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10-Millionen-plus-Metropolen China hat viel mehr Megastädte als gedacht

Der absolute Spitzenreiter unter den chinesischen Megastädten ist nach wie vor Schanghai mit rund 34 Millionen Einwohnern.

Der absolute Spitzenreiter unter den chinesischen Megastädten ist nach wie vor Schanghai mit rund 34 Millionen Einwohnern.

(Foto: Reuters)

In der Volksrepublik China wuchern die Städte zu ungeahnten Größen. Laut einer neuen Studie gibt es sogar mehr Megastädte mit 10 Millionen Einwohnern und darüber als angenommen. Das hat für die Menschen Vorteil - aber auch seine Schattenseiten.

Bisher waren die Vereinten Nationen (UN) davon ausgegangen, dass es in China insgesamt sechs Megastädte gibt - also Metropolregionen, in denen zehn Millionen oder mehr Menschen wohnen. Eine neue Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat nun zutage gebracht: In Wirklichkeit sind es sogar 15 Megastädte. In diesen leben insgesamt mehr als 260 Millionen Menschen - die gigantischen Städte wuchsen zuletzt mit einer Geschwindigkeit von fast zwei Prozent pro Jahr. Bei einer Stadt von zehn Millionen Einwohner sind das etwa 200.000 Neubewohner jährlich.

Die Urbanisierung in China hat atemberaubende Züge angenommen: In den vergangenen 35 Jahren sind die chinesischen Städte insgesamt um rund 500 Millionen Einwohner angewachsen. Womöglich ein Grund dafür, dass die tatsächliche Zahl der riesigen Metropolen bisher unterschätzt wurde.

Der absolute Spitzenreiter unter den chinesischen Megastädten ist nach wie vor Shanghai mit rund 34 Millionen Einwohnern in Stadt und Metropolregion. Dies ist jedoch immer noch weniger als die laut UN derzeit größte Metropolregion der Welt: Tokio. In Japans Hauptstadt leben heute rund 38 Millionen Menschen. Chinas größte Stadt Shanghai verdrängt in der weltweiten Rangliste der Megastädte jedoch das indische Delhi auf Platz drei. In Delhi leben derzeit "nur" 25,7 Millionen Menschen. Zum Vergleich: Die größte europäische Megastadt Istanbul hat lediglich 14,2 Millionen Einwohner.

Mehr Geld pro Einwohner, aber schmutzige Luft

Weitere Riesenstädte in China sind beispielsweise Guangzhou (25 Millionen Einwohner), Peking (24,9 Millionen), Shenzhen (23,3 Millionen) und Wuhan mit 19 Millionen Bewohnern. Als Grund für das starke Wachstum der chinesischen Städte wird das enorme Wirtschaftswachstum des Landes angesehen - denn in den Metropolen haben die Chinesen einen höheren Lebensstandard als auf dem Land, wie die OECD-Studie herausgefunden hat. Je größer also die chinesische Stadt, desto höher ist auch das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen.

Allerdings hat die rasche Urbanisierung auch ihre Schattenseiten. Die extrem hohe Luftverschmutzung in den Megastädten fordert laut der Nachrichtenagentur Bloomberg jährlich rund 350.000 Todesopfer. Und laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lagen im Jahr 2014 von 122 chinesischen Städten nur 22 unterhalb des weltweiten Durchschnitts für den Anteil für Kleinstpartikel in der Luft.

Quelle: ntv.de, kst

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