Unterhaltung

#Dadbod zelebriert Moppel-Mann Bierbäuche sind das neue Six-Pack

Nachdem sie Salat gegessen und Sport gemacht haben, feiern Frauen seit Neuestem Männer, die sich weniger Mühe geben.

Nachdem sie Salat gegessen und Sport gemacht haben, feiern Frauen seit Neuestem Männer, die sich weniger Mühe geben.

(Foto: Instagram/CollegeDadBods)

Arbeiten Sie noch an Ihrer Strandfigur? Ein neuer Körpertrend könnte Abhilfe schaffen. Statt stählerner Bauchmuskulatur trägt Mann jetzt eine kleine Wampe. Neben Kerlen mit #Dadbod können auch weniger Sportbegeisterte ohne Scham posieren.

Für Männer und Frauen gelten unterschiedliche Regeln: Für Frauen geziemt es sich nicht, breitbeinig zu sitzen, Männer dürfen auch im Winter nicht frieren. Das ist nicht fair. Ein neuer Online-Trend schickt sich an, das ganze Männlein-Weiblein-Spiel noch ein wenig ungerechter zu gestalten.

Unter dem Hashtag #Dadbod feiern Nutzer sozialer Medien Männerkörper, die an "Papa oben ohne" erinnern. Muskelmasse ist zu erahnen, doch für strenge Fitnesspläne und Diät sind entsprechende Herren einfach zu zufrieden mit sich. Entspannt schieben sie sich beim dritten Bier auch noch den zweiten Burger zwischen die Kiemen. Weil sie sich so rundum wohlfühlen.

Testosteron-Polster fürs weibliche Ego

Die US-amerikanische Studentin Mackenzie Pearson hat die Welle der Begeisterung, die derzeit Mini-Wampen überall auf der Welt umspült, ins Rollen gebracht. Auf dem Studierendenportal "The Oddyssey" erklärte sie, weshalb besonders für Frauen Testosteron-Pölsterchen das so ziemlich beste Accessoire des Sommers sein könnten.

Über den Kuschel-Faktor ist Pearson schnell hinweg. Der Dad Bod hat ganz andere Vorzüge: "Er schüchtert uns [Frauen] nicht ein", schreibt die Studentin. Schlimmer als in Bademode fotografiert zu werden sei es, neben einem durchtrainierten Kerl in Bademode fotografiert zu werden. "Wir sind ohnehin schon unsicher genug", so Pearson. "Wir brauchen nicht auch noch einen perfekt geformten Typen neben uns, der dafür sorgt, dass wir uns noch schlechter fühlen."

Genau diese Begründung allerdings legt offen, warum ein Dad Bod à la Jason Segel von "How I Met Your Mother" oder prä-"Guardians of the Galaxy" Chris Pratt als Körpertrend das Ungleichgewicht zwischen Männer- und Frauenrechten fördert - so albern das auch klingen mag.

"Wir wollen dünn aussehen"

"Wir wollen die Hübsche sein", spricht Pearson ihrer Meinung nach für die Frauen dieser Welt. Die wollen demnach nämlich vor allem eins: im Mittelpunkt stehen. "Wir wollen dünn aussehen und je kräftiger der Mann, desto zierlicher fühlen wir uns." Der Instagram-Account "CollegeDadBods" zeigt, was Pearson meint: Nach der Bierdose ist der zweitliebste Schmuck der gemütlichen Männer mindestens ein straffer Frauenkörper.

Nur weil die Herren der Schöpfung im Zuge des Dad-Bod-Trends besten Gewissens mit Chips die Guacamole aus dem eigenen Bauchnabel dippen dürfen, heißt das noch lange nicht, dass ihre weiblichen Gegenparts nicht weiterhin Sellerie kauend die Yoga-Matte ausrollen müssen, um ihren Liebsten zu gefallen.

Körper aller Formen, Farben und weiterer Eigenheiten sollen unbedingt uneingeschränkt schön gefunden werden. #DadBod allerdings zeichnet vor allem ein trauriges Bild davon, wie es Männern noch immer verdammt viel leichter fällt, es sich in der eigenen Haut gemütlich zu machen. Und wie Frauen sich nicht nur mit anderen Frauen, sondern sogar noch mit dem eigenen Partner vergleichen. Statt Männer dafür zu beglückwünschen, dass sie sich auch mal etwas gehen lassen, sollte die Gesellschaft besser aufhören Frauen, die das tun, zu verurteilen.

Quelle: ntv.de

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