+++ Liveticker zu den Anschlägen in Paris +++ +++ Das geschah bis Sonntag (15.11.2015) 09:15 Uhr+++
15.11.2015, 00:10 Uhr+++ 09:15 Auto von Attentätern östlich von Paris gefunden +++
Französische Ermittler haben ein zweites Auto der Attentäter von Paris östlich der französischen Hauptstadt gefunden. Nach Einschätzung der Ermittler bedeute dies, dass einem der drei Terrorkommandos die Flucht gelungen sei, berichtet der französische Radiosender Europe 1. Auf der Internetseite des Senders heißt es: "Es ist ein schwarzer Seat Leon. Das Fahrzeug wurde verlassen in Montreuil gefunden. Dies lasse darauf schließen, dass die Terrorgruppe nach den mörderischen Angriffen die Hauptstadt verlassen habe." Möglicherweise hätten die Flüchtigen noch einen Attentäter nahe des Place de la Nation abgesetzt. Dort könnte sich dieser dann im Café nahe des Boulevards Voltaire in die Luft gesprengt haben.
+++ 09:00 Sechs Angehörige eines Bataclan-Attentäters in Polizeigewahrsam +++
Französische Ermittler haben sechs Angehörige eines der Selbstmordattentäter aus dem Pariser Konzertsaal Bataclan in Polizeigewahrsam genommen. Das berichtet der französische Fernsehsender BFMTV. Am Samstag war bekanntgeworden, dass Vater und Bruder eines Selbstmordattentäters in Polizeigewahrsam genommen wurden.
+++ 08:51 Merkel zu G20-Gipfel unterwegs +++
Kanzlerin Angela Merkel ist auf dem Weg zum G20-Gipfeltreffen der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer und der EU. Zu dem Treffen im türkischen Badeort Belek bei Antalya werden auch US-Präsident Barack Obama und der russische Staatschef Wladimir Putin erwartet. Auf der Agenda stehen die gemeinsame Strategie gegen den Terrorismus, die Flüchtlingskrise und der Syrien-Konflikt. Frankreichs Staatspräsident François Hollande hat seine Teilnahme abgesagt. Hier erfahren Sie mehr
+++ 08:38 Medienbericht: Einer der Attentäter soll minderjährig gewesen sein +++
Der französische Radiosender "Europe 1" berichtet unter Berufung auf eine gerichtsmedizinische Quelle, dass einer der Attentäter zwischen 15 und 18 Jahre alt gewesen sein soll. Offiziell bestätigt ist das nicht. Der Sender bezieht sich auf das Institut Médico Légal in Paris.
+++ 08:22 Justizkreise bestätigen: Personen aus dem Umfeld der Attentäter werden verhört +++
Französische Justizkreise bestätigen, dass Personen aus dem Umfeld der Attentäter festgenommen wurden. Sie würden verhört, heißt es. Unklar ist noch, ob es sich um Bruder und Vater eines der Angreifer handelt, wie Medien berichteten.
+++ 08:11 Außenamt: Weiterhin keine Gewissheit über deutsche Opfer +++
Eineinhalb Tage nach den Attentaten von Paris ist immer noch unklar, ob es deutsche Opfer gegeben hat. Das Auswärtige Amt in Berlin hat nach eigenen Angaben in diesem Zusammenhang noch keine Gewissheit. Im Außenministerium wurde ein Krisenstab eingerichtet, der mit der Botschaft Paris und den französischen Behörden in Kontakt steht.
+++ 07:56 Was man schon über die Täter weiß +++
Die ersten Details über die Attentäter sind bekannt. "Le Monde" liefert den Namen von einem der mutmaßlichen Massenmörder: Ismael Omar Mostefai. Mehr Informationen hier.
Unklar ist immer noch, ob es neben den sieben Attentätern, die bei den Anschlägen starben, noch weitere gibt, die noch auf der Flucht sind. Spuren führen nach Belgien.
+++ 07:27 Rockband Foo Fighters brechen Europatournee ab: "Es ist zum Kotzen" +++
Nach den Anschlägen von Paris haben die Foo Fighters ihre Europatournee abgebrochen. "Mit großer Trauer und tief empfundener Sorge für jeden in Paris sehen wir uns gezwungen, den Rest unserer Tour abzusagen", erklärte die US-Rockband. Eigentlich wollte sie nach einem Konzert am Samstag in Turin am Montag in Paris und anschließend noch in Lyon und Barcelona spielen. "Im Lichte dieser sinnlosen Gewalt, der Schließung von Grenzen, der internationalen Trauer, können wir jetzt nicht weitermachen", hieß es weiter. "Es gibt keine andere Art, es zu sagen. Das ist verrückt und zum Kotzen. Unsere Gedanken und Gebete sind bei jedem, der verletzt wurde oder einen Lieben verloren hat."
+++ 07:03 Madonna gedenkt der Opfer: "Wir sind alle Einwanderer" +++
Bei ihrem Konzertauftritt in Stockholm hat Madonna mit bewegenden Worten der Opfer gedacht. "Diese ganze Show hat den Sinn, das Leben zu feiern. Und für unsere Rechte einzustehen. Für das zu kämpfen, an das wir glauben", sagte sie vor Tausenden. Es sei sehr schwer, die Show zu machen und nicht daran zu denken, was in der Vornacht geschehen sei. Sie brauche einen Moment, um die Tragödie, die tragischen Morde, das sinnlose Beenden von kostbarem Leben anzusprechen. Sie würde sich zerrissen fühlen, sagte sie weiter. "Warum bin ich hier oben und tanze, während andere den Verlust ihrer Liebsten trauern?" Auf Instagram postete die Künstlerin später: "Wir sind alle Einwanderer".
+++ 06:54 Titelseiten am Morgen: Libération druckt schwarz +++
Die französischen Tageszeitungen "Le Figaro" und "Libération" haben eine Sonntagsausgabe herausgebracht. "Le Figaro" macht mit der Schlagzeile "Trauer und Wut" auf. Die Titelseite der "Libération" bleibt nahezu schwarz. Nicht nur Trauer und Wut brechen sich Bahn, sondern auch Sprachlosigkeit.
+++ 06:48 Medienbericht: Flüchtlingsunterkünfte sollen besser geschützt werden +++
Die Bundesregierung hat im Zuge der Anschläge von Paris einem Zeitungsbericht zufolge die Länder zu einem besseren Schutz der Flüchtlingsunterkünfte aufgefordert. Grund seien Befürchtungen, dass Rechtsextremisten die Attentate in der französischen Hauptstadt als Begründung für Anschläge missbrauchen könnten, meldet die "Mitteldeutsche Zeitung" in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf Berliner Sicherheitskreise. Bundesinnenminister Thomas de Maizière habe darauf verwiesen, dass es bereits "ein erschreckendes Ausmaß von Anschlägen gegen Asylbewerber" gebe.
+++ 05:28 Fahimi: Schmidts Haltung gegenüber RAF muss Vorbild sein +++
Deutschland und der Westen müssen nach Ansicht von SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi dem internationalen Terrorismus die Stirn bieten. Mit Blick auf die Anschlagsserie in Paris erinnert Fahimi an den am Dienstag gestorbenen SPD-Altkanzler Helmut Schmidt, der zu Zeiten des deutschen Terrors der Roten Armee Fraktion (RAF) Ende der 1970er-Jahre Haltung gezeigt habe: "Die Motivation dieser Terroristen ist abtrünnig, ihr Ziel die Zerstörung unserer liberalen Demokratie", sagt Fahimi. "Wir werden kein Jota nachgeben und haben hierfür in Helmut Schmidt und seiner unnachgiebigen Haltung gegenüber der RAF ein leuchtendes Beispiel."
+++ 04:45 Clinton mobilisiert zum Kampf gegen Dschihadismus +++
Die demokratische US-Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton ruft die internationale Gemeinschaft zum gemeinsamen Kampf gegen den Dschihadismus auf. Die Welt müsse zusammenstehen, um "die radikale dschihadistische Ideologie auszumerzen, die Gruppen wie den IS antreibt", so die frühere Außenministerin in Des Moines bei der zweiten TV-Debatte der Präsidentschaftskandidaten ihrer Partei.
+++ 04:10 G20-Gipfel berät über Terror-Bekämpfung +++
Überschattet von den Anschlägen in Paris beginnt am Sonntag im türkischen Antalya unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen das Gipfeltreffen der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20). Der türkische Präsident und Gastgeber Recep Tayyip Erdogan fordert die Teilnehmer auf, dem Kampf gegen den Terrorismus oberste Priorität einzuräumen. Die Anschläge von Paris mit mehr als 120 Toten und Hunderten Verletzten machten deutlich, dass gehandelt werden müsse.
+++ 03:15 Formel 1 gedenkt der Pariser Opfer +++
Die Formel 1 wird unmittelbar vor dem Grand Prix von Brasilien am Sonntag der Opfer und Hinterbliebenen des Terrorangriffs von Paris gedenken. Wie der Automobil-Weltverband FIA mitteilte, werden alle Piloten während der Fahrerparade ein schwarzes Armband als Zeichen der Anteilnahme tragen. Zudem werde der Lastwagen, der den Kurs in São Paulo mit den Fahrern entlang fährt, mit einer französischen Flagge mit schwarzer Schleife und dem Datum des Anschlags dekoriert sein. Das Auto soll vor Beginn des Rennens in den internationalen TV-Bildern zu sehen sein.
+++ 02:50 DFB-Interimschef will Länderspiel gegen Holland austragen +++
Trotz der Terrorattacken in Frankreich will der Deutsche Fußball-Bund das Test-Länderspiel der Nationalmannschaft gegen die Niederlande wie geplant am Dienstag in Hannover austragen. "Ich bin der Ansicht, dass wir alles daran setzen sollten, das Spiel möglich zu machen", sagt DFB-Interimschef Rainer Koch. Eine "finale Entscheidung" allerdings will der Verband nach Rücksprache mit allen Beteiligten erst am Sonntag treffen. Koch machte bereits klar: "Es darf kein Fußballspiel sein, wo La-Ola-Wellen im Vordergrund stehen."
+++ 02:09 Nach Terror in Paris: Trump macht sich für laxere Waffengesetze stark +++
Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump nutzt die Terroranschläge von Paris für ein Plädoyer für lockere Waffengesetze. "Niemand hatte Waffen, und die Angreifer haben einfach einen nach dem anderen erschossen", sagt der 69-Jährige bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundestaat Texas. Wenn die Menschen hätten Waffen tragen dürfen wie in den USA, dann wäre die Situation ganz anders verlaufen, ist sich Trump sicher. In den USA sterben im Schnitt 92 Menschen pro Tag durch die Kugel eines Gewehrs oder einer Pistole. Terroristen sind eher selten dabei.
+++ 01:40 Le Monde: "Bataclan-Attentäter namentlich identifiziert" +++
Wie die französische Zeitung "Le Monde" berichtet, wurde der Franzose, der an dem Anschlag auf das Bataclan beteiligt war, als Ismael Omar Mostefai identifiziert. Die Zeitung "Le Figaro" hatte zuvor ohne Namensnennung berichtet, dass der Bruder und der Vater des Attentäters nach Hausdurchsuchungen von der Polizei festgesetzt wurden.
+++ 01:30 Bericht: Bundesregierung stockt Geheimdienste personell auf +++
Die Bundesregierung baut die Geheimdienste nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" um insgesamt fast 500 Stellen aus. Der Bundesnachrichtendienst, BND, bekomme 225 zusätzliche Stellen, davon 125 für die Terrorismusbekämpfung. Das Bundesamt für Verfassungsschutz erhalte 250 neue Mitarbeiter, von denen 150 für die Bekämpfung des Rechtsextremismus eingestellt würden.
+++ 01:21 Nach den Anschlägen: Darf Trauer schön sein? +++
Die Solidarität mit Paris und die Trauer um die Anschlagsopfer zeigt sich auch in zahlreichen Skizzen und Bildern von Künstlern, die über die sozialen Netzwerke verbreitet werden. Manche sind so gelungen, dass sich die Netzgemeinde fragt: Darf ich das schön finden?
+++ 01:10 Nato sieht keinen Kampf zwischen Islam und Westen +++
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnt nach der Anschlagsserie in Paris davor, von einem Religionskrieg zu sprechen. "Dies ist kein Kampf zwischen der islamischen Welt und dem Westen. Es ist ein Kampf von Extremisten und Kriminellen gegen Menschen, die an grundlegende Werte wie Freiheit und die Achtung der Menschenrechte glauben", sagt Stoltenberg. "Das Ziel dieser entsetzlichen Terrorattacke ist es, uns zu verängstigen und einzuschüchtern, aber dies wird unsere Entschlossenheit nur verstärken."
+++ 00:45 Euro Disney bleibt geschlossen +++
Der Freizeitpark Disneyland Paris bleibt nach der Anschlagserie in der französischen Hauptstadt bis zum Dienstag geschlossen. Dies sei Teil der dreitägigen Staatstrauer in Frankreich, erklärt Euro-Disney-Chef Tom Wolber auf der Internetseite des Parks. "Wir trauern um diejenigen, die wir durch die schrecklichen Anschläge in Paris verloren haben", heißt es weiter. "Wir beten für die Verletzten, und wir halten sie alle in unseren Herzen."
+++ 00:27 Estland rüstet Sicherheitsbeamte mit Waffen aus +++
Estland verschärft die Sicherheitsmaßnahmen an seinen Grenzen. "Wir werden die Kontrollen von Passagieren am Flughafen, am Hafen und den Übergängen an den Landgrenzen verstärken", sagt Innenminister Hanno Pevkur. Die Beamten werden dafür mit zusätzlicher Ausrüstung einschließlich Waffen ausgestattet. Auch öffentliche Veranstaltungen sollen nach Angaben von Polizeichef Elmar Vaher stärker überwacht werden.
+++ 00:15 Organisatoren: "Fußball-EM in Frankreich nicht absagen" +++
Die Organisatoren der Fußball-Europameisterschaft wollen auch nach den Anschlägen das Turnier in Frankreich abhalten. Auch wenn das Risiko gestiegen sei, sollte das Endspiel im "Stade de France" nicht abgesagt werden, sagt der Chef des Organisationskomitees, Jacques Lambert, im Radio.
+++ 00:00 Hamas und Islamischer Dschihad verurteilen Anschlagsserie +++
Die radikalislamische Hamas-Bewegung und die Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad distanzieren sich öffentlich von den Terrorattacken in Paris. In einer per Mail verbreiteten Mitteilung spricht der hochrangige Hamas-Anführer Bassem Na'eem von "barbarischen Attacken". Nafes Assam vom Islamischen Dschihad sagt vor Reportern: "Ich glaube nicht, dass der Islam dieses willkürliche und rücksichtslose Töten erlaubt." Beide Gruppen waren in der Vergangenheit für eine Reihe von Selbstmordattentaten verantwortlich.
+++ 23:22 Französische Medien: Vater und Bruder eines Attentäters festgenommen +++
Wie die französische Zeitung "Le Figaro" berichtet, sind der Vater und der Bruder eines Terroristen, der am Anschlag auf den Pariser Konzertsaal Bataclan beteiligt war, in Untersuchungshaft genommen worden. Laut der Nachrichtenagentur AFP sollen zudem sowohl das Haus des Vaters in der Kleinstadt Romilly-sur-Seine, 130 km östlich von Paris als auch das Haus des Bruders in Bondoufle durchsucht worden sein.
+++ 23:10 Fenster hell erleuchtet: Kerzen für Paris +++
In Frankreich leuchten für die Opfer der Anschläge und als Zeichen für die Solidarität mit Paris und den Widerstand gegen den Terror Kerzen in den Fenstern. Unter dem Hashtag #UneBougiePourParis verbreiten sich die Bilder im Netz.
Quelle: ntv.de, rts/dpa/DJ/sla/ddi