Frikadellen im Test Buletten? Nur wenige überzeugen
19.12.2018, 19:05 Uhr
Nicht jede Fertigbulette ist schlecht.
(Foto: imago/Westend61)
Auch die Hackfleischklöße gibt es als Fertigprodukt. Doch können sie mit Muttis selbstgemachten mithalten? Oder gibt es im Supermarkt doch nur knorpeligen und fettigen Industriemüll mit jeder Menge Zusatzstoffen? Stiftung Warentest hat herzhaft zugebissen und weiß, welche Bulette schmeckt.
Fast 30 Kilo Fleisch- und Wurstwaren landen pro Jahr in deutschen Mägen. Ein nicht unerheblicher Teil davon dürfte in Form von Hackfleisch verspeist werden. Schließlich gibt es das nicht nur in der Spaghetti-Bolognese-Soße, sondern ist als Hauptbestandteil vor allem in Buletten, Frikadellen, Fleischpflanzerln oder wie die Klöße sonst noch genannt werden, vertreten.
Und natürlich gibt es Frikadellen auch als Fertigprodukt. Zum einfach in die Pfanne hauen, mit Senf oder Ketchup versehen und essen. Doch ob die dann auch mit Muttis selbstgemachten mithalten können, ist eine andere Sache. Die Stiftung Warentest wollte es genau wissen und hat 22 Fertigfrikadellen geprüft, darunter Discounter- und Markenprodukte. Die meisten Fleischbällchen bestanden aus Schweinefleisch, aber auch aus Rind oder einer Mischung aus beidem. Fünf waren aus Pute und Huhn. Das Fleisch stammt überwiegend aus konventioneller Tierhaltung. Lediglich ein Produkt im Test besaß ein Biosiegel (Svenssons Bio Köttbullar Fleischbällchen aus Rindfleisch/"gut"/2,3; 1,31 Euro pro 100 Gramm).
Brötchen oder Fleisch?
Ergebnis: Nur sechs Buletten im Test sind "gut". Eine wurde als "mangelhaft" befunden (Gutfried Mini Geflügel Frikadellen). Hier ist den Testern unter anderem die trockene, zähe Masse und der leicht säuerliche Geschmack aufgestoßen.
Die Preise für die getesten Produkte reichen von 0,40 bis 1,31 pro 100 Gramm. Doch bei den Fertigfrikadellen lohnt es sich, etwas mehr zu zahlen. Alle guten Buletten im Test kosten mindestens etwa einen Euro pro 100 Gramm. Darunter sind zwei gemischte Frikadellen aus Schwein und Rind, zwei aus reinem Schweinefleisch sowie je eine aus Rind und Geflügel. Die billigen Buletten können dagegen nicht überzeugen. Sie schmecken oft mehr nach Brötchen als nach Fleisch, sind zum Beispiel weich oder zäh. Einige erinnern aufgeschnitten nicht an Gehacktes, sondern an Brühwurst. Bei einem Produkt bissen die Tester auf Knorpel.
Warentest wollte es genau wissen und hat, um die Qualität der Fertigprodukte zu beurteilen, nach bewährtem Rezept frisch zubereitete Halb-und-halb-Buletten zum Vergleich verkostet. Ähnelte eine Fertigfrikadelle aus Schwein und/oder Rind der selbst gemachten, gab es Pluspunkte im sensorischen Urteil. Zwei im Test reichen immerhin an selbst gemachte Buletten heran. Beherzt zugebissen werden kann demnach beim Testsieger, der "Eismann Mini-Frikadelle aus Rind- und Schweinefleisch ("gut", 2,2, 1,24 Euro pro 100 Gramm). Genau wie beim bereits genannten Svenssons-Fleischbällchen. Geschmeckt hat Warentest aber unter anderem auch die günstigere Bulette von Lidl. Für die fluffige "Chef select to go Snack" ("gut",2,3) müssen 0,95 Euro pro 100 Gramm berappt werden.
Quelle: ntv.de, awi