Touristen auf der ISS Astronaut Maurer bekam Besuch von Milliardären
07.09.2022, 12:25 Uhr (aktualisiert)
Nach seinem Aufenthalt im All muss Maurer nicht nur seine Muskeln, sondern auch einzelne Knochen wieder aufbauen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Sechs Monate verbringt Matthias Maurer auf der Internationalen Raumstation. Nach seiner Rückkehr berichtet er von so manchen Kuriositäten. So wird er gleich zweimal zum Gastgeber im All: Erst dockt eine russische, dann eine US-Mission mit Touristen an.
Astronaut Matthias Maurer hat während seiner Zeit auf der Internationalen Raumstation im All zweimal Besuch von Touristen erhalten. Ein japanischer Milliardär sei samt Assistent mit einer russischen Sojus-Mission herangeschwebt, berichtete der Saarländer in Düsseldorf beim Ständehaus-Treff der "Rheinischen Post". Danach sei eine US-Mission mit drei weiteren Milliardären angedockt.
Die Besucher seien zum Teil deutlich älter als er gewesen, sagte der 52-Jährige. Deswegen rechne er sich trotz seines Alters durchaus noch Chancen auf eine etwaige Mond-Mission aus. Der sechsmonatige Aufenthalt im All habe bei ihm nicht nur zu Muskel- sondern auch zu Knochenschwund geführt, verriet Maurer. Bei seinem Oberschenkelhalsknochen habe er zehn Prozent Knochenverlust. Wie die Muskeln ließen sich aber auch die Knochen durch Sport wieder aufbauen.
Maurer appellierte an einen vorsichtigeren Umgang mit dem Planeten. Die Atmosphäre sei vom All aus betrachtet hauchdünn. Umso unverständlicher sei "der aggressive Umgang mit unserer Atmosphäre, unserer Umwelt". Die Erde sei letztlich "auch nur ein Raumschiff mit acht Milliarden Astronauten. Das kann auch nur funktionieren, wenn wir zusammenhalten und die Lebensgrundlagen erhalten."
Schmutzige Socken blieben im All
Maurer war im Mai nach sechs Monaten Aufenthalt in der Schwerelosigkeit zur Erde zurückgekehrt. Sein Körper habe im All den Umgang mit der Schwerkraft verlernt. Auch das Gleichgewichtsgefühl habe gelitten. Die ersten Tage zurück auf der Erde habe er sich wie ein betrunkener Seemann gefühlt.
Nicht mit zurück zur Erde gekehrt seien seine schmutzigen Socken, sagte Maurer. Diese seien beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht. Es sei also nicht immer eine Sternschnuppe, wenn man einen leuchtenden Schweif am Himmel beobachte, sagte Maurer. Er war der zwölfte Deutsche im All. Auf der ISS hatte er in rund 400 Kilometern Höhe die Erde mehr als 2800 Mal umrundet.
(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 06. September 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, spl/dpa