Frage & Antwort

Frage & Antwort, Nr. 51 Was hat der Papst mit Silvester zu tun?

Eine Frage zum Jahreswechsel: Was hat Papst Silvester mit Silvester zu tun? (fragt Sabine K. aus Braunschweig)

Die Antwort lautet: Nichts, der Zusammenhang ist purer Zufall. Wie jeder Tag im Jahr ist auch der 31. Dezember einem bzw. mehreren Heiligen zugeordnet

Der Papst beim Vesper zum Jahreswechsel.

Der Papst beim Vesper zum Jahreswechsel.

(Foto: picture alliance / dpa)

Silvester I. war von 314 bis zu seinem Tod am 31. Dezember 335 Oberhaupt der römischen Kirche - als "Papst" wurden die Bischöfe von Rom damals noch nicht bezeichnet. Silvester war der erste Heilige, der nicht als Märtyrer starb. In seine Lebenszeit fällt die so genannte Konstantinische Wende - unter dem römischen Kaiser Konstantin wurde das Christentum zuerst erlaubt, dann privilegiert; erst im Jahr 380 unter Theodosius I. wurde das Christentum Staatsreligion.

Schon im 5. Jahrhundert entstand die Legende, nach der Silvester Kaiser Konstantin von Aussatz geheilt und getauft hat. Dies entspricht zwar nicht den historischen Tatsachen: Nach allem, was wir wissen, hatte Silvester keinen bedeutenden Anteil an der Hinwendung Konstantins zum Christentum. Dennoch: Dieser Legende verdankt Silvester seine Popularität. Spätestens seit etwa 800 gilt Silvesters Todestag als sein Namenstag.

1582 erließ Papst Gregor XIII. eine Bulle, mit der er den Julianischen Kalender abschaffte und durch den noch heute gültigen Gregorianischen Kalender ersetzte. Die Bulle legte den 1. Januar nicht ausdrücklich als Jahresanfang fest, doch eine beigefügte Liste der Namenstage für das Jahr 1582 endet am 31. Dezember, eine weitere List beginnt am 1. Januar. 1691 machte Papst Innozenz XII. den 1. Januar offiziell zum Neujahrstag. Schon bei den Römern hatte das Jahr (ab 153 v.Chr.) am 1. Januar begonnen; diese Tradition war jedoch im Laufe der Zeit verloren gegangen. So galt in Deutschland bis ins 13. Jahrhundert zumeist Weihnachten als Anfang des Jahres. Andere mögliche Jahresanfänge waren das Fest der Heiligen drei Könige am 6. Januar, Ostern oder Mariä Verkündigung (25. März).

Auch die mit Silvester verbundenen Bräuche haben nichts mit dem Heiligen zu tun. Schon die heidnischen Germanen versuchten, böse Geister und Dämonen mit Licht und Lärm zu vertreiben. Daraus entwickelte sich das heutige Feuerwerk. Das traditionelle Bleigießen an Silvester soll einen Blick in die Zukunft erlauben.

Quelle: ntv.de

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