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Prognosen für die Arktis Große Öl- und Gas-Reserven

Nach Schätzung von US-Geologen lagern im nördlichen Polargebiet etwa 30 Prozent des bislang unentdeckten Erdgases der Erde.

Nach Schätzung von US-Geologen lagern im nördlichen Polargebiet etwa 30 Prozent des bislang unentdeckten Erdgases der Erde. Zudem schlummern demnach dort 13 Prozent der unentdeckten Ölvorräte. Die meisten Vorkommen liegen den Forschern zufolge im Meeresboden, der in bis zu 500 Metern Tiefe liegt. Eine Forschergruppe um Donald Gautier vom staatlichen United States Geological Survey berechnete die möglichen Rohstoff-Vorkommen der Arktis und stellt die Ergebnisse im Fachjournal "Science" vor.

Die Lager seien zwar relativ klein im Vergleich zu der Fördermenge in typischen Öl-Export-Ländern wie Saudi-Arabien. Aber aufgrund der außergewöhnlichen Lage zwischen den Kontinentalplatten könnten sie eine wichtige Einnahmequelle für Russland und Norwegen werden und den andauernden Streit der fünf Arktis-Anrainerstaaten weiter anfachen.

Internationales Ringen um Rohstoffe

Dänemark, Kanada, Norwegen, Russland und die USA liefern sich seit Jahren einen Kampf um die großen Rohstoffvorkommen in der Arktis. Im Mai 2008 hatten sie sich zu einem friedlichen Lösungsweg unter Leitung der UN verpflichtet. Bis heute wurden ihre unterschiedlichen Ansprüche allerdings nicht geklärt.

So beansprucht Russland etwa einen 1,2 Millionen Quadratkilometer großen Teil der Arktis einschließlich des Nordpols. Umstritten ist dabei, ob der Festlandsockel unter dem Eismeer als Fortsetzung des eurasischen Kontinents anzusehen ist. 2007 hatten russische Polarforscher zudem eine Nationalflagge aus Titan in mehr als 4000 Metern Tiefe auf dem Grund des Eismeeres aufgestellt und damit Moskaus Anspruch auf das Nordpolarmeer bekräftigt.

Düstere Aussichten

Für die Arktis sind die Gas- und Ölvorkommen in doppelter Hinsicht schlecht: Eine Ausbeutung dürfte der Region schwere Umweltschäden zufügen. Gravierender noch wären die Klimaschäden durch die Verbrennung der fossilen Funde: Steigt die globale Durchschnittstemperatur höher als 2 Grad, besteht die Gefahr, dass das grönländische Eisschild schmilzt. Dies wiederum würde den Meeresspiegel deutlich steigen lassen. Nötig ist daher ein drastisches Reduzieren des CO2-Ausstoßes.

Quelle: ntv.de, dpa/hvo

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