Verstehen Sie Spaß, Kanye West? Man weiß es nicht. Während immer mehr Menschen voller Häme die Website "loser.com" besuchen und über den arroganten Rapper lachen, schweigt der - und plaudert lieber über Präsident Obama.

Kanye West ist zwar ein internationaler Megastar, Sympathiepunkte sammelt er trotzdem immer weniger. Er unterbricht seine Kollegen bei Awardshows, hüllt sein kleines Töchterchen in nobelste Fummel und erlaubt sich und seiner Gattin Kim Kardashian eine mediale Omnipräsenz, die Brangelina alt aussehen lässt.

Es war also vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis sich jemand mal einen wirklich guten Scherz auf Kosten des Rappers erlauben würde.

Wer dieser Tage die Website "loser.com" besucht, landet direkt auf dem Wikipedia-Eintrag zu "Kanye West". Der 37-jährige West hat den gemeinen Scherz bislang noch nicht kommentiert.

Sein immenses Selbstbewusstsein dürfte ihm über die Blamage hinwegtrösten. "Ich glaube, es gibt keinen anderen lebenden Prominenten, auf den mehr Waffen gerichtet sind", sagte West kürzlich bei einem Gastvortrag an der renommierten Universität Oxford. "Aber ich denke auch nicht, dass es einen erfolgreicheren gibt."

Bei diesem Anlass schmückte sich West weiterhin damit, dass US-Präsident Barack Obama ihn auf seiner privaten Telefonnummer anrufen würde, und behauptete, sein letztes Album "My Beautiful Dark Twisted Fantasy" sei von Kritikern ausschließlich als die beste Platte der vergangenen 25 Jahre bezeichnet worden.

Doch West kann sich selbst auch mal etwas zurücknehmen, wenngleich nur sehr selten. In puncto Musiktalent würdigte er in Oxford einen anderen Künstler - und es war nicht Rapper-Freund Jay Z. "Eine der besten Dinge an meinem Album war Nicki Minaj", gestand West. "Sie hat mich fertiggemacht - bei meinem eigenen Song!"

Musikalisch könnte 2015 Wests Jahr werden. Mit Rihanna und Paul McCartney veröffentlichte er die viel gelobte Single "Four Five Seconds". Sein neues Album soll bereits "zu 80 Prozent fertig" sein. Der Titel: "So Help Me God" (So wahr mir Gott helfe).