Unterhaltung

Neue Gefahr für Hollywood-Studios Amazon macht seinen ersten Kinofilm klar

Reales Vorbild: das Treffen von Richard Nixon (l.) und Elvis Presley im Dezember 1970.

Reales Vorbild: das Treffen von Richard Nixon (l.) und Elvis Presley im Dezember 1970.

(Foto: Wikipedia / Public Domain)

Netflix macht es vor, nun zieht Amazon nach: Der Versandhändler startet sein erstes großes Kinoprojekt und dürfte damit die klassischen Medien noch mehr durcheinanderbringen. Es geht um Elvis, Nixon - und Kevin Spacey als Präsidenten.

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Der Versandhändler Amazon steigt nun auch ins große Kinogeschäft ein. Wie US-Medien berichten, sicherte sich das US-Unternehmen die nationalen Rechte an dem Film "Elvis & Nixon" mit Kevin Spacey. Laut "Variety" liegt der Kaufpreis bei mehr als 3 Millionen Dollar, also mehr als 2,6 Millionen Euro. Amazon will den Film demnach in Zusammenarbeit mit dem Filmverleih Bleecker Street ins Kino bringen.

Für Amazon ist es die erste Produktion, die zuerst im Kino gezeigt wird, um sie dann zeitnah auf der eigenen Webseite zu präsentieren. Der Konzern hatte im Januar angekündigt, ins Filmgeschäft einzusteigen, nachdem er bereits eigene Serien als Streaming-Angebot produziert hatte. Dazu wurde der erfahrene Produzent Ted Hope an Bord geholt.

Zudem wurden Verträge mit renommierten Filmemachern über neue Projekte geschlossen, darunter Jim Jarmusch und Terry Gilliam. Letzterer soll für Amazon sein seit Jahren auf Eis liegendes, trotzdem schon legendäres Projekt "The Man Who Killed Don Quixote" verwirklichen.

"Elvis & Nixon" von Regisseurin Liza Johnson behandelt das reale Treffen von Elvis Presley und US-Präsident Richard Nixon im Dezember 1970 im Weißen Haus. Der King of Pop soll von Michael Shannon gespielt werden, das Staatsoberhaupt von Kevin Spacey. Elvis, der damals gerade ein erfolgreiches Comeback hingelegt hatte, brachte bei dem Treffen etwa seine Abscheu gegenüber Hippies und der neuen Drogenkultur zum Ausdruck - entsprechend soll der Film auch einen witzigen Touch bekommen.

Vorbild Netflix

Der Versandhändler, der sich seit Jahren zum Medienproduzenten entwickelt, folgt damit einem anderen Quereinsteiger: Auch der Streaming-Dienst Netflix steigt mittlerweile ins große Filmgeschäft ein. So verkündete er etwa die Produktion des Films "War Machine" mit Brad Pitt. Bei "Elvis & Nixon" beschränkt sich Amazon zwar noch auf den Ankauf der US-Filmrechte. Jedoch wurde bereits angekündigt, künftig Filme auch selbst produzieren zu wollen.

Beide Unternehmen machen damit nach den Fernsehsendern auch den klassischen Hollywood-Studios Konkurrenz. Zumal Amazon mit der Zweitverwertung seiner Filme im Heimgeschäft nicht lange warten will. Die Werke sollen bereits wenige Monate nach dem Kinostart auch Online verfügbar sein.

Der Publikumserfolg gibt Netflix und Amazon mit ihrer Strategie recht. Aber auch Preise heimsen die Konzerne ein: Amazon erhielt im Januar seinen ersten Golden Globe für die Serie "Transparent". Netflix hat mit Eigenproduktionen wie "Orange is the New Black" und "House of Cards" bereits mehrere Emmys und Golden Globes gewonnen. In diesem Jahr konnte sich Kevin Spacey einen Golden Globe abholen. Denn der Oscargewinner steht auch für Netflix vor der Kamera - als fiktiver US-Präsident.

Quelle: ntv.de

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