Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:50 Ukrainischer Grenzschutz hinderte 20.000 Männer an der Flucht +++
Seit Beginn der russischen Invasion vor mehr als 18 Monaten hat der ukrainische Grenzschutz über 20.000 wehrpflichtige Männer an der Flucht gehindert. "Insgesamt haben die Grenzer seit dem 24. Februar vorigen Jahres etwa 14.600 Personen festgenommen, die illegal die Ukraine verlassen wollten", sagt Grenzschutzsprecher Andrij Demtschenko im Nachrichtenfernsehen. Zusätzlich seien rund 6200 Männer mit gefälschten Ausreisegenehmigungen erwischt worden. Der EU-Statistikbehörde Eurostat zufolge sind in den 27 EU-Staaten und Norwegen, Schweiz und Liechtenstein allerdings mehr als 650.000 ukrainische Männer im Alter von 18 bis 64 Jahren als Flüchtlinge registriert.
+++ 23:05 Gipfel ohne Xi und Putin: USA unterstreichen Bedeutung von G20-Treffen +++
Die US-Regierung hebt vor dem G20-Gipfel am Wochenende in Indien die Bedeutung dieser Treffen hervor. Bei den Beratungen der Staats- und Regierungschefs der Gruppe wichtiger Wirtschaftsnationen (G20) in Neu Delhi kämen "alle großen Volkswirtschaften der Welt zusammen, um globale Probleme zu lösen", sagt der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, in Washington. Dabei würden Resultate geliefert. Es sei in diesen schwierigen Zeiten wichtiger denn je, dass es ein funktionierendes Arbeitsforum mit den größten Volkswirtschaften der Welt gebe, um bedeutende Ergebnisse zu erzielen. Dem diesjährigen Treffen, auf dem der russische Angriffskrieg in der Ukraine auch eine wichtige Rolle spielen wird, bleiben allerdings Chinas Staatschef Xi und Kremlchef Putin fern.
+++ 22:05 CNN: Russische Streitkräfte bespannen Kampfflugzeuge mit Autoreifen +++
Die russischen Streitkräfte haben laut dem US-Sender CNN damit begonnen, einige ihrer Kampfflugzeuge mit Autoreifen zu bespannen, was nach Ansicht von Experten ein Versuch sein könnte, sie vor ukrainischen Drohnenangriffen zu schützen. Satellitenbilder von Maxar zeigen demnach den Luftwaffenstützpunkt Engels tief im Inneren Russlands, wo auf dem Rumpf von zwei strategischen Tu-95-Bombern Autoreifen liegen. CNN konnte laut eigenen Angaben nicht unabhängig überprüfen, was der Grund dafür ist. Laut Experten könnte es sich aber um einen "plumpen Versuch" handeln, nicht nur eine weitere Schutzschicht gegen ukrainische Drohnen hinzuzufügen, sondern auch die Auffindbarkeit der Flugzeuge sichtbar zu verringern, insbesondere bei Nacht.
+++ 21:34 USA warnen Nordkorea vor Waffenlieferungen an Russland - Weißes Haus droht mit Konsequenzen +++
Die USA warnen Nordkorea vor Waffenlieferungen an Russland. Falls Pjöngjang Moskaus Krieg gegen die Ukraine mit Rüstungsgeschäften unterstütze, werde dies "kein gutes Licht auf Nordkorea werfen, und sie werden in der internationalen Gemeinschaft einen Preis dafür zahlen", sagt der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, in Washington. Nach Informationen der "New York Times" will Kim Jong Un Wladimir Putin offenbar im September in Wladiwostok treffen. Dem Bericht zufolge könnte Kim mit einem gepanzerten Zug in die Hafenstadt im Osten Russlands reisen. Der "New York Times" zufolge möchte Putin Artilleriegeschosse und Panzerabwehrraketen von Nordkorea. Kim gehe es um moderne Technologie für Satelliten und U-Boote mit Atomantrieb sowie um Lebensmittelhilfen für die Bevölkerung.
+++ 21:06 Komplettverzicht laut Kommission "nahezu unmöglich": EU bezieht wohl weiter viel Erdgas aus Russland +++
Die Europäische Union wird dieses Jahr nach Einschätzung von Kommissionsvize Maros Sefcovic 40 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland beziehen. Das würde einer Halbierung entsprechen, sagt der slowakische Politiker in einem vorab veröffentlichten"Handelsblatt"-Interview. Die EU-Staaten müssten neue Partner finden. Ganz auf russisches Gas zu verzichten, sei allerdings nahezu unmöglich. Vor Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 hatten die EU-Staaten rund 150 Milliarden Kubikmeter Erdgas im Jahr aus Russland bezogen. Seitdem versuchen die EU-Länder, unabhängiger von Russland zu werden. Sefcovic sagt, Energie könne allerdings nicht dauerhaft subventioniert werden. "Das würde zu einer Marktverzerrung führen."
+++ 20:29 "Nahezu hundertprozentige Abschussquote" - mehr als 100 Treffer durch deutsche IRIS-T-Flugabwehr +++
Das moderne deutsche Flugabwehrsystem IRIS-T hat in der Ukraine nach Angaben des Herstellers schon mehr als 100 Angriffe aus der Luft abgewehrt, darunter zum Beispiel Marschflugkörper und Drohnen. "Wir haben eine nahezu hundertprozentige Abschussquote, das ist das, was uns von den ukrainischen Militärs zurückgemeldet wird", sagt Harald Buschek, ein Geschäftsführer beim Hersteller Diehl Defence. Es habe bislang "über 100 erfolgreiche Abschüsse" gegeben, sagt er. Die Bundesregierung habe der Ukraine bislang zwei der Systeme überlassen, ein weiteres werde "in Kürze" ausgeliefert und vier weitere sollten später folgen, so Buschek. Das Luftabwehrsystem IRIS-T SLM ermöglicht Diehl Defence zufolge Schutz vor Angriffen durch Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und ballistische Kurzstreckenraketen. Das System kann auf Ziele bis 20 Kilometer Flughöhe und 40 Kilometer Reichweite feuern. Es wird also eine Art Schutzschirm über einer Fläche gespannt. Eines der Systeme kann zum Beispiel eine mittlere Großstadt wie Nürnberg schützen.
+++ 19:52 Zur Ukraine übergelaufener russischer Militärhubschrauber-Pilot bekommt üppige Prämie +++
Der russische Pilot Maksim Kuzminov, der in einer spektakulären Aktion zur Ukraine übergelaufen ist, bekommt eine Prämie von 500.000 Dollar. Das berichtet "Kyiv Independent" unter Berufung auf Angaben des Sprechers des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Andrij Jussow. Der Überläufer aus Russland hat im August einen Militär-Hubschrauber in die Ukraine geflogen und diesen dort auf einem Flugplatz gelandet. Ukrainischen Behörden teilten mit, es habe sich um eine monatelang geplante Spezialoperation gehandelt. Kuzminov soll selbst Kontakt mit der ukrainischen Seite aufgenommen haben.
+++ 19:24 Anschlag auf hochrangigen Beamten im von Russland besetzten Teil der Ukraine +++
Im besetzten Osten der Ukraine ist russischen Angaben zufolge eine Frau wegen eines Mordversuchs an einem Beamten festgenommen worden. "Der Mann und sein Sohn erlitten mehrere Verletzungen und befinden sich derzeit in einer medizinischen Einrichtung", teilt das für schwere Verbrechen zuständige Ermittlungskomitee mit. Der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS und ukrainischen Medienberichten zufolge handelt es sich um den vom Westen sanktionierten Beamten Juri Afanassiewski, den ehemaligen Vorsitzenden des Zollkomitees der "Volksrepublik Luhansk". Moskau teilt mit, die festgenommene Frau habe in Luhansk gewohnt und dem Mann am Sonntag "ein Telefon mit einem Sprengsatz" übergeben. Die "Ukrainska Pravda" berichtet, eine Quelle aus dem Inlandsgeheimdienst der Ukraine habe dem Medium mitgeteilt, dass man hinter der Attacke stecke.
+++ 19:02 "Situation verbessert sich nicht" - viele Ukrainer fliehen weiterhin ins Ausland +++
Laut der ehemaligen Sprecherin des ukrainischen Präsidenten fliehen nach wie vor viele Menschen aus der Ukraine ins Ausland. Julija Mendel schreibt im Kurznachrichtendienst X: "Die Situation mit den Flüchtlingen verbessert sich nicht. In der ersten Hälfte des Jahres 2023 ist die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge im Ausland um 300.000 bis 500.000 gestiegen. Leider sind dies die Folgen eines lang anhaltenden Krieges, einer Zwangsmobilisierung und einer sich verschlechternden Wirtschaft."
+++ 18:40 "Ich brauche meinen Mann" - Selenskyj-Gattin Olena Selenska gibt Einblicke ins schwierige Familienleben +++
Olena Selenska spricht im Interview mit der britischen BBC über das schwierige Familienleben angesichts des russischen Angriffskrieges. Die Ehefrau von Wolodymyr Selenskyj erzählt etwa, dass die Familie nicht so viel Zeit miteinander habe wie gewünscht. "Das ist vielleicht etwas egoistisch, aber ich brauche meinen Mann - nicht als historische Figur, sondern an meiner Seite", wird Selenska zitiert. Sie seien aber beide stark, emotional und körperlich. "Und ich bin sicher, dass wir es zusammen schaffen werden." Die ukrainische First Lady tritt öfter in der Öffentlichkeit auf. Mit ihrem Mann Selenskyj hat sie zwei Kinder. Die Familie lebe nicht mit ihm zusammen, sagt Selenska der BBC zufolge. "Wir haben die Gelegenheit, einander zu sehen, aber nicht so oft, wie wir es gerne würden. Mein Sohn vermisst seinen Vater."
+++ 18:01 Putin gibt wirres Propaganda-Interview im Fernsehen +++
Aus Sicht des russischen Präsidenten Wladimir Putin haben westliche Mächte mit Selenskyj mit Absicht einen Präsidenten jüdischer Herkunft in der Ukraine installiert, um damit die Verherrlichung des Nazitums zu vertuschen. In einem TV-Interview verbreitet Putin die Vorstellung, die Regierung in Kiew werde von Neonazis beherrscht und betreibe einen Völkermord an russischsprachigen Menschen. Deswegen sei die Invasion des Nachbarlandes notwendig gewesen. Putin nennt weder für seine Behauptung, die Ukraine werde von Neonazis regiert, noch für den angeblichen Völkermord an Russen Belege oder Hinweise. Auch der Nazismus in den Baltischen Staaten sei nicht "ausgerottet", behauptet der russische Präsident. Estland, Lettland und Litauen befürchten, dass sie selbst unter einem Vorwand von Russland angegriffen werden könnten.
+++ 17:40 Die "Unbesiegbaren" von Huljajpole: In der Trümmer-Stadt steckt noch ein bisschen Leben +++
Die ukrainische Stadt Huljajpole liegt schon seit den ersten Kriegstagen an der Front. Inzwischen ist der Ort völlig zerstört. Dennoch gibt es rund 100 Menschen, die hier ausharren. Ohne den sogenannten Unbesiegbarkeitspunkt wäre das kaum möglich:
+++ 17:01 Nach Drohnenangriffen auf russisches Territorium: Moskau kritisiert Australien scharf +++
Australische Drohnen werden nach Angaben der Regierung in Moskau für Angriffe auf russisches Territorium eingesetzt. Australien schließe sich damit der antirussischen Kampagne der USA an und lasse sich in den Konflikt in der Ukraine hineinziehen, erklärt die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Sie reagiert mit ihren Äußerungen auf einen Bericht des "Sydney Morning Herald", nachdem aus Australien stammende Drohnen beim ukrainischen Angriff auf einen Flugplatz in der russischen Stadt Kursk eingesetzt wurden.
+++ 16:34 Außenminister liefert Erklärung, warum in der Ukraine nicht mehr gewählt wird +++
Wegen der russischen Invasion werden in der Ukraine keine Wahlen mehr abgehalten. Der Außenminister des Landes, Dmytro Kuleba, hat nun gegenüber dem Fernsehsender France 5 eine genauere Erklärung dafür gegeben: "Es ist unmöglich, während des Krieges Wahlen in der Ukraine abzuhalten, da sich Millionen von Bürgern im Ausland aufhalten und ihnen die Möglichkeit gegeben werden muss, ihre Stimme abzugeben", sagt er.
+++ 16:14 Ukraine will keine Zugeständnisse für Getreide-Abkommen machen +++
Die Ukraine weist den Vorstoß der Türkei zurück, Russland bei der Wiederaufnahme des Getreide-Abkommens womöglich Zugeständnisse zu machen. Die Regierung in Kiew werde keine Lockerungen der Sanktionen gegen Russland dulden, dies wäre eine Form des "Appeasement", sagt der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Montag erfolglos versucht, Russlands Staatschef Wladimir Putin zur Rückkehr zu dem Abkommen zu bewegen, mit dem der Export ukrainischen Getreides auf dem Seeweg über das Schwarze Meer gesichert werden soll.
+++ 15:35 "Sie machen uns fertig" - Geheimdienst der Ukraine veröffentlicht abgehörte Telefonate russischer Soldaten +++
Der ukrainische Geheimdienst SBU hat der Nachrichtenagentur Reuters abgehörte Telefonate russischer Soldaten zur Verfügung gestellt. Sie geben einen teilweisen Einblick in die Bedingungen, die die Soldaten in der Ukraine mitunter vorfinden. Neben fehlender Munition beklagen sie auch mangelnde Ausbildung und Gerät sowie eine schlechte Moral in der Truppe. Es lässt sich jedoch bislang nicht überprüfen, wie repräsentativ die Aussagen sind. "Sie machen uns fertig", berichtet zum Beispiel Soldat Andrej im Juli seiner Frau mit Blick auf die Führung des russischen Militärs. "Keine Munition, nichts, sollen wir unsere Finger als Bajonette einsetzen?", fragt er. Neil Melvin von der Londoner Denkfabrik International Security Studies at the Royal United Services Institute hält die Aussagen für authentisch. Sie belegten den Zustand, indem die russischen Soldaten teilweise in den Kampf geschickt würden.
+++ 14:52 Ukrainische Durchbruchsversuche mit vielen Fahrzeugen? Russische Seite räumt wohl Probleme ein +++
Nach Angaben der russischen Seite haben ukrainische Streitkräfte im Westen von Donezk eine Offensive gestartet. "Nach mehrtägigen Artillerievorbereitungen ging der Feind zu offensiven Aktionen im Raum Nowodonetskoje-Nowomajorskoje über. Die größte Aktivität ist im Bereich des Dorfes Nowodonetskoje zu beobachten - es wird versucht, mit einer großen Anzahl von gepanzerten Fahrzeugen durchzubrechen", schreibt Alexander Chodakowski auf Telegram. Bei ihm handelt es sich laut "Ukrainska Pravda" um einen ehemaligen Offizier des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes und heutigen stellvertretenden Chef der sogenannten russischen Nationalgarde im besetzten Teil von Donezk, also ein Kollaborateur. Chodakowski räumt zudem Probleme beim Minenlegen durch den andauernden Beschuss der Ukrainer ein. "Infolgedessen konnte sich der Feind praktisch ohne Verluste unseren Stellungen nähern", heißt es von ihm. Nach direktem Beschuss der russischen Befestigungen hätten sich die Ukrainer jedoch zurückgezogen. Das ukrainische Militär wollte sich laut "Ukrainska Pravda" nicht äußern.
+++ 14:24 "Machte das Unmögliche möglich" - Parlament entlässt ukrainischen Verteidigungsminister +++
Das ukrainische Parlament hat Verteidigungsminister Olexij Resnikow erwartungsgemäß formell entlassen. Eine große Mehrheit der Abgeordneten stimmte für diesen Entschluss. Die Entlassung des Ministers war Sonntag von Präsident Wolodymyr Selenskyj angekündigt worden. Zu seiner Entlassung sollen Skandale um Korruption bei der Armeeversorgung und in den Wehrersatzämtern beigetragen haben. "Resnikow hatte dieses Amt 22 Monate lang inne und machte das Unmögliche möglich, indem er umfangreiche Waffenlieferungen für die ukrainische Armee aus der freien Welt sicherstellte", heißt es zum Abschied auf dem X-Account des Verteidigungsministeriums. Dazu gehören unter anderem HIMARS-Raketenwerfer, Raketenabwehrsysteme wie IRIS-T und Patriot sowie Panzer, Langstreckenraketen und F-16-Kampfjets. "Sie werden den Sieg der Ukraine unausweichlich machen", schreibt das Verteidigungsministerium.
+++ 13:59 Russische Botschaft in Dänemark macht Konsularabteilung dicht +++
Die russische Botschaft in Dänemark kündigt an, ihre Konsularabteilung ab morgen zu schließen. Grund sei die Entscheidung der dänischen Behörden, die Zahl russischer Diplomaten im Land zu reduzieren. Am Freitag hatte das dänische Außenministerium erklärt, zehn russische Diplomaten auszuweisen. Als Folge der Schließung des Konsulats können Russen in Dänemark keine neuen Anträge in Pass-, Visums- oder Rentenfragen einreichen.
+++ 13:30 Video soll erstmalige Zerstörung von britischem Challenger zeigen +++
Laut einem Video, das in sozialen Netzwerken kursiert, ist einer der 14 Panzer vom Typ Challenger 2, die Großbritannien der Ukraine geliefert hat, zerstört worden. Dem britischen "Guardian" zufolge wäre es der erste seit dem ersten Einsatz des Modells 1994 überhaupt, der im Kampfeinsatz liquidiert wurde. Wie die Zeitung und Sky News berichten, haben Experten den Panzer in dem Video identifiziert. Woher und von wann die Aufnahmen stammen, ist allerdings unklar.
+++ 13:06 Russland-Bündnis führt Manöver an NATO-Grenze durch +++
Kampfjets, Fallschirmspringer, Panzer - das Russland-Bündnis OVKS hält an mehreren Orten in Belarus ein groß angelegtes Militärmanöver ab. Rund 2000 Soldaten aus fünf Ländern beteiligen sich an der Militärübung nahe der polnischen und litauischen Grenze. Auch der Notfall in einem Kernkraftwerk wird geprobt:
+++ 12:50 Russland kommentiert Bericht über Treffen mit Kim nicht +++
Die Führung in Moskau will sich nicht zu dem US-Medienbericht über Pläne für ein Treffen von Präsident Putin mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un äußern. Es gebe nichts dazu zu sagen, teilt das Präsidialamt mit. Die "NewYork Times" hatte berichtet, dass Kim noch in diesem Monat zu einem Treffen mit Putin nach Russland reisen wolle, um über Waffenlieferungen für den Krieg in der Ukraine zu sprechen.
+++ 12:20 Russlands Desinformation in Deutschland wird aggressiver +++
Nach den Beobachtungen des Verfassungsschutzes fährt Russland seit dem Überfall auf die Ukraine verschärfte Desinformationskampagnen auch in Deutschland. Das Vorgehen Moskaus im Informationsraum habe sich in den vergangenen eineinhalb Jahren stark verändert, sagt Bodo Becker, Fachmann für Spionageabwehr beim Bundesamt für Verfassungsschutz. "Dabei ist insgesamt das Vorgehen deutlich konfrontativer und aggressiver geworden." Staatliche russische Stellen nutzten viele Möglichkeiten zum direkten wie indirekten Streuen von Desinformation. Das betreffe die offiziellen Verlautbarungen Putins und seiner "Echokammern" in Regierung und Parlament, Staatsmedien, von den Nachrichtendiensten betriebene Informationsportale und soziale Medien.
+++ 11:49 Munz: Vieles deutet auf russischen Munitionsmangel hin +++
US-Angaben zufolge reist Nordkoreas Machthaber zu einem Treffen mit Putin nach Russland. Hintergrund der Gespräche soll ein Waffendeal sein. Wie ausgerechnet Nordkorea der Rüstungsnation Russland aushelfen kann und warum Erdogan mit leeren Händen aus Sotschi abreist, erklärt Moskau-Korrespondent Rainer Munz:
+++ 11:30 Ukraine will Anschlag auf Luhansker Zollchef verübt haben +++
Der ukrainische Inlandsgeheimdienst hat laut der staatlichen ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform den Zollchef der selbsternannten Volksrepublik Luhansk mit einer Explosion schwer verletzt. Juri Afanasjewski sei zu Hause "in die Luft gesprengt" worden und liege nun in ernstem Zustand auf der Intensivstation, heißt es unter Berufung auf Geheimdienstquellen. Ihm wird demnach vorgeworfen, selbst russischer Agent zu sein und Geld gewaschen zu haben, um am Krieg gegen die Ukraine beteiligte militante Gruppen zu finanzieren.
+++ 11:05 So viele Streumunitionsopfer wie seit 2010 nicht +++
Im vergangenen Jahr wurden wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine so viele Menschen durch Streumunition getötet oder verletzt wie nie seit Inkrafttreten des Übereinkommens über Streumunition im Jahr 2010. Insgesamt waren es mindestens 1172 Opfer, davon 916 in der Ukraine, wie die Internationale Kampagne gegen Landminen und Streumunition berichtet. Sowohl Russland als auch die Ukraine hätten die Munitionsart eingesetzt. 95 Prozent der Betroffenen seien Zivilisten gewesen.
+++ 10:38 Politologe Jäger: Rumänien will Vorfall herunterspielen +++
Die Ukraine meldet Beweise für einen russischen Drohneneinschlag auf rumänischem Boden. Bukarest dementiert einen derartigen Vorfall auf NATO-Gebiet. Für Politikwissenschaftler Thomas Jäger ist ein brisanter Fehltreffer in der Region nur eine Frage der Zeit. Rumäniens Absicht in dem Fall sei "leicht zu dechiffrieren":
+++ 10:25 Gepard-Munition aus Deutschland erreicht Ukraine +++
Deutschland hat die Ukraine mit der ersten Charge Munition für den Flugabwehrkanonenpanzer Gepard beliefert, deren Produktion Rheinmetall im Auftrag der Bundesregierung neu aufgesetzt hatte. Das teilt das Bundesverteidigungsministerium mit. Es handle sich um eine fünfstellige Zahl von Patronen, insgesamt sollen 300.000 Schuss geliefert werden.
+++ 10:01 ntv-Reporterin zu möglichem Einschlag auf NATO-Gebiet: Das ist brisant +++
Die Ukraine will Beweise für einen russischen Drohneneinschlag auf dem Gebiet des benachbarten EU- und NATO-Mitgliedstaats Rumänien haben. Das Land dementiert das. Über die aktuelle Lage berichtet ntv-Reporterin Kavita Sharma aus der Ukraine:
+++ 09:19 Bilder sprechen für Drohnen-Einschlag in Rumänien +++
Nach Einschätzung des Verifizierungsteams von ntv und RTL deutet Bildmaterial darauf hin, dass eine oder mehrere russische Drohnen auf rumänisches Staatsgebiet gefallen und detoniert sind. Die Ukraine verwies gestern ebenfalls auf Fotobeweise. Rumänien hatte bestritten, dass russische Drohnen das Gebiet des EU- und NATO-Mitglieds getroffen hätten.
+++ 08:44 Luftalarm in Moskau bringt Flugverkehr zum Erliegen +++
Wegen des Luftalarms infolge des erneuten Drohnenangriffs auf Moskau, von dem Russland berichtet, sind die Moskauer Flughäfen Wnukowo und Scheremetjewo in der Nacht vorübergehend geschlossen worden. Flüge wurden auf Ersatzflughäfen umgeleitet. Erst am Morgen nahmen beide Airports den Betrieb wieder im normalen Umfang auf.
+++ 08:14 Vereinigte Arabische Emirate sollen Exporte nach Russland stoppen +++
Die USA, Großbritannien und die Europäische Union wollen in dieser Woche gemeinsam Druck auf die Vereinigten Arabischen Emirate ausüben: Das Land solle die Lieferung von Gütern an Russland einstellen, die Moskau in seinem Krieg gegen die Ukraine unterstützen könnten, sagen amerikanische und europäische Beamte. Vertreter aus Washington und den europäischen Hauptstädten besuchen das Emirat, um zu verhindern, dass Computerchips, elektronische Komponenten und andere sogenannte Dual-Use-Produkte - die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können - in die Hände Russlands gelangen.
+++ 07:46 Zerbombtes Odessa wird sein Getreide kaum los +++
Seit Russland im Juli aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine ausgestiegen ist, erlebt die Hafenstadt Odessa verstärkt Angriffe. Über Straßen und Flüsse soll ein Export doch ermöglicht werden - dieser Umweg stellt laut Expertin Yevgeniya Gaber jedoch eine unzumutbare Situation dar:
+++ 07:16 Ukraine meldet Abschuss von 31 Drohnen +++
Die ukrainischen Streitkräfte geben die geschätzte Zahl russischer Gefallener und Verletzter aktuell mit 265.680 an - 560 mehr als gestern. Daneben seien unter anderem 31 weitere Drohnen zerstört worden, insgesamt seit Kriegsbeginn 4512.
+++ 06:31 Experten bestätigen Ukraines Vorrücken bei Bachmut +++
Nach Einschätzung der Analysten der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) sind die ukrainischen Streitkräfte gestern in der Nähe von Bachmut vorgerückt. Bildmaterial zeige ein Vorrücken östlich von Orichowo-Wassyliwka, elf Kilometer nordwestlich der umkämpften Stadt, heißt es in der aktuellen Analyse des ISW. Die Ukraine hatte gestern selbst von Geländegewinnen bei Bachmut berichtet.
+++ 05:45 Außenministerium in Havanna: Russland zwingt Kubaner an die Front +++
Kubanische Staatsbürger sind nach Angaben des Außenministeriums gezwungen worden, für Russland im Krieg in der Ukraine zu kämpfen. Der Menschenhändlerring operiere sowohl in dem karibischen Inselstaat als auch in Russland, um dort und auch auf der Insel lebende Kubaner für die Streitkräfte zu rekrutieren, teilt das Ministerium mit. Die kubanischen Behörden arbeiteten an der Zerschlagung des Netzwerks, Strafverfahren gegen die Beteiligten seien eingeleitet worden. Der Kreml äußert sich nicht zu den Vorwürfen. Ende Mai berichtete eine russische Zeitung aus der Stadt Rjasan, dass mehrere Kubaner im Gegenzug für die russische Staatsbürgerschaft in die Ukraine geschickt worden seien. Ob die Erklärung des kubanischen Außenministeriums im Zusammenhang mit dem Bericht aus Rjasan steht, war zunächst unklar.
+++ 04:33 Bürgermeister: Drohnen mit Ziel Moskau abgeschossen +++
Russische Luftabwehrsysteme haben über der Stadt Istra und in der Region Kaluga ukrainische Drohnen abgeschossen, die auf die Hauptstadt Moskau gerichtet waren, teilen das russische Verteidigungsministerium und der Moskauer Bürgermeister mit.
+++ 02:56 Beschleunigte Staatsbürgerschaft für Russen: EU-Kommission besorgt über Serbien +++
Der EU-Kommission missfällt, dass Russen im beschleunigten Verfahren die serbische Staatsbürgerschaft erhalten. Angesichts der hohen Zahl an eingebürgerten Russen, die dann ohne Visum in den Schengen-Raum einreisen, erklärt ein Sprecher der EU-Kommission laut der Plattform Schengenvisa, man sei besorgt über mögliche Sicherheitsrisiken für die EU. "Die Europäische Kommission ist sich der großen Zahl russischer Staatsbürger bewusst, die sich nach der russischen Aggression gegen die Ukraine in Serbien niedergelassen haben. Von Serbien als Kandidatenland wird erwartet, dass es sich schrittweise an die Politik und Entscheidungen der Europäischen Union anpasst", heißt es in der Erklärung des Sprechers. Belgrad solle seine Visapolitik anpassen.
+++ 01:07 Krise um Russlandgeschäfte: Präsident sieht Estlands Ruf in Gefahr +++
Die große Aufregung um die Russland-Geschäfte des Ehemanns von Estlands Regierungschefin Kaja Kallas hat nach Ansicht von Staatspräsident Alar Karis dem Ansehen des baltischen EU- und NATO-Landes geschadet. "Ich persönlich hätte es vorgezogen, wenn die Premierministerin zu Beginn dieser Kette von Ereignissen, die sie in den Fokus der Krise gerückt haben, zurückgetreten wäre", sagt Karis nach einem Treffen mit den Vorsitzenden aller im Parlament vertretenen Parteien. "Diese Entscheidung hätte ihre Glaubwürdigkeit retten können."
+++ 00:08 "Ausländischer Agent": Nobelpreisträger Muratow will gegen Einstufung klagen +++
Der mit dem Nobelpreis ausgezeichnete russische Journalist Dmitri Muratow will einem Medienbericht zufolge mit einer Klage seine Einstufung als "ausländischer Agent" durch die Behörden in Russland anfechten. Der Kreml-Kritiker sei mit der Entscheidung des Justizministeriums nicht einverstanden und werde Klage einreichen, schreibt die von ihm herausgegebene Zeitung "Nowaja Gaseta". Muratow werde deshalb von seiner Rolle als Chefredakteur zurücktreten. Muratow war am Wochenende zum "ausländischen Agenten" erklärt worden. Er wurde vom Justizministerium zusammen mit anderen russischen Staatsbürgern auf die Liste der als Gegner des Staates eingestuften Menschen gesetzt. Das Ministerium wirft dem Journalisten vor, von ausländischen Agenten produziertes Material verbreitet zu haben.
+++ 23:09 Russen errichten Flugabwehr-Türme im eigenen Land +++
Mutmaßlich zur Abwehr von Drohnenangriffen hat das russische Militär Metalltürme und spezielle Rampen im Land errichtet, auf denen Flugabwehrsysteme vom Typ Panzir S-1 stationiert sind. Das zeigen Aufnahmen des staatlichen Nachrichtensenders Rossija 1, die am Sonntag ausgestrahlt wurden. Offenbar erhoffen sich Russlands Militärplaner, dass damit die unbemannten Flugobjekte besser abgefangen werden können, die seit Wochen russische Regionen attackieren.
+++ 22:25 Russischer Kampfhubschrauber über dem Asowschen Meer abgestürzt +++
Ein Ka-52-Hubschrauber der russischen Streitkräfte ist laut dem Online-Medienportal "Baza" im Asowschen Meer abgestürzt. Dieses beruft sich auf Angaben von Rettungsdiensten. Demnach kommen bei dem Vorfall zwei Piloten mit dem Leben davon und werden gerettet. Der Hubschrauber soll bereits am Freitag 1,5 Kilometer von der Küste entfernt abgestürzt sein. Als Grund gibt "Baza" schwierige Wetterbedingungen an. In der Gegend sei es stark nebelig gewesen. Das Asowsche Meer grenzt unter anderem an ukrainisches Territorium, das von den russischen Invasoren besetzt gehalten wird, wie zum Beispiel die Halbinsel Krim.
+++ 21:58 Ukraine-Präsident Selenskyj besucht Front in Donezk +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben die Front in der umkämpften Region Donezk im Osten des Landes besucht. Er veröffentlicht ein Video, das ihn bei einem Treffen mit Kommandeuren und Soldaten zeigt. "Wir besuchen die Kampfbrigaden, die als Teil der operativen und taktischen Gruppe Donezk die Ukraine verteidigen", schreibt Selenskyj bei Telegram. Als Gesprächsthemen nennt er "problematische Fragen", die Sicherung des Nachschubs und die "Steigerung der Motivation unserer Kämpfer". Selenskyj hat am Sonntag die Entlassung von Verteidigungsminister Oleksij Resnikow bekannt gegeben. Korruptionsskandale erschütterten zuletzt dessen Ministerium.
+++ 21:29 Im Panzerzug? Kim Jong-Un will laut "New York Times" bald nach Russland reisen +++
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un will nach einem Zeitungsbericht noch diesen Monat nach Russland reisen, um mit Präsident Wladimir Putin Waffenlieferungen für den Krieg in der Ukraine zu erörtern. Das berichtet die "New York Times"unter Berufung auf Informanten in amerikanischen und westalliierten Kreisen. Demnach soll Kim wahrscheinlich in einem Panzerzug nach Wladiwostok an die Pazifikküste Russlands reisen.
Mehr über die Ereignisse vom Vortag lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, rog/chl/mau/dpa/rts/AFP