Wissen

Einnahme nach Positiv-Test Briten genehmigen Corona-Pille von Merck

Merck will noch dieses Jahr zehn Millionen Pillen produzieren.

Merck will noch dieses Jahr zehn Millionen Pillen produzieren.

(Foto: via REUTERS)

Nach dem positiven Corona-Test gibt es in Großbritannien nun die Pille danach. Molnupiravir soll das Risiko eines schweren Covid-Verlaufs halbieren. In Großbritannien erhält das Medikament die Zulassung, bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur läuft bereits ein Prüfverfahren.

Großbritannien hat als erstes Land weltweit eine von den US-Konzernen Merck und Ridgeback Therapeutics entwickelte Pille für den Einsatz als Medikament gegen Corona genehmigt. Das teilt die britische Arzneimittel-Zulassungsbehörde MHRA mit. Die Pille mit dem Namen Molnupiravir (auch bekannt als Lagevrio) soll möglichst sofort nach einem positiven Corona-Test eingenommen werden, spätestens jedoch fünf Tage nach Auftreten von Symptomen. Merck will noch dieses Jahr zehn Millionen Pillen produzieren, im Jahr 2022 sollen weitere 20 Millionen dazukommen.

Ende Oktober hatte auch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) eine Zulassungsprüfung für Molnupiravir eingeleitet. Ein fortlaufendes Prüfverfahren, das sogenannte Rolling-Review-Verfahren, ermöglicht es der EMA, Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten oder Impfstoffen zu prüfen, sobald diese verfügbar sind und noch bevor der Hersteller einen vollständigen Zulassungsantrag stellt. Damit soll die Prüfung eines später eingereichten Antrags beschleunigt werden. Die Bewilligung kann dennoch mehrere Monate dauern. In den USA wurde seitens Merck zudem eine Notfallzulassung beantragt.

Mehr zum Thema

Anfang Oktober hatten das Unternehmen und sein Partner Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, der zufolge Molnupiravir bei infizierten Patienten das Risiko einer Krankenhauseinlieferung oder eines tödlichen Krankheitsverlaufes halbiert. Demnach wurden während einer klinischen Phase-3-Studie 7,3 Prozent der 385 Patienten mit leichten oder mittleren Covid-19-Symptomen, die das antivirale Medikament erhielten, ins Krankenhaus eingeliefert. Einen Todesfall gab es nicht. In der Versuchsgruppe mit 377 Patienten, die ein Placebo erhielten, kam es in 14,1 Prozent der Fälle zu einer Krankenhauseinlieferung oder einem tödlichen Verlauf. Acht Patienten starben.

Eine Reihe von Pharmakonzernen arbeitet derzeit an antiviralen Medikamenten gegen Covid-19. Solche Medikamente sollen verhindern, dass Viren in Körperzellen eindringen oder sich dort vermehren. Molnupiravir gilt als besonders vielversprechendes Mittel, da es als Pille eingenommen werden kann und nicht intravenös verabreicht werden muss, wie etwa das bereits von der EMA zugelassene antivirale Medikament Remdesivir.

Quelle: ntv.de, mba/rts/AFP

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen