EHEC-Epidemie ausgestanden "Verzehr frei" für Sprossen
21.07.2011, 16:43 Uhr
Diese rohen Sprossen lösen nach Ansicht der Behörden keine EHEC-Infektion aus.
(Foto: picture alliance / dpa)
In Deutschland dürfen wieder rohe Sprossen und Keimlinge gegessen werden. Die Behörden haben die Verzehrwarnung aufgehoben. Nur Bockshornkleesamen aus Ägypten steht nach wie vor auf dem Index.
Mehr als zwei Monate nach dem Ausbrauch der EHEC-Epidemie in Deutschland haben die Gesundheitsbehörden ihre generelle Verzehrwarnung für rohe Sprossen und Keimlinge aufgehoben. Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), das Robert-Koch-Institut (RKI) sowie Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilten, sollten nur Bockshornkleesamen aus Ägypten sowie daraus gezogene Sprossen weiterhin nicht roh gegessen werden. Die Behörden hatten diese als wahrscheinliche Quelle für die Darmkeim-Epidemie identifiziert, an der laut RKI in Deutschland mehr als 4300 Menschen erkrankten und 49 starben.
Die Ermittlungen der Fachleute in den Bundesländern hätten keine Hinweise darauf ergeben, dass die Keime von eventuell kontaminierten bei Importeuren, Zuchtbetrieben oder bei Zwischenhändler auf andere Sprossensorten überspringen könnten, teilte die Behörden mit. Es lägen auch keine Erkenntnisse darüber vor, dass andere Sprossenvarianten EHEC-Infektionen ausgelöst hätten. Damit gebe es keinen Grund mehr, vor deren Verzehr zu warnen.
EHEC-Erkrankung letztmals am 7. Juli
Für ägyptische Bockshornkleesamen gilt auf Anweisung der EU-Kommission ein Exportverbot bis zum 21. Oktober. Sämtliche Bestände, die zwischen 2009 und 2011 in die EU gebracht wurden, müssen vom Markt genommen und vernichtet werden.
Nach Angaben des RKI erkrankte letztmalig am 7. Juli ein Patient in Deutschland an dem EHEC-Erreger. Alles deute darauf hin, dass sich der Ausbruch dem Ende zuneige. Es sei aber auch weiterhin möglich, dass Menschen an EHEC erkrankten, unter anderem weil Infizierte den Keim unabsichtlich auf andere übertragen könnten.
Quelle: ntv.de, AFP