Fundsache

Fundsache, Nr. 898 Seltenes Waldrind eingefangen

Das Vietnamesische Waldrind gehört zu den Huftieren.

Das Vietnamesische Waldrind gehört zu den Huftieren.

(Foto: picture alliance / dpa)

Erstmals nach zehn Jahren sehen Dorfbewohner in Laos ein Vietnamesisches Waldrind und fangen dieses sogar ein. Nach nur zwei Tagen stirbt das mysteriöse Tier, das erst in den 1990er Jahren von europäischen Wissenschaftlern als Art entdeckt wurde und ein wenig an ein Einhorn erinnert.

Eines der seltensten und mysteriösesten Tiere ist jetzt in Laos gesichtet worden: ein Vietnamesisches Waldrind. Es ist so geheimnisvoll, dass es oft mit den sagenumwobenen Einhörnern in Verbindung gebracht wird - obwohl es zwei Hörner auf der Stirn hat. Zuletzt wurde ein solches Tier vor zehn Jahren fotografiert. Wie die Internationale Naturschutzunion (IUCN) mitteilte, nahmen bereits Ende August Dorfbewohner in der Provinz Bolikhamsai in Zentral-Laos das Tier gefangen und brachten es in ihr Dorf. Dort verstarb es aber wenige Tage später.

Mysteriöse Tierart

Angereiste Forscher konnten noch Fotos vom lebenden Tier machen. Das tote Männchen wurde in die Provinz-Hauptstadt Pakxan gebracht, wo Biologen es untersuchen wollen. "Das kann ein wesentlicher Schritt nach vorne sein was das Verständnis dieser außergewöhnlichen und mysteriösen Art angeht", sagte Pierre Comizzoli von der IUCN.

Die Tierart ist sehr selten und vom Aussterben bedroht.

Die Tierart ist sehr selten und vom Aussterben bedroht.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Man weiß nach wie vor wenig über diese Tiere", erklärte Stefan Ziegler vom WWF. Sie kommen im Gebirge von Laos und Vietnam vor, sind Regenwaldbewohner und etwa so groß wie mitteleuropäische Rehe. Ihre Hörner sind lang und nahezu gerade nach hinten gerichtet. Außerdem gelten Vietnamesische Waldrinder als vom Aussterben bedroht. Forscher schätzen, dass es nur noch wenige hundert Exemplare gibt.

Sensation der 1990er Jahre

Entdeckt wurde die Art erst 1992. "Das war damals eine Sensation", sagt Ziegler. Schließlich galt am Ende des 20. Jahrhunderts die Entdeckung einer neuen großen Säugetierart als ausgeschlossen. Den Einheimischen war das Tier zwar längst bekannt, europäischen Wissenschaftler bis zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht.

Kein Biologe soll je ein Vietnamesisches Waldrind in der freien Natur gesehen haben. Nach seiner Entdeckung seien zwar mehrere Exemplare gefangen genommen worden, sie alle verstarben aber nach kürzester Zeit in Gefangenschaft. Das Vietnamesische Waldrind ist auch unter den Namen Saola oder Pseudoryx nghetinhensis bekannt.

Quelle: ntv.de, dpa

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