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Öko-Test cremt Vier Neurodermitis-Pflegelotionen fallen durch

Bei stärkeren Entzündungen der Haut oder dem Verdacht auf Neurodermitis empfehlen die Tester dringend einen Arzt aufzusuchen.

Bei stärkeren Entzündungen der Haut oder dem Verdacht auf Neurodermitis empfehlen die Tester dringend einen Arzt aufzusuchen.

(Foto: imago images / imagebroker)

Neurodermitis ist eine Qual. Besonders für Kinder. Eine gute Pflege der Haut ist deshalb unerlässlich. Begleitend zu einer etwaigen Therapie können frei verkäufliche Lotionen helfen. Öko-Test hat entsprechende Produkte geprüft.

Klar ist, Pflege für Kinder mit Neurodermitis muss möglichst schonend sein. Die Hautkrankheit tritt meistens schon im Säuglings- oder Kleinkindalter auf. Die natürliche Barrierefunktion der Haut ist gestört. Eine gute Pflege ist bei Neurodermitis als Basistherapie gegen das Jucken und Brennen besonders wichtig, regelmäßiges Eincremen der Haut Pflicht.

Hauptaufgabe dabei ist, die Haut mit Feuchtigkeit und Fett zu versorgen. Was allein schon gegen Juckreiz helfen kann. Fette und Wachse bilden einen dünnen Schutzfilm. Da der sehr gut Feuchtigkeit bindende Harnstoff (Urea) sich für Kinder unter zwei Jahren nicht eignet, ist dieser nur selten in geringer Konzentration zu finden. Die Hersteller setzen hier andere Feuchthaltemittel wie Glycerin ein. Verschiedene pflanzliche Öle wie Nachtkerzensamen- und Sonnenblumenöl liefern Lipide, die dem Aufbau der Hautbarriere dienen.

5 von 21 Lotionen mit "sehr gut" bewertet

Bei stärkeren Entzündungen der Haut oder dem Verdacht auf Neurodermitis empfehlen die Tester dringend einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann dann eine Creme mit einem antientzündlichen Wirkstoff verschreiben, die als Arzneimittel zugelassen ist.

Öko-Test hat sich angeschaut, welche frei verkäuflichen Kosmetik-Lotionen hierfür infrage kommen, und hat sich 21 entsprechende Produkte angeschaut. Mit ganz geschmeidigem Ergebnis. 5 von 21 Lotionen wurden mit "sehr gut" und neun mit "gut" bewertet. Besonders positiv: Keine enthält problematische Konservierungsmittel, die ihrerseits Allergien auslösen oder unter dem Verdacht stehen, wie ein Hormon zu wirken. Insgesamt 4 Lotionen fallen mit "mangelhaft", beziehungsweise eines mit "ungenügend" durch. Darunter zwei namhafte Markenprodukte. In fünf Lotionen wurden PEG/PEG-Derivate nachgewiesen. Dies kritisiert Öko-Test, da solche Stoffe die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können.

Unter anderem deshalb wurden die "Cetaphil Pro Itch Control Hautberuhigende Pflegelotion" (18,95 Euro pro 200 ml), der "La Roche-Posay Lipikar Baume AP + M Balsam" (11,45 Euro), "die Leti AT4 Atopic Skin Körpermilch Basispflege Neurodermitis" (12,36 Euro) - alle "mangelhaft"- und der "Avène Xera Calm A.D Rückfettender Balsam" von Pierre Fabre (18,90 Euro, "ungenügend") zu den Testverlierern erkoren.

Günstige Testsieger

In dem Cetaphil- und dem La Roche-Produkt konnte außerdem ein Prozent Silikone gemessen werden. In der Leti-Körpermilch und dem Avène-Balsam hingegen Paraffine. Die erdölbasierten Stoffe fügen sich nicht so gut ins Gleichgewicht der Haut ein wie natürliche Fette. Paraffine sind zudem häufig mit aromatischen Kohlenwasserstoffverbindungen (MOAH) verunreinigt. Diese konnten auch in der Avène-Lotion nachgewiesen werden. Die Stoffe stehen im Verdacht, Krebs zu erregen und das Ergbut zu schädigen.

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Unter den Lotionen, die mit "sehr gut" bewertet wurden, finden sich auch diese günstigen Produkte: "Babydream MedPflegelotion, Pflege bei Neurodermitis" von Rossmann (4,99 Euro), "Babylove UltraSensitive Körperlotion" von DM (1,96 Euro) und "Babylove UltraSensitive Körperlotion" von Paedi Protect (2,55 Euro).

Die Lotionen aus dem Test sind auch für trockene Haut ohne Neurodermitis geeignet.

(Dieser Artikel wurde am Freitag, 25. Februar 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, awi

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