Die Ehe sollte eine wichtige Ressource im Kampf gegen die Tücken des Alltags sein. Läuft es zu Hause nicht rund, sinken die Chancen auf ein glückliches Leben. Warum die Zufriedenheit der Frau dabei wichtiger ist als die ihres Angetrauten, zeigt eine Studie aus den USA.

Die Glücksforschung erlebt seit den 80er Jahren einen wahrhaften Boom. Rezepte für ein Leben voller Zufriedenheit sind inzwischen so zahlreich, dass man sich wundert, warum überhaupt noch jemand unglücklich ist. Ein Forscherteam aus Wissenschaftlern zweier amerikanischer Spitzen-Universitäten hat nun einen weiteren Weg gefunden, das persönliche Glück zu maximieren. Allerdings gilt ihr Rat nur für verheiratete Männer: Halten Sie ihre Frau glücklich!

Denn ist die Frau mit ihrer Ehe zufrieden, hat der Gatte mehr Spaß am Leben. Selbst wenn dieser mit dem Bund fürs Leben eher unzufrieden ist. Zu dieser Erkenntnis kommen Forscher der Rutgers University und der University of Michigan in einer Studie, die sie im "Journal of Marriage and Familiy" präsentieren.

Die Studie unterscheide sich laut Co-Autorin Deborah Carr von vorherigen Untersuchungen, weil sie die persönlichen Gefühle beider Partner hinsichtlich der Ehe mit der generellen Stimmung älterer Erwachsener in Verbindung bringe. Um herauszufinden, wie das Eheleben die allgemeine Zufriedenheit beeinflusst, wurden die Daten von 394 Paaren ausgewertet. Die Qualität des Zusammenlebens wurde dabei anhand von Antworten auf Fragen über die gegenseitige Wertschätzung, die Streitfähigkeit, das aufgebrachte Verständnis und das Level an Gereiztheit gegenüber dem Partner bewertet. Die Teilnehmer sollten im Studienzeitraum zudem ein Glücks-Tagebuch führen.

Frauen teilen ihr Glück

Wenig überraschend ist die Erkenntnis, dass sowohl Männer als auch Frauen mit ihrem Leben zufriedener sind, wenn es in der Ehe glatt läuft. Doch die weibliche Sicht ist in diesem Zusammenhang offenbar von größerem Gewicht. Hintergrund sind die sozialen Eigenschaften, die eher dem weiblichen Geschlecht zugeschrieben werden. So sollen Frauen eher für emotionale und praktische Unterstützung sorgen. Selbst Männer, die mit ihrer Ehe unzufrieden sind, können davon profitieren.  

"Ich glaube dem liegt zugrunde, dass eine Frau, deren Ansprüche an die Ehe erfüllt werden, tendenziell eher bereit ist, ihrem Mann etwas Gutes zu tun", erläutert Carr. Männer seien zudem weniger kommunikativ. Deswegen würde deren Unzufriedenheit über die Beziehung nicht zwangsläufig auf die Frau überspringen. Umgekehrt bestehe in dieser Hinsicht eine größere Gefahr.