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"Ohne Risiko steht die Welt still" Milliardär Branson will nicht aufgeben

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Mit "SpaceShipTwo" stürzt das Prestige-Projekt des Selfmade-Milliardärs Richard Branson ab. Wie geht es nun weiter? Experten sehen die Branche um Jahre zurückgeworfen, das Unternehmen selbst richtet den Blick nach vorne.

Der Absturz des privaten Raumgleiters "SpaceShipTwo" kostet nicht nur ein Menschenleben und viel Geld – er ist auch ein herber Rückschlag für die Pläne, möglichst bald kommerzielle Flüge ins Weltall anzubieten. Die Firma Virgin Galactic, die den verunglückten Raumgleiter verantwortet hat, gilt im Bereich des Weltraumtourismus mit Abstand als führend. Bislang kann nur spekuliert werden, wie es nun weitergehen wird.

"Wir werden im nächsten Jahr und wahrscheinlich in den Jahren danach keine kommerziellen Flüge für Touristen ins All sehen", sagte Raumfahrtexperte Marco Caceres von der Beratungsfirma Teal Group. Nun werde sich der Start der ersten Touristen wohl um Jahre verzögern.

Dennoch: Bei Virgin Galactic ist die Stimmung derzeit zwar am Boden, doch aufgeben will man trotz des Rückschlages nicht. "Wir wussten immer, dass der Weg ins All extrem schwierig ist - und dass jedes neue Transportsystem zu Beginn seiner Geschichte schlechte Zeiten durchmachen muss", erklärte Richard Branson, der Chef des Unternehmens. "SpaceShipTwo" war sein Prestige-Projekt. "Der Weltraum ist hart - aber er ist es wert. Wir werden durchhalten und gemeinsam voranschreiten." Dem Fernsehsender CNN sagte Branson: "Solange man nichts riskiert, steht die Welt still."

"Wir müssen verstehen"

Der Virgin-Vorstandsvorsitzende George Whitesides schlägt in dieselbe Kerbe wie Milliardär Branson. Wie auch das Zeitalter der Luftfahrt müsse das der Raumfahrt aus solchen tödlichen Vorfällen lernen und voranschreiten, sagte er auf einer Pressekonferenz. "Unsere Zukunft ruht in vielerlei Hinsicht auf schweren Tagen wie dem heutigen. Aber wir glauben, dass wir verstehen und weitermachen müssen. Das sind wir den Menschen schuldig, die hart an dieser Aufgabe mitgearbeitet haben. Und genau das werden wir tun."

Das "SpaceShipTwo" hatte seinen ersten Testflug im Frühjahr 2013 absolviert und war seitdem mehr als 30 Mal probeweise im Einsatz. Das Raumschiff bietet Platz für sechs Passagiere. Hunderte Interessierte haben bereits eine Reise reserviert und dafür eine Anzahlung auf den erwarteten Ticketpreis von 250.000 Dollar (knapp 200.000 Euro) geleistet. Auf der Warteliste stehen Medienberichten zufolge Prominente wie Hollywoodstar Leonardo DiCaprio, der kanadische Popsänger Justin Bieber und der Astrophysiker Stephen Hawking.

Quelle: ntv.de, fma/AFP

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