Fundsache, Nr. 1190 Geheimkammern in mexikanischer Pyramide
25.04.2013, 09:01 Uhr
Quetzalcoatl-Tempel in Teotihuacán.
(Foto: REUTERS)
Sensationsfund in Mexiko: In den weltberühmten Pyramiden von Teotihuacán in der Nähe der Hauptstadt Mexiko-Stadt haben Archäologen mindestens drei Geheimkammern entdeckt, wie das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH) mitteilte. Ein Roboter war in das Innere einer Pyramide vorgedrungen und hatte dort die drei bislang unbekannten Kammern gefunden, die Grabkammern der einstigen Oberschicht von Teotihuacán sein könnten.

Ein Mitarbeiter des Nationalen Institutes für Anthropologie und Geschichte neben dem Roboter Tlaloc II an der archäologischen Stätte in Teotihuacan.
(Foto: REUTERS)
Der Roboter Tláloc II-TC - benannt nach dem Azteken-Gott des Regens - habe auf dem letzten Stück des Tunnels im "Tempel der gefiederten Schlange" die Existenz von "mindestens" drei Kammern am Ende der Röhre ausgemacht, präzisierte das INAH. Dies gehe über die Erwartungen der Archäologen hina us, die mit höchstens einer Kammer gerechnet hatten. Falls sich diese als Grabkammern erweisen sollten, dann könnten Teile des rituellen Lebens von Teotihuacán aufgeklärt werden, erläuterte der Archäologe Sergio Gómez.
UNESCO-Weltkulturerbe
Das rund 50 Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt gelegene Teotihuacán war in der prähispanischen Zeit mit bis zu 200.000 Einwohnern eine der größten Städte Mittelamerikas. Der genaue Ursprung der Stadt, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, ist noch ungeklärt. Die Azteken, die später bis zum Eintreffen der Spanier dieses Gebiet dominierten, hatten Teotihuacán bereits verlassen vorgefunden. Die Blütezeit der riesigen "Stadt der Götter", die sich über 36 Quadratkilometer ausdehnte, mit ihren imposanten Pyramiden wird auf die Zeit zwischen 300 und 600 nach Christus geschätzt.
Der Roboter Tláloc II-TC, der unter anderem mit einer Infrarotkamera und einem Gefährt ausgestattet ist, das Hindernisse abtransportieren kann, soll demnächst erneut in den Tunnel vordringen. Dann soll es darum gehen, Verschüttungen auf den letzten 30 Metern des Tunnels zur Seite zu räumen. Am Ende des Tunnels, der insgesamt etwa 120 Meter lang ist und vor rund 1800 Jahren geschlossen wurde, vermuten die Archäologen eine Treppe, die drei oder vier Meter weiter nach unten führt.
Quelle: ntv.de, AFP