Zu teurer Kraftstoff Spritpreise geben nach, aber ...
26.10.2022, 17:26 Uhr
Ab etwa 5 Uhr morgens steigen die Preise, um ihren Höhepunkt etwa um 7 Uhr zu erreichen.
(Foto: imago images/Future Image)
Es ist gar nicht so lange her, da sorgten die Preise für Benzin und Diesel für Alarm. Mittlerweile stehen andere Nöte im Vordergrund. Ungeachtet dessen tut sich aktuell was an der Zapfsäule. Wenn auch viel zu wenig, wie der ADAC bemängelt.
Die Preise, die Verbraucher an der Tankstelle für Benzin und Diesel bezahlen müssen, sind im Vergleich zur Vorwoche spürbar gesunken. Laut einer aktuellen Auswertung des ADAC beträgt der Rückgang bei Super E10 5,4 Cent auf einen Durchschnittspreis von 1,885 Euro pro Liter. Dieselkraftstoff vergünstigte sich um 2,7 Cent je Liter von 2,147 Euro auf 2,120 Euro.
Trotz des leichten Rückgangs sind die Preise laut des Automobilclubs aber immer noch deutlich zu hoch, vor allem bei Diesel. So habe eine Entkopplung der Kraftstoffpreise vom Rohölpreis in der ersten Märzhälfte 2022 begonnen, also kurz nach der Invasion Russlands in die Ukraine. Denn damals stiegen die Preise an den Tankstellen viel stärker als der Ölpreis der Sorte Brent. Davon profitieren laut ADAC vor allem die Mineralölkonzerne. Ungeachtet dessen, spielen beim Diesel auch Sonderfaktoren eine Rolle, wie die jahreszeitlich bedingte stärkere Heizölnachfrage oder der hohe Dieselbedarf der Industrie als Gasersatz. Auf einen Liter Diesel entfallen allerdings über 20 Cent weniger Energie- und Mehrwertsteuer, der Liter kostet aktuell aber über 23 Cent mehr als Super E10.
Laut ADAC sollten sich Autofahrer vor der Fahrt zur Tankstelle über die aktuellen Preise im Umkreis informieren und gezielt die günstigste Tankstelle ansteuern. Wer abends zwischen 20 und 22 Uhr tankt, kann nach aktuellen Auswertungen im Schnitt zwölf Cent gegenüber den Morgenstunden sparen. Preisbewusstes Tankverhalten fördert zudem den Wettbewerb und kann daher auch zu einer Preissenkung beitragen.
Abgesehen davon hat der ADAC nachfolgende Tipps zum Spritsparen auf Lager:
- Fahrweise optimieren: Heißt: flott beschleunigen, rechtzeitig hochschalten (bei einer Drehzahl von circa 2000 U/min) und mit niedrigen Drehzahlen die gewählte Geschwindigkeit beibehalten. Erst dann zurückschalten, wenn der Motor ruckelt oder zu Brummen beginnt.
- Vorausschauend fahren: Da Bremsen Energie vergeudet, solange wie möglich die Motorbremswirkung nutzen. Beim Heranrollen an eine rote Ampel also nicht den Gang herausnehmen. Die meisten Autos sind mit einer Schubabschaltung ausgerüstet, die die Kraftstoffzufuhr im Schubbetrieb komplett absperrt. Also, frühzeitig vom Gas gehen und den Wagen die letzten paar hundert Meter bei eingelegtem Gang auf eine Ortschaft zurollen lassen, statt unmittelbar davor abrupt abzubremsen.
- Kurze Strecken vermeiden: Auch wenn es wehtut, es lohnt, das Auto auch mal stehenzulassen. Besonders, wenn man es nicht weit hat. Denn bei kaltem Motor verbraucht der Wagen am meisten Kraftstoff. Um gleichmäßig zu laufen, benötigt zumindest der Ottomotor in der Warmlaufphase ein fetteres Gemisch (mit höherem Kraftstoffanteil) als bei optimaler Betriebstemperatur.
- Motor im Leerlauf ausschalten: Sobald der Motor läuft, verbraucht er Kraftstoff. Auch wenn das Auto nicht fährt - etwa 0,5 bis 1 Liter pro Stunde. Daher: Motor aus, wenn die Leerlaufzeit voraussichtlich länger als 20 Sekunden dauert.
- Unnötige elektrische Verbraucher ausschalten: Elektrische Geräte im Auto wie etwa Steuergeräte, Beleuchtung, Lüfter, Klimaanlage, Sicherheits- und Komforteinrichtungen beziehen ihre Energie aus dem Bordnetz. Die elektrische Energie wird vom Generator bereitgestellt, der vom Verbrennungsmotor angetrieben wird. Folglich kosten eingeschaltete elektrische Geräte und andere Verbraucher Kraftstoff. Beispielsweise führt eine Klimaanlage je nach Fahrzeugmodell, Technik und Einsatzbedingungen zu einem Mehrverbrauch von etwa 0,3 bis 1,5 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer. Eine Standheizung kostet etwa einen Mehrverbrauch 0,2 bis 0,5 Liter pro Stunde.
- Das Gesamtgewicht reduzieren: Jedes Stück mehr im Auto bedeutet mehr Gewicht und kostet Kraftstoff. Egal, ob Straßenatlas, Getränkekisten oder Kleinkram. Die Ursache für diesen Effekt ist die sogenannte Massenträgheit, also der Energieeinsatz, der erforderlich ist, um eine Masse auf eine höhere Geschwindigkeit zu beschleunigen. 100 Kilo Zusatzlast ergeben bis zu 0,3 Liter Mehrverbrauch. Besonders im Stadtverkehr wirkt sich das Gewicht einer Zuladung negativ auf den Spritverbrauch aus. Jedes Anfahren, jede Beschleunigung kostet also extra Sprit. Insbesondere Dachträger, Dachboxen und Fahrradträger erhöhen den Verbrauch des Fahrzeugs signifikant. Grundsätzlich bietet der Transport von Gegenständen wie zum Beispiel Fahrrädern über Heckträger auf einer Anhängerkupplung Verbrauchsvorteile gegenüber dem Transport auf dem Fahrzeugdach. Nach dem Gebrauch sollten aber Dach- und Heckträger ungeachtet dessen wieder abmontiert werden.
- Energiesparreifen nutzen: Der Einfluss der Bereifung auf den Fahrwiderstand ist erheblich. Mit optimierten Reifen können bis zu 0,5 Liter Kraftstoff je 100 Kilometer sparen. Somit kann sich ein auf den ersten Blick teurer Reifen mit sehr geringem Rollwiderstand über die Nutzungsdauer mehr als amortisieren.
- Auf den richtigen Luftdruck achten: Wenn zu wenig Luft in den Reifen ist, erhöht dies ebenfalls den Verbrauch. Schon ein 0,3 bar verminderter Luftdruck steigert den Rollwiderstand und sorgt somit für unnötigen Mehrverbrauch. Deshalb gilt es regelmäßig den Reifendruck zu kontrollieren.
Quelle: ntv.de, awi