponenten für die Armee produziert werden. Laut lokalen Medien steht das Werk demnach in Flammen.
+++ 07:39 Mann in Kiew filmt sein Haus direkt nach Raketeneinschlag +++
Bei einem der heftigsten Angriffe auf Kiew seit Kriegsbeginn schlägt in der Nacht auf Sonntag eines der Geschosse in das Haus einer Familie in Kiew ein. Unmittelbar nach der Attacke filmt der Vater mitten in Flammen und Trümmern das Chaos:
+++ 07:13 Selenskyj: Russland nutzt Schattenflotte für Drohnen über europäischen Städten +++
Russland nutzt seine sogenannte Schattenflotte von Öltankern dazu, Drohnen für den Flug über europäische Städten zu starten und zu steuern. Das sagte der ukrainische Präsident Selenskyj unter Berufung auf Geheimdienstberichte, wie Kyiv Independent berichtet. Erst am Sonntagabend wurden in Norwegen wegen mutmaßlicher Drohnensichtungen Flüge umgeleitet. Seit Tagen herrscht bereits im Nachbarland Dänemark Drohnenalarm, nachdem mehrere Drohnen an Flughäfen gesichtet worden waren. Dahinter könnte Russland stecken.
+++ 06:32 Ukraine: Vier-Tage-Woche in Russland wegen Wirtschaftskrise +++
Russische Unternehmen sind gezwungen, die Arbeitstage zu kürzen, da die Nachfrage nach Gütern zurückgeht. Das erklärt der ukrainische Auslandsgeheimdienst laut der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform. So werde Arbeitslosigkeit versteckt. Demnach stellen Autofabriken, Hüttenwerke, Zementfabriken und die Eisenbahn ihre Belegschaft auf Vier-Tage-Schichten um, um den Produktionsrückgang zu verschleiern und Massenentlassungen zu vermeiden. Die Arbeiter verlören Einkommen, Prämien und Sozialleistungen. "Die 'russische Vier-Tage-Woche' bestätigt die Krise, in der das Land aufgrund seiner aggressiven Politik und seiner wirtschaftlichen Rückständigkeit steckt", so der Geheimdienst.
+++ 06:09 Wadephul: Moskaus Luftraumverletzungen sind "bewusste Angriffe" +++
Bundesaußenminister Johann Wadephul ruft angesichts wiederholter russischer Verletzungen des Nato-Luftraums in Polen und Estland zu einer entschlossenen und gut überlegten Reaktion auf. "Wir stehen zusammen, wir behalten kühlen Kopf und lassen uns nicht in eine Eskalation treiben", sagte der CDU-Politiker vor der Abreise zu einem Besuch in Warschau. "Gleichzeitig lassen wir keinerlei Zweifel, dass wir entschlossen und bereit sind, gemeinsam jede Bedrohung abzuwehren." Die Verletzungen des Nato-Luftraums durch Moskau "sind keine Irrtümer, sondern bewusste Angriffe im Graubereich", warnte Wadephul. Sie seien Teil der hybriden Aggression des russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Solche Provokationen sind brandgefährlich und haben nur ein Ziel: unsere Entschlossenheit zu testen."
+++ 05:43 Neue Siedlungen für Soldaten: Vonovia würde Wohnungen für die Bundeswehr bauen +++
Deutschlands größter Vermieter Vonovia bringt sich als Betreiber von neuen Soldatensiedlungen ins Spiel. "Wenn man uns fragt, sind wir behilflich", sagte Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch auf die Frage, ob Vonovia auch Wohnungen für Soldaten bereitstellen könnte. "Dank unserer langjährigen Erfahrung im Wohnungsbau sind wir in der Lage, passende Unterkünfte zu errichten und im Rahmen von Kooperationen Belegungsrechte für die Bundeswehr einzuräumen." Ende Juli waren bei der Bundeswehr rund 183.000 Soldatinnen und Soldaten tätig. Nach den neuen Nato-Zielen muss die Bundeswehr künftig eine Personalstärke von mindestens 260.000 Männern und Frauen in der aktiven Truppe erreichen.
+++ 04:45 Kreml: Atomgespräche müssen künftig auch Frankreich und Großbritannien einbeziehen +++
Russland will bei künftigen Verhandlungen über die Reduzierung strategischer Atomwaffen auch die Arsenale von Großbritannien und Frankreich einbeziehen. Zunächst müssten die Gespräche jedoch zwischen Russland und den USA geführt werden, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Tass zufolge. "Langfristig kann man diese Arsenale jedoch nicht ausklammern", wird Peskow weiter zitiert. Zuvor hatte der Kreml den USA vorgeschlagen, die Obergrenzen des New-START-Vertrags nach dessen Auslaufen im kommenden Jahr für ein Jahr freiwillig beizubehalten. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, hatte den Vorschlag als "ziemlich gut" bezeichnet. Die Entscheidung liege jedoch bei US-Präsident Donald Trump, der auch China in die Gespräche einbeziehen will.
+++ 03:48 Kreml: Keine Signale aus Kiew für neue Verhandlungen +++
Der Kreml sieht keine Anzeichen für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. "Nein, bisher gibt es keinerlei Signale aus Kiew", zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Zuvor hatte US-Vizepräsident JD Vance gesagt, Russland lehne alle Vorschläge für Verhandlungen ab. (Siehe Eintrag um 23:35 Uhr.)
+++ 02:23 Drohnen in Norwegen gesichtet - Flüge umgeleitet +++
Wegen mutmaßlicher Drohnensichtungen in Norwegen sind Medienberichten zufolge mehrere Flüge umgeleitet worden. Ein Flugzeug auf dem Weg von der Hauptstadt Oslo zum Flughafen Bardufoss in der nördlichen Provinz Troms habe am späten Abend umkehren müssen, berichtet unter anderem der Sender NRK unter Berufung auf die Airline Norwegian. Der Flughafen sei demnach vorübergehend geschlossen worden. Bereits zuvor waren auch in der Provinz Nordland weiter südlich Drohnen innerhalb der Sperrzone am Flughafen Brønnøysund gesichtet worden. Auch in dem Fall sei ein Flug umgeleitet worden, berichtet NRK unter Berufung auf den Flughafenbetreiber Avinor. Der mögliche Ursprung der Drohnen war demnach zunächst noch unklar.
+++ 01:10 SPD drängt Dobrindt zur Eile bei besserer Drohnenabwehr +++
Die SPD drängt Innenminister Alexander Dobrindt dazu, für eine bessere Drohnenabwehr in Deutschland rasch zu Lösungen zu kommen. Dazu müsse das Innenministerium unter anderem "ein überarbeitetes Bundespolizeigesetz mit erweiterten Befugnissen vorlegen", sagt Parlamentsgeschäftsführer Dirk Wiese der "Rheinischen Post". Dobrindt will die Drohnenabwehr in Deutschland stärken. Dazu plant der CSU-Politiker auch, die Bundeswehr unter bestimmten Voraussetzungen im Innern einzusetzen.
+++ 23:35 Vance: Russland lehnte sämtliche Verhandlungen ab +++
US-Vizepräsident JD Vance kritisiert Russland für seinen mangelnden Verhandlungswillen. Die russische Seite habe sich in den letzten Wochen geweigert, an bilateralen Treffen mit der Ukraine und trilateralen Treffen mit den USA teilzunehmen, erklärt Vance in einem Interview mit Fox News. Vance kommentierte dabei die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump. Dieser hatte die Stärke Russlands bezweifelt und angedeutet, dass die Ukraine ihr von russischen Streitkräften besetztes Gebiet zurückerobern könnte.
+++ 22:44 Wahl in Moldau: Proeuropäische Regierungspartei liegt vorn +++
Bei der Parlamentswahl in der Republik Moldau steuert die regierende proeuropäische Partei Aktion und Solidarität (PAS) um Präsidentin Maia Sandu auf eine Mehrheit zu. Nach Auszählung von rund 80 Prozent der Stimmzettel liegt sie am späten Abend mit gut 44 Prozent vorn. Der russlandfreundliche Patriotische Block des früheren Staatschefs Igor Dodon kommt demnach auf rund 28 Prozent, wie auf der Homepage der zentralen Wahlkommission dokumentiert wird. Die Parlamentswahl in dem verarmten Agrarstaat zwischen EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine gilt als richtungsweisend. Moldau mit seinen 2,4 Millionen Einwohnern ist seit 2022 EU-Beitrittskandidat. Die prowestliche Präsidentin Sandu hatte zuvor Russland massive Einflussnahme im Wahlkampf vorgeworfen. Moldauische Behörden sprachen von russischem Stimmenkauf, Desinformation in sozialen Netzwerken und Cyberattacken.
+++ 22:17 Mehrere Opfer bei Drohnenangriff auf ziviles Auto +++
Erneut soll das russische Militär ein Auto mit Zivilisten angegriffen haben. Ein 44-jähriger Mann sei dabei getötet worden, schreibt der Gouverneur der ukrainischen Region Charkiw bei Telegram. Seinen Angaben zufolge wurde zudem eine 41-jährige Frau verwundet und ein 14-jähriges Mädchen erlitt eine akute Stressreaktion. Das Auto sei auf einer Straße in der Gemeinde Dergachivska unterwegs gewesen, als es attackiert wurde.
+++ 21:43 Russische Drohnen sollen gezielt Feuerwehrleute attackiert haben +++
Russische Truppen sollen gezielt ukrainische Feuerwehrleute in der Region Donezk angegriffen haben. Zwei Mal seien die Rettungskräfte attackiert worden, als sie nach einem Luftangriff in Oleksijevo-Druzhkivka Brände gelöscht hätten, schreibt der Staatliche Notdienst der Ukraine bei Telegram. "Durch die Angriffe wurde ein Löschfahrzeug zerstört, aber unsere Feuerwehrleute blieben wie durch ein Wunder unverletzt", heißt es.
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Quelle: ntv.de, chl/mau/dpa/rts/AFP