"Bricht mir das Herz" Kim Kardashian schreibt an "jüdische Freunde"
12.10.2023, 15:52 Uhr Artikel anhören
Will zu den Geschehnissen im Nahen Osten nicht schweigen: Kim Kardashian.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Ihre Halbschwester Kylie Jenner löscht einen pro-israelischen Post, nachdem sie dafür auch mit Hass-Nachrichten attackiert wird. Dennoch lässt sich Kim Kardashian ein eigenes Statement zum Hamas-Terror nun nicht nehmen. Dabei fordert sie auch, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Fünf Tage nach den Terroranschlägen der Hamas auf Israel reiht sich nun auch Kim Kardashian in die Riege der Promis ein, die sich zu den Ereignissen zu Wort melden. Auf ihrer Instagram-Seite mit 364 Millionen Followerinnen und Followern veröffentlichte sie ein ausführliches Statement.
Sie habe eine Nachricht an ihre jüdischen Freunde und die jüdische Familie, beginnt sie ihren Post: "Ich liebe euch. Ich unterstütze euch. Ich habe gehört, wie viel Angst ihr in dieser Zeit habt, und ich möchte, dass ihr wisst, dass ihr damit nicht allein seid."
Es breche ihr das Herz, die schrecklichen Bilder von Babys und Familien zu sehen, die "vor der ganzen Welt terrorisiert und ermordet werden", so Kardashian. "Wie können diese grauenvollen Bilder Menschen mit einem Herz nicht erschüttern?", fragt sich die vierfache Mutter. "Brutaler Terrorismus hat unschuldige Leben ausgelöscht. Sowohl israelische als auch palästinensische Zivilisten müssen jetzt darunter leiden und den höchsten Preis dafür zahlen", ergänzt sie.
Verweis auf Armenien
Die Reality-TV-Darstellerin verweist zugleich auf ihre armenischen Wurzeln und schlägt den Bogen zu den aktuellen Geschehnissen in Bergkarabach. Aserbaidschan hat im September die bis dahin mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region militärisch erobert und dadurch eine Massenflucht in Gang gesetzt. "Als Armenierin bin ich besonders sensibilisiert", erklärt Kardashian. Nachdem sie schon seit Jahren regelmäßig über das Genozid an den Armeniern spreche, finde nun in Bergkarabach abermals eine ethnische Säuberung statt.
Das von Kardashian angesprochene Genozid fand während des Ersten Weltkriegs im damaligen Osmanischen Reich statt. Während das Ereignis in vielen Ländern, darunter auch Deutschland, als Völkermord anerkannt wird, wehrt sich die Türkei als Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs bis heute gegen diese Einordnung.
Kardashians Vorfahren lebten im heutigen Armenien. Ihr Großvater und Vater wurden jedoch bereits in den USA geboren. Sie selbst ließ sich und ihre Kinder 2019 in Armenien taufen.
Gebete für die Geiseln
In einem allgemeineren Ton fährt die 42-Jährige mit ihrem Statement fort: Egal, auf welcher Seite man stehe, "unsere Herzen sollten immer Raum für Mitgefühl mit unschuldigen Opfern haben, die im Fadenkreuz des Kampfs um Macht, Religion, Rasse und ethnische Zugehörigkeit gefangen sind."
Sie könne persönlich nichts tun, um das Leid der Betroffenen zu lindern, erklärt Kardashian. Sie und ihre Familie würden jedoch beten - "für die sichere Rückkehr der Geiseln, für die, die gestorben sind und ihre Familien, und dafür, dass die Schuldigen für diese durch nichts zu rechtfertigende Gewalt zur Rechenschaft gezogen werden".
Schließlich appelliert Kardashian an das Gemeinschaftsgefühl ihrer Followerinnen und Follower. Sie sollten Freunde, Kollegen und Menschen in ihrem Umfeld Trost spenden und ihnen doch einfach mal sagen, dass sie sie liebten. Zugleich mahnt die Unternehmerin an, niemanden zu verurteilen, der kein Statement wie sie abgeben wolle: "Allen sollte erlaubt sein, mit dieser Krisenzeit so umzugehen, wie sie es am besten können - privat oder öffentlich."
Ist Kylie Jenner eingeknickt?
Vor ihr hatte mit Kylie Jenner bereits eine Halbschwester Kardashians einen pro-israelischen Post auf Instagram veröffentlicht. Die 26-Jährige präsentierte eine israelische Flagge, auf der stand: "Jetzt und immer stehen wir an der Seite des Volkes Israel!" Allerdings löschte Jenner den Beitrag wieder binnen einer Stunde. Es wird gemutmaßt, dass sie damit vor den anti-israelischen Kommentaren und Hass-Nachrichten eingeknickt ist, die sich unter ihrem Post häuften.
Die Hamas tötete bei Terroranschlägen in Israel am Samstagmorgen weit über 1000 Menschen auf teilweise bestialische Art. Israel hat darauf bislang mit Luftangriffen auf den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen reagiert, bei denen mittlerweile ebenfalls mehr als 1000 Menschen ums Leben kamen.
Quelle: ntv.de, vpr/spot