Fundsache

Fundsache, Nr. 420 DNA des Höhlenbären entziffert

Ein verschlungener Pfad führte ihre Entdecker 1994 in die versteckte Chauvet-Höhle im französischen Vallon-Pont-d'Arc. In der Nähe der "Kammer des Totenschädels" entdeckten Forscher später die Knochen des längst ausgestorbenen Höhlenbären. Keine Sensation an sich, denn in der für ihre Wandmalereien bekannten Höhle stapeln sich die Überreste von Höhlenbären geradezu. Doch aus dem Objekt Us18 – einem 32.000 Jahre alten Brustbein – ließ sich DNA isolieren und entziffern.

Ihr Ergebnis präsentieren die Wissenschaftler um Céline Bon am Institut für Biologie und Verfahrenstechnik in Saclay in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS"). Bon und ihre Kollegen konzentrierten sich auf die Mitochondrien. Dies sind die Kraftwerke der Zelle, die eigenes Erbmaterial besitzen. Zum Vergleich untersuchte die Forschergruppe auch die mitochondriale DNA eines Braunbären aus den Pyrenäen.

Den Ergebnissen zufolge sind die ausgestorbenen Höhlenbären eng verwandt mit den Eisbären und Braunbären: Die drei Arten entwickelten sich aus einem gemeinsamen Vorgänger. Alle anderen heutigen Bärenarten hingegen stammen von einem anderen Ast des Bären-Stammbaums. Der Höhlenbär lebte in Europa und dem Nahen Osten und starb vor etwa 15.000 Jahren aus.

Quelle: ntv.de

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