Tag 8 "Als wäre sie der Führer"
21.01.2012, 11:39 Uhr
Bringt Jazzy zur Weißglut: Ramona Leiß.
Es ist Halbzeit! Und die Dschungel-Elf ist bereits auf neun Mannen reduziert. Nach Martin Kesicis Handtuch-Wurf ereilt Daniel Lopes der erste Platzverweis. Jetzt verspricht die zweite Hälfte eine Gala-Vorstellung voller Blutgrätschen zu werden. Denn im Camp fliegen nur so die Fetzen.
Freitag ist ein wichtiger Tag für die Gastronomie. Und ich kann mich seit Bestehen meines Restaurants an keinen Abend erinnern, an dem ich nicht wenigstens einmal dort vorbeigeschaut hätte - außer ich befand mich vielleicht gerade auf einem Camping-Urlaub in Australien. Auch heute ist ausgerechnet das Dschungelcamp der Grund, dass die Kollegen ohne mich auskommen müssen. Ich muss fernsehen! Vom traditionell ereignisreichen Auftakt zur zweiten Halbzeit im Camp will ich nichts verpassen. Und der hält, was er verspricht: Darauf hat die Dschungel-Gemeinde gewartet!
Zunächst verabschiedet sich Hauptstadtrocker Martin stilecht von der Bildfläche: "Ick bin een Star - holt mich hier raus!" Blöd nur, dass Ramona ihm bei seinem Auftritt die Show stiehlt und unbeirrt "weiter im Programm" macht. Doch Martin ist es ernst. Schließlich fühle er sich wie ein Tiger im Zoo "eingesperrt", gibt er zu Bedenken, als hätte er noch bei seinem Einzug in das von unzähligen Kameras überwachte Camp einer Fernseh-Show mit außergewöhnlichen Freiheitserfahrungen gerechnet. Warum er einen Teil seiner Gage weggeworfen hat, anstatt noch 24 Stunden die Zähne zusammenzubeißen und sich in die finanziell unabhängige Rauswähl-Phase zu retten, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben. Sein Arbeitgeber-Radio "Star FM" scheint ihn gut zu bezahlen.
Kuschel-Kim und Romantik-Rocco
Es soll nicht die einzige Überraschung dieses Fernsehabends bleiben. Micaela verhält sich auf einmal, als hätte man ihr über Nacht heimlich ein Gehirn implantiert - erstmals bedeckt eine Hose ihren aufgepimpten Luxuskörper. Und tatsächlich: Als sie am Bach mit Jazzy diskutiert, ist sie mir zum ersten Mal fast schon sympathisch. Hat sie etwa ihr Pulver für die entscheidende zweite Camp-Woche aufgespart? Bisher sparte sie ja an sich nur bei den Klamotten.
Doch auch wenn Micaela gerade ihre frigiden fünf Minuten hat, bleibt Sex am Lagerfeuer ein Thema. Rocco ist nicht mehr nur künstlerisches Talent zu attestieren, sondern auch eine Begabung als Charmeur. Dass er verliebt ist, sehen nicht nur die Mitbewohner, es bleibt auch dem Zuschauer nicht verborgen. Gut für Kim, die die ihr geschenkte Aufmerksamkeit in vollen Zügen genießt, auch wenn sie den Eindruck erweckt, zum ersten mal einem Mann näher zu kommen.
Alles könnte so schön sei, wären da nur Kuschel-Kim und Romantik-Rocco. Aber so ist es nicht. Stattdessen wird das Camp am achten Abend wieder zum Psycho-Lager. Ramona erinnert optisch zwar langsam an einen Vietnam-Veteranen, verhält sich jedoch nach wie vor, als wäre sie im Krieg. Der weiche Daniel indes zeigte seine hässliche Fratze, indem er mal eben gegen alles und jeden pöbelte. Der Frieden ist endgültig ausgezogen aus dem Dschungel - Ramona wähnt sich gar in einem "Horrorfilm".
Doch gerade die Münchnerin spielt darin die Hauptrolle. Jedenfalls, wenn es nach Jazzy geht. "Die spricht mit mir, als wäre sie der Führer", findet die ehemalige Tic-Tac-Toe-Sängerin und kontert mit Worten aus einer definitiv anderen Epoche: "Don't fucking touch me!" Jazzy heult wie ein Wolf und ist sogar so angeschlagen, dass sie erwägt, das "Irrenhaus" zu verlassen: "Dass ich mich mit Vollidioten abgeben muss, das war mir nicht bewusst."
Bye bye, Daniel
Kurz überlege ich, ob Ailton wohl heimlich mit Martin ausgezogen ist, dann aber entdecke ich ihn gelangweilt in meiner ehemaligen Hängematte, während am Lagerfeuer die Fetzen fliegen. Ailton macht den Anschein, als würde er nur die Hälfte von dem verstehen, was gerade vor sich geht. Was auf dem Platz ein echtes Handicap wäre, könnte sich im Camp als wahre Gnade erweisen.
Während ich darüber nachdenke, wer wohl noch genug Reserven für den Showdown der nächsten Tage hat, beantwortet auch schon Brigitte Nielsen die Frage: Auf der Prüfungsbühne inszeniert sie sich vor allen Mitbewohnern in guter alter Hollywood-Tradition perfekt und bringt kurzzeitig sogar Dirk Bach zu einem überraschenden Seitenwechsel, auch wenn die Kuss-Szenen der beiden noch nicht wirklich filmreif sind. Dennoch: Nielsen hat sich wieder einmal als Top-Favoritin für die Krone in Erinnerung gebracht.
Die Verkündung, wen die Zuschauer als ersten aus dem Camp wählen, steht zwar noch aus, doch schließlich drängt es mich doch zu meinen Gästen. Das Votum werde ich sicher bald erfahren. Und tatsächlich dauert es nur wenige Minuten: Dass Daniel rausgeflogen ist, teilt mir schon auf dem Weg ins Restaurant das Autoradio mit. Keine Frage: Spätestens von jetzt an sind die Ereignisse im Dschungelcamp allen eine Nachricht wert.
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Quelle: ntv.de