Fundsache, Nr. 1118 Kappmesser im Stuka-Wrack
11.06.2012, 16:08 Uhr
Das Kappmesser ist etwa 15 Zentimeter lang.
(Foto: dapd)
Nur zwei Sturzkampfflieger aus dem Zweiten Weltkrieg sind vollständig erhalten und werden in Museen ausgestellt. Ein drittes Wrack wird derzeit in der Ostsee geborgen. Dabei finden Forscher auch einen persönlichen Gegenstand eines Piloten: sein Kappmesser.
Bei der haben Pioniertaucher einen ersten persönlichen Gegenstand der Besatzung gefunden. Aus 18 Metern Tiefe holte Tauchereinsatzleiter Lutz Wendt neben Cockpit-Armaturen auch ein knapp 15 Zentimeter langes Kappmesser ans Tageslicht. Es ist mit Chrom und Tropenholz verziert. Die vor über einer Woche begonnene Bergung des Wracks aus dem Zweiten Weltkrieg soll bis Donnerstag abgeschlossen werden. Bisher wurden rund 60 Prozent freigelegt.
Das Militärhistorische Museum Dresden lässt die JU 87 vor Rügen bergen. Es will damit Geschichte dokumentieren und das Schicksal der Piloten klären. Die Quellenlage ist nach Angaben des Museums bisher dünn. Erstmals war 1998 ein Taucher zu dem Wrack vorgedrungen.
Das gefundene Fallmesser wurde während des Zweiten Weltkrieges von Soldaten in der Brust- oder Beintasche getragen, wie Museumssprecher Sebastian Bangert berichtete. Damit gebe es einen ersten Hinweis auf den Piloten an Bord dieser JU 87. Offen ist, ob die Besatzung bei dem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Das Messer könne ebenso aus der Tasche gefallen sein, sagte Bangert.
"Es war ein Zufallsfund", freute sich der Einsatzleiter. "Das wird ein beeindruckendes Ausstellungsstück." Das Wrack soll später restauriert und im Militärhistorischen Museum in Berlin ausgestellt werden. Bisher gibt es mit Chicago und London weltweit nur zwei Museen, die einen vollständigen Sturzkampfflieger zeigen.
Quelle: ntv.de, dpa