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"Historischer Start" Private Raumkapsel fliegt zur ISS

Die "Dragon"-Kapsel soll bald an die ISS andocken.

Die "Dragon"-Kapsel soll bald an die ISS andocken.

(Foto: dpa)

Es ist eine Wende in der US-Raumfahrt. Ende April schickt erstmals eine Privatfirma eine unbemannte Raumkapsel zur ISS. Die "Dragon" soll die eingestellten Space-Shuttles für Flüge zur ISS ersetzen. Der Chef der Firma warnt allerdings: Es könne noch vieles schiefgehen.

Das US-Unternehmen SpaceX wird aller Voraussicht nach Ende April als erste Privatfirma eine unbemannte Raumkapsel zur Internationalen Raumstation ISS schicken. Es bestehe eine "gute Chance", dass die Raumkapsel am 30. April wie geplant starten könne, sagte der NASA-Verantwortliche für die Raumfahrtprogramme, William Gerstenmaier. Die Reise der "Dragon"-Kapsel soll drei Tage dauern.

Zu den wichtigsten Zielen der geplanten Mission gehört ein Vorbeiflug an der ISS und ein Andockmanöver, in dem die wiederverwendbare Raumkapsel "Dragon" von SpaceX sich der Raumstation nähert, mit einem Roboterarm an die ISS herangezogen und angedockt werden soll. "Dragon" soll 521 Kilo Fracht zur ISS liefern und 660 Kilo Ladung wieder mit zur Erde zurücknehmen, wie ISS-Programmmanager Michael Suffredini berichtete.

Die Raumkapsel "Dragon" soll die außer Dienst gestellten Space-Shuttles für Flüge zur ISS ersetzen. Ein Vertrag mit der NASA sieht vor, dass SpaceX für 1,6 Milliarden Dollar zwölf Versorgungsflüge zur ISS gewährleistet und rund 20 Tonnen Material dorthin verfrachtet. Später ist auch an bemannte Flüge gedacht.

ISS-Programmdirektor Mike Suffredini sprach von einem "historischen Start". Es sei das erste kommerzielle Raumfahrtvehikel, das an der ISS andocke. Der Start mit einer Falcon9-Trägerrakete ist vom Nasa-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida vorgesehen.

Schon mehrfach technische Probleme

Allerdings warnte SpaceX-Chef Elon Musk, auch ein Fehlschlag müsse einkalkuliert werden. "Es muss betont werden, dass in einer Mission wie dieser vieles schiefgehen kann. "Ursprünglich war der erste Testflug bereits für vergangenen November geplant, musste dann aber wegen technischer Probleme mehrfach verschoben werden.

Im Dezember 2010 beförderte SpaceX als erstes Privatunternehmen eine Raumkapsel ins All und zur Erde zurück. SpaceX wurde von dem südafrikanischen Geschäftsmann Elon Musk gegründet, der durch Einnahmen aus Internetgeschäften reich wurde.

Mit der Rückkehr der auf die Erde endete im vergangenen Juli nach drei Jahrzehnten das US-Shuttleprogramm. Seither sind die USA bei Flügen zur ISS auf die russischen Sojus-Raketen angewiesen.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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