Schnäppchen im Netz Wissenswertes zur Cyber-Monday-Woche
20.11.2017, 19:23 Uhr
Die Schnäppchenjagd ist eröffnet. Über 55.000 Artikel bis zu 50 Prozent reduziert: So lautet das Versprechen bei Amazon - für die nächsten 8 Tage. Klingt verführerisch. Einen kühlen Kopf sollte man dennoch bewahren.
Heute startet die ursprünglich aus den USA stammenden Cyber-Monday-Woche. Damit ist der Konsumrausch auch hierzulande im Netz angekommen. Und so dürfen sich Kunden von Online-Händlern für eine Woche verstärkt über Sonderangebote freuen. Vor allem beim Branchenprimus Amazon soll sich die Schnäppchenjagd besonders lohnen.
Acht Tage lang (20.-27. November) soll es hier insgesamt über 55.000 Blitzangebote und Angebote des Tages geben, bei denen die Preise um bis zu 50 Prozent reduziert sind. Doch Verbraucherschützer sehen die Angebotsflut kritisch. So warnt beispielsweise die Verbraucherzentrale Nordrheinwestfalen (NRW) eindringlich vor Betrügern, die sich unter die Amazon-Angebote mogeln. Diese Fake-Angebote sollten tunlichst nicht mit Cyber-Offerten verwechselt werden. Da der Internethändler nach Meinung der Verbraucherzentrale unzureichend vor derartigen Machenschaften warnt, wird dringend dazu geraten, Waren nur an der sicheren Amazon-Kasse zu kaufen und sich nicht in einen gefährlichen Vorkasse-Kauf locken zu lassen. Und wenn der Preis noch so verführerisch ist.
Außerdem sollten Kunden sich nicht von allen Rabatten blenden lassen, denn viele der Sparpreise beruhen auf einem Vergleich mit unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller (UVP). Tatsächlich kassiert jedoch kaum ein Händler die als "Mondpreise" in Verruf gekommenen UVP. Stichproben der Verbraucherzentrale haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass die tatsächlichen Preisreduzierungen an solchen Rabatttagen statt versprochener 50 Prozent real oft bei 20 Prozent lagen. Immerhin. Dennoch sollten Interessenten denn auch das vermeintliche Superangebot durch am besten zwei Preissuchmaschinen jagen. Erst dann zeigt sich, was das Angebot wirklich taugt.
Darüber hinaus gilt es, sich nicht unter Druck setzen zu lassen. Egal ob bei Amazon oder anderen Anbietern. Diese setzen geschickt Marketing-Werkzeuge wie ablaufende Bestands-Balken oder Uhren ein. Das verleitet Kunden zum ungeprüften, schnellen Zugreifen. Kleiner Trost: Ist das Produkt anderswo günstiger, gibt es bei Amazon und vielen anderen Händlern die Möglichkeit, den Kauf kostenlos zu stornieren. Sträubt sich der Händler dennoch, kann der Onlinekauf in der Regel bis zu 14 Tage nach Lieferung des Produkts ohne Angabe von Gründen widerrufen werden.
Ungeachtet dessen sollten Verbraucher aber vor allem sicher sein, dass sie das angebotene Schnäppchen auch tatsächlich gebrauchen können. Denn was nützt einem Kahlkopf der schönste und preiswerteste Lockenstab. Vielmehr gilt: Augen auf beim Einkauf und nicht in Versuchung führen lassen. Dann kann bei den Cyber-Wochen durchaus der eine oder andere Artikel günstig erworben werden.
Black-Friday.Sale hat folgende Fakten zum Hauptaktionstag (Black Friday) von 2016 zusammengetragen. Hier sind sie:
- der durchschnittliche Männer-Warenkorb in Deutschland betrug vergangenes Jahr 101,26 Euro, der weibliche 94,60?
- das Suchvolumen nach dem Keyword Black Friday allein im November hat seit 2014 um 310 Prozent zugenommen hat (nach Cyber Monday: 49,6 Prozent)
- die meisten Black Friday Käufe wurden 2016 im Bereich Mode getätigt, gefolgt von den Branchen Beauty und Elektronik
- bei den Sonderangeboten im vergangenen Jahr wurden Rabatte von bis zu 90 Prozent gewährt
- über 300 Millionen Euro wurden am Black Friday 2016 mit Kreditkarte bezahlt
- Online-Händler verzeichnen am Aktionswochenende mehr als drei Mal so hohe Besucherzahlen im Vergleich zum täglichen Durchschnitt
Quelle: ntv.de, awi