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Leidiger Küchengast nutzt Biologen Fruchtfliegen bringen Tumorforschung weiter

Untersuchungen an dem lästigen Sommerbegleiter Fruchtfliege bringen die Krebsforschung weiter.

Untersuchungen an dem lästigen Sommerbegleiter Fruchtfliege bringen die Krebsforschung weiter.

(Foto: dpa)

Was haben Menschen und Fruchtfliegen gemeinsam? Zumindest ein Protein. Dank dieser Gemeinsamkeit können sich aus Untersuchungen an den kleinen Fliegen Erkenntnisse für die Tumorforschung ergeben, wie Molekularbiologen behaupten.

Mit Untersuchungen an Fruchtfliegen haben Krebsforscher neue Erkenntnisse über die Entstehung von Tumoren gewonnen. "Uns ist es gelungen, die Ausbildung einer Tumorstammzelle aus einer normalen Stammzelle in der Fruchtfliege nachzubauen", sagte der Wiener Molekularbiologe Jürgen Knoblich anlässlich des Internationalen Heinrich Behr Symposiums in Heidelberg. Seine Forschung habe gezeigt, dass Defekte in der Zellteilung bei der Fruchtfliege zur Entstehung von Tumoren führten.

Wenn ein bestimmtes Gen mutiert und das entsprechende Protein damit aus der Fliege entfernt werde, entstehe ein Gehirntumor, sagte Knoblich vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) in Wien. "Und diese Gehirntumore in der Fliege haben Eigenschaften, die auch sehr charakteristisch sind für menschliche Tumore."

Zum Beispiel teilten sich die Zellen darin sehr viel stärker als in gesundem Gewebe. "Während die normale Stammzelle irgendwann aufhört, sich zu teilen, sterben diese Tumorstammzellen nicht", erläuterte Knoblich. Die Forschung lasse sich auf den Menschen übertragen, da es dieses bestimmte Protein auch in ihm gebe.

Quelle: ntv.de, apo/dpa

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