"Mehr Hitzestress als je zuvor" Südosteuropa hatte 2024 bislang heißesten Sommer
26.09.2024, 16:45 Uhr Artikel anhören
Das Mittelmeer erreichte 2024 eine Rekordtemperatur. Am 13. August lag die Mitteltemperatur an der Wasseroberfläche bei 28,45 Grad Celsius.
(Foto: dpa)
Die Zahl der Tage mit "starkem Hitzestress" in Südosteuropa liegt 2024 massiv über dem eigentlichen Durchschnitt. Das wirkt sich laut einer EU-Expertin auf die Flüsse und Meere aus - und vor allem auf das Wohlbefinden der Bürger.
Südosteuropa hat einer vorläufigen Bilanz des EU-Klimawandeldienstes Copernicus zufolge den heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt. Menschen in Südosteuropa seien von Juni bis August an 66 Tagen "starkem Hitzestress" ausgesetzt gewesen, teilte Copernicus mit. Dies sei die mit Abstand höchste Anzahl von Tagen mit starker Hitzebelastung in Südosteuropa, die durchschnittliche Anzahl liege bei 29.
Gebiete in Südosteuropa und in Fennoskandinavien - diese Halbinsel umfasst unter anderem Skandinavien, Finnland und die zu Russland gehörende Halbinsel Kola - hätten Rekordtemperaturen verzeichnet, so Copernicus weiter. In Nordwesteuropa indes lagen die durchschnittlichen Temperaturen von Juni bis August nahe oder unter dem Durchschnitt.
Auch das Mittelmeer erreichte der vorläufigen Bilanz zufolge einen Rekordwert: Die Temperatur an der Wasseroberfläche lag demnach über das gesamte Becken gemittelt am 13. August bei 28,45 Grad Celsius.
Samantha Burgess, die stellvertretende Direktorin des Klimawandeldienstes, erklärte dazu: "Die extremen Temperaturen in Regionen wie Südosteuropa wirken sich auf das Wohlbefinden der Europäer aus, da die Bürger in dieser Region mehr Hitzestress erleben als je zuvor."
Auch bei den Niederschlägen gab es in Europa einen starken Kontrast zwischen einzelnen Regionen. Der größte Teil des Kontinents, insbesondere der Südosten, verzeichnete unterdurchschnittlich viele nasse Tage. In anderen Regionen, darunter im Norden von Großbritannien, in Fennoskandinavien und in den baltischen Staaten, gab es bis zu 20 Regentage mehr als im Durchschnitt.
35 Prozent der europäischen Flüsse - vor allem in Südosteuropa - hätten einen sehr niedrigen Wasserstand aufgewiesen. Dagegen hätten Flüsse in weiten Teilen Mitteleuropas für diese Jahreszeit außergewöhnlich viel Wasser geführt.
Quelle: ntv.de, toh/dpa