Fundsache

Fundsache, Nr. 427 Markttor von Milet

Das legendäre Markttor von Milet im Berliner Pergamonmuseum wird an diesem Dienstag nach Abschluss der ersten Restaurierungsphase in neuer Pracht der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei sprechen unter anderem auch der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Michael Eissenhauer, und der Direktor der Antikensammlung, Andreas Scholl sowie die beteiligten Architekten und Restauratoren.

Der historische Bau aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. aus der kleinasiatischen Stadt Milet wurde in Berlin in mehrjähriger Arbeit bei laufendem Museumsbetrieb saniert, die rund eine Million Besucher pro Jahr konnten den Fortgang der Arbeiten auf der "gläsernen Baustelle" beobachten.

Aufwendige Restaurierungsarbeiten

Restauratorische und statische Untersuchungen in den Jahren 2002 bis 2006 hatten ergeben, dass die obersten Partien des 1928/29 wiedererrichteten Marmorbaus wegen eines Bombentreffers in den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges und der nachfolgenden unzulänglichen Reparaturen in der DDR in hohem Grade bedroht waren. Deshalb wurde entschieden, die am stärksten gefährdeten und am wenigsten fachgerecht verbauten Werksteine abzubauen und in einer externen Werkstatt zu sichern.

Rund 40 Steine des Giebelbereichs ­ überwiegend marmorne Originale und auch moderne Ergänzungen in Beton und anderen Materialien - wurden herausgelöst. Neue, beim Abbau der Markttor-Teile gewonnene Erkenntnisse haben nach Museumsangaben ergeben, dass eine früher einmal vorgesehene weitergehende Demontage des gesamten Tores nicht notwendig ist. Daher konnten die gesicherten Werksteine schnell wieder in die Fassade eingebaut werden. Parallel zum Umbau und der Erweiterung des gesamten Pergamonmuseums ab dem Jahre 2010 wird dann das Monument vollständig und abschließend restauriert.

Neben dem Altar von Pergamon gehört die zweistöckige Fassade des römischen Nordtores zum Staatsmarkt der kleinasiatischen Stadt Milet zu den eindrucksvollsten Monumenten des Pergamonmuseums. Die Trümmer der Fassade wurden 1903 bei den deutschen Grabungen gefunden. Nach einer Fundteilung mit den türkischen Behörden konnten 1907-1908 die etwa 80 Prozent erhaltenen Bauglieder der Säulenarchitektur nach Berlin überführt werden. In den Jahren 1925-1929 wurde das Markttor im neuen Pergamonmuseum in Berlin wieder aufgebaut. Dort befinden sich auch der Pergamonaltar und die babylonischen Prachtbauten, die Prozessionsstraße, das Ischtar-Tor und die Thronsaalfassade des Königs Nebukadnezar II. (604-562 v. Chr.).

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen