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Stärkt nicht nur Beziehungen Oxytocin hilft bei Angststörungen

Nicht nur Bindungen kann das Kuschelhormon Oxytocin fördern. Neue Studien belegen: Auch Angststörungen lassen sich damit behandeln.

Nicht nur Bindungen kann das Kuschelhormon Oxytocin fördern. Neue Studien belegen: Auch Angststörungen lassen sich damit behandeln.

(Foto: picture alliance / dpa)

Über das Kuschelhormon Oxytocin ist bislang bekannt, dass es die Bindung zwischen Partnern und Mutter-Kind fördert. Eine neue Studie bringt jetzt hervor: Auch Ängste können mit dem Botenstoff behandelt werden.

Das als Kuschelhormon bekannte Oxytocin kann nach einer wissenschaftlichen Studie auch helfen, Ängste besser zu bewältigen. Ein Team unter Federführung des Bonner Universitätsklinikums fand heraus, dass Oxytocin das Furchtzentrum im Gehirn hemmt und Angstreize stärker abklingen lässt.

Nach Ansicht der Forscher könnte dieses Ergebnis vielleicht eine neue Ära in der Behandlung von Angststörungen durch im Gedächtnis eingegrabene Erfahrungen einleiten. Doch dies müssten erst noch klinische Studien zeigen. Große Angst, verursacht etwa durch einen Autounfall, setzt sich tief im Gedächtnis fest.

Sie sorgt für eine sogenannte Konditionierung, bei der bestimmte Bilder oder Geräusche - wie etwa quietschende Reifen - mit Gefahr verbunden werden. Werden Menschen mit solchen Angststörungen immer wieder mit dem Auslöser konfrontiert, verringert sich nach Angaben der Experten die Furcht allmählich.

Angst klingt mit Oxytocin schneller ab

Das Kuschel- oder Bindungshormon Oxytocin, das bei Sexpartnern oder in der Mutter-Kind-Beziehung die Bindung fördert, hilft nach den Forschungsergebnissen, aus solchen Ängsten rascher herauszukommen und sie im Gedächtnis zu "überschreiben". "Unter dem Einfluss von Oxytocin klingt die Erwartung eines erneuten Angstereignisses im Verlauf stärker ab als ohne diesen Botenstoff", erklärte Studienleiter Prof. René Hurlemann in Bonn.

Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler insgesamt 62 Männern Bilder gezeigt, die mit einer Angsterfahrung verknüpft waren. Die eine Hälfte der Testgruppe bekam über ein Nasenspray Oxytocin, die andere Hälfte ein Placebo. Die Forscher maßen den Angstschweiß der Probanden und werteten Hirnscans aus. Sie veröffentlichten ihre Studie im Fachjournal "Biological Psychiatry"

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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