Fundsache

Fundsache, Nr. 1205 2,5-Tonnen-Dinosaurier mit langen Hörnern

Gehörnte Dinosaurier stapften in der Kreidezeit durch Nordamerika. Wissenschaftler graben nun ein besonderes Exemplar dieser tonnenschweren Urtiere aus. Es hat vor rund 76 Millionen Jahren gelebt, war etwa fünf Meter lang und hatte ein schnabelförmiges Maul.

Computergrafik von Nasutoceratops titusi im Wald.

Computergrafik von Nasutoceratops titusi im Wald.

(Foto: dpa)

Ein Maul in Form eines riesigen gekrümmten Schnabels, zwei lange Hörner über den Augen und ein knöchernes Nackenschild - Forscher haben in Nordamerika einen Horndinosaurier entdeckt. Das vierbeinige Tier Nasutoceratops titusi habe vor rund 76 Millionen Jahren gelebt, berichtet das Team um Scott D. Sampson von der Universität Utah in den "Proceedings B" der britischen Royal Society. Der Pflanzenfresser sei etwa fünf Meter lang gewesen und habe 2,5 Tonnen gewogen.

Die ersten versteinerten Knochen des Tieres hatten die Forscher bereits im Jahr 2006 gefunden und in den Folgejahren mehrere Fossilien freigelegt - darunter einen kompletten Kopf. Sie lagen im Grand Staircase-Escalante National Monument, einem Naturschutzgebiet im Süden des US-Staates Utah, das bereits für andere Saurierfunde bekannt ist.

Großnasiges Horngesicht

Das Wort Nasutoceratops steht für großnasig (nasutus) und Horngesicht (ceratops). Den Artnamen titusi trägt das Tier zu Ehren des US-amerikanischen Paläontologen Alan Titus. Der nun entdeckte Dino ist mit dem bekannten Triceratops verwandt, einem rund zehn Meter langen Horndinosaurier, der ebenfalls in Nordamerika lebte. In der Region herrschte zur Zeit des Nasutoceratops ein subtropisches, sumpfiges Klima.

Nasutoceratops titusi hatte eindrucksvolle Hörner.

Nasutoceratops titusi hatte eindrucksvolle Hörner.

(Foto: dpa)

Im Vergleich zu seinen Verwandten sei das Aussehen des Nasutoceratops einzigartig, schreiben die Forscher: Seine Schnauze ist extrem groß, seine Hörner sind außergewöhnlich lang. Die große Nase deute aber nicht auf einen besonders guten Geruchssinn hin, erklärt Sampson, denn die Riechrezeptoren seien weiter hinten im Kopf. Welchem Zweck die große Nase diente, bleibt den Forschern rätselhaft. Mit den langen Hörnern, so vermuten die Wissenschaftler, signalisierte der Dino Dominanz, und er setzte sie wohl als Waffe im Kampf gegen Rivalen ein.

Der Nasutoceratops zählt zu den Centrosaurinae - einer bestimmten Gruppe von Horndinosauriern. Der Fundort gehörte zu Urzeiten dem Inselkontinent Laramidia an, wo viele Horndinosaurier aus der Gruppe der Centrosaurinae lebten. Während der Kreidezeit hatte eine Überschwemmung zur Teilung Nordamerikas geführt, die östliche Landmasse war von der westlichen namens Laramidia getrennt. Bisher wurden 15 der 17 identifizierten Centrosaurinae-Arten in der nördlichen Region von Laramidia gefunden. Einer lebte in China. Der Nasutoceratops ist der zweite Dino aus dieser Gruppe vom Südteil Laramidias.

Quelle: ntv.de, dpa

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