Fundsache, Nr. 1283 Keltischer Kultplatz nahe Tübingen
20.01.2015, 15:35 Uhr
Die Kelten waren vor allem als Ackerbauer und Viehzüchter in der Eisenzeit in Europa verbreitet.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ein keltischer Kultplatz gibt Archäologen Rätsel auf. Anhand von menschlichen Skelettresten kann die Stelle im Kreis Biberach auf das 3. Jahrhundert vor Christus datiert werden.
Einen rätselhaften Kultplatz der Kelten haben Archäologen auf der Schwäbischen Alb entdeckt. Überraschend sei man oberhalb von Langenenslingen im Kreis Biberach auf eine mindestens vier Meter hohe, monumentale Steinmauer gestoßen, die rund 2600 Jahre alt sein dürfte, teilte das Landesamt für Denkmalpflege mit.
"Wie die Entdeckung eines Opferschachts mit menschlichen Skelettresten zeigt, diente dieses gigantische Bauwerk bis ins 3. Jahrhundert vor Christus als Kultplatz", hieß es in einer Mitteilung des Regierungspräsidiums. Die Kelten nutzten Kultplätze, um religiöse Opfergaben darzubringen.
Die aus Kalkstein gesetzte Trockenmauer an einem Ausläufer der Schwäbischen Alb sei bisher nur in Randbereichen freigelegt und auch noch nicht abschließend datiert. Erste Erkenntnisse gingen aber davon aus, dass sie im 7. bis 5. Jahrhundert vor Christus errichtet worden sein könnte.
Auch Keramik- und Metallfunde vom als "Alte Burg" bezeichneten Bergrücken sowie ähnliche Funde am rund neun Kilometer entfernten Fürstensitz Heuneburg bei Herbertingen sprächen für eine Entstehung der Mauer in frühkeltischer Zeit.
Quelle: ntv.de, lsc/dpa