Frage & Antwort, Nr. 159 Wieso schrumpeln Fingerkuppen?
08.02.2011, 08:35 Uhr
Egal, wie jung die Haut ist: Die Finger schrumpeln trotzdem, wenn die Finger zu lange im Wasser sind.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Wieso sehen meine Fingerkuppen immer so verschrumpelt aus, wenn ich aus der Wanne steige? (fragt Sylvia M. aus Schmalkalden)
"Tatsächlich treten die Wellen ausschließlich an den Händen und Füßen auf", bestätigt Professor Hans Wolff von der Dermatologischen Universitätsklinik München. An diesen Körperteilen befinden sich besonders viele Hornzellen. Das sind abgestorbene Hautzellen, die das Wasser binden können. Aus diesem Grund kann sich die Haut an Händen und Füßen besonders gut bei längerem Aufenthalt im Wasser vollsaugen. Das führt dazu, dass die Haut quasi aufquillt.
"An Händen und Füßen ist die Haut mit sogenannten Papillarleisten, das sind diese kleinen Furchen, die unsere Fingerabdrücke bedingen, durchzogen. An diesen Stellen ist die Haut mit der unteren Hautschicht verbunden, deshalb kann sie sich nicht ausdehnen. So entstehen die Wellen oder auch Schrumpeln an den Fingerspitzen und den Zehen", ergänzt Wolff.
Beine und Arme bleiben glatt
An Händen und Füßen befinden sich etwa zehn Mal mehr Hornzellen als an den restlichen Körperstellen. Diese Hornzellen sollen die vielbenutzten Hände und Füße schützen. So kann die Haut an diesen Stellen auch besonders viel Wasser aufnehmen. Am Rest des Körpers, zum Beispiel an den Beinen und Armen, entstehen keine Furchen, da es dort zum einen wesentlich weniger Hornzellen gibt und zum anderen keine befestigten Papillarleisten.
Sowohl das Aufquellen der Haut als auch das Schrumpeln sind gesundheitlich unbedenklich und gehen einige Zeit nach dem Verlassen der Badewanne von ganz allein wieder zurück. Menschen mit empfindlicher Haut oder Hauterkrankungen sollten auf lange Vollbäder ganz verzichten, da während des Badens auch eine Reihe wichtiger Stoffe aus der Haut gewaschen werden.
Übrigens: Um die Haut vor Krankheiten und Austrocknen zu schützen, sollte nur ein Vollbad pro Woche genommen werden, die Wassertemperatur nicht höher als 35 Grad Celsius sein und das Bad nicht länger als zehn Minuten dauern. Außerdem empfehlen Dermatologen, nur hautschonende Waschemulsionen und Badezusätze zu verwenden. Duschen dagegen ist nicht nur hautverträglicher, sondern spart auch noch jede Menge Wasser.
Quelle: ntv.de