300 Meter breit, 10 Meter tief Neues Riff am Great Barrier Reef entdeckt
31.08.2016, 01:11 Uhr
Das Great Barrier Reef wurde 1981 zum Weltnaturerbe erklärt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Über eine Strecke von 2300 Kilometern erstreckt sich das Great Barrier Reef an der Ostküste Australiens. Dahinter stoßen Forscher jetzt auf ein weiteres Riff, das von Algen geformt wurde und die Experten "erstaunt".

Das Gebiet um das Bligh Reef vor Cape York am Great Barrier Reef. Die Farben zeigen über einen Bereich von 50 Metern die Tiefen zwischen rot (flach) und blau (tief).
(Foto: dpa)
Am Great Barrier Reef in Australien ist ein riesiges Algenriff entdeckt worden. "Wir wussten seit den 1970er und 1980er Jahren von diesen geologischen Strukturen im nördlichen Great Barrier Reef, aber ihre wahre Form, Größe und gewaltigen Ausmaße waren nie zuvor offenbart worden", sagte Robin Beaman von der James Cook University in Townsville laut einer Mitteilung.
Forscher von drei australischen Universitäten hatten Daten der Marine des Landes ausgewertet, die den Meeresboden mit einer Art Laser-Radar (Lidar) untersucht hatte. Dabei entdeckten die Forscher in 20 bis 40 Meter Tiefe das mehr als 6000 Quadratkilometer große Riff, wie sie im Fachjournal "Coral Reefs" schreiben. Das Great Barrier Reef selbst ist mehr als 200.000 Quadratkilometer groß.
Riff aus Algen
Allerdings wurde das neue Riff nicht von Korallen, sondern von Algen geformt. Die Halimeda genannten Grünalgen könnten unter anderem Aufschluss über Auswirkungen von Umweltfaktoren auf das Great Barrier Reef in den vergangenen 10.000 Jahren geben, hieß es von den Forschern. So lange sind die 200 bis 300 Meter breiten und bis zu 10 Meter tiefen, kreisförmigen Hügel ihnen zufolge gewachsen. "Was wir tief hinter dem Great Barrier Reef gefunden haben, hat uns erstaunt", sagte Beaman.
Das weltgrößte Korallenriff erstreckt sich 2300 Kilometer entlang der Ostküste Australiens und ist eine der größten Touristenattraktionen des Landes. Es wird allerdings durch die Erwärmung der Meere, aber auch durch den Kohlebergbau an der Küste bedroht und hat in den vergangenen 30 Jahren etwa die Hälfte seiner Korallendecke eingebüßt. Erst Ende Mai hatte die James Cook University von verheerenden Folgen massiver Korallenbleiche berichtet. An den untersuchten Riffen waren demnach im Durchschnitt 35 Prozent der Korallen fast oder ganz abgestorben.
Quelle: ntv.de, chr/dpa