Fundsache

Fundsache, Nr. 302 Eisärmster Winter seit 1720

Der jetzige Winter in der Ostsee wird voraussichtlich als der eisärmste seit 1720 in die Geschichte eingehen. In einem normalen Winter sei der Bottnische Meerbusen etwa von Ende Februar bis Mitte März vollständig mit Eis bedeckt, sagte Jürgen Holfort vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Rostock. In diesem Winter bilde sich dagegen nur Eis im nördlichen Teil der Bottenvik, weiter südwärts nur in den inneren Schärenbereichen. Im Finnischen Meerbusen entspreche die Eislage derzeit einer Ausdehnung, die sonst schon im Dezember erreicht sei. Auch bei der Eisdicke liege der diesjährige Winter weit unter den üblichen Werten.

Die jetzige Saison habe mit einer ersten Eisbildung im November eigentlich ganz normal angefangen, sagte Holfort. "Alles in allem gab es jedoch nur kurze zusammenhängende Frostperioden, die häufig von Tauwetter unterbrochen wurden." Nur selten seien die Temperaturen unter minus 15 Grad Celsius gesunken. Zudem sei neu gebildetes Eis immer wieder durch frische Winde aufgebrochen worden.

Nach ihrer ungewöhnlich geringen Eisausdehnung gelten laut BSH die Winter 1960/61 mit 53.000 Quadratkilometern und 1988/89 mit 52.000 Quadratkilometern als die bisher mildesten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1720. Für die aktuelle Saison liegen noch keine genauen Zahlen vor. Trotz der Frostvorhersage für die nächsten Tage blieben diese aber unter den bisherigen Niedrigwerten, hieß es.

Nicht ganz so mild verlief der Winter an der deutschen Küste im südlichen Ostseeraum. Hier bildete sich in den kleineren Häfen und geschützten inneren Fahrwassern Eis, das aber schon nach knapp 14 Tagen wieder verschwunden war. Die Schifffahrt wurde nicht behindert.

Quelle: ntv.de

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