"Sie leben nur hier" Michelle Obama setzt auf Bescheidenheit
07.04.2015, 17:34 Uhr
Mit einem neuen Familienfoto wünschen die Obamas frohe Ostern.
(Foto: Twitter/WhiteHouse)
Sie wohnen zwar im Weißen Haus, doch gesellschaftlichen Einfluss haben die Töchter des US-Präsidenten nicht, meint Michelle Obama. Laut der First Lady haben die beiden Teenager nichts getan, um als einflussreich zu gelten. Bescheidenheit ist angesagt.
Die 16-jährige Malia und ihre drei Jahre jüngere Schwester Sasha, Töchter von US-Präsident Barack Obama, sollen sich nach den Worten ihrer Mutter nichts auf ihren Ruhm einbilden. "Sie sind nicht einflussreich. Sie leben hier nur", sagte Michelle Obama und zeigte in einem Fernsehinterview auf das Weiße Haus im Hintergrund. "Sie haben nichts getan, um Einfluss zu erlangen", ergänzte die First Lady.
Sie reagierte damit auf die Frage, wie sie es findet, dass die Wochenzeitschrift "Time" die Präsidententöchter im vergangenen Jahr in die Liste der "25 einflussreichsten Teenager" aufgenommen hat. Die Obamas versuchen, die Privatsphäre ihre Töchter so gut wie möglich zu schützen. Öffentliche Auftritte haben sie relativ selten und die sind dann unter der Kontrolle der Presseleute des Weißen Hauses.
Zu Ostern veröffentlichen sie etwa ein neues Familienbild der Obamas, das der Haus- und Hof-Fotograf des Präsidenten, Pete Souza, knipste. Details aus dem Leben der Mädchen erfährt man kaum. Malia übe heimlich auf den Straßen der US-Hauptstadt Washington Autofahren, verriet Michelle Obama in dem am Montag geführten Interview immerhin. "Es sind immer Sicherheitsleute um sie herum, aber damit sie fahren lernen kann, muss sie selbst am Steuer sitzen."
In den USA kann man seinen Führerschein in der Regel bereits mit 16 machen und darf mit einer eingeschränkten Fahrerlaubnis üben, wenn ein Erwachsener mit Führerschein auf dem Beifahrersitz dabei ist. Tipps geben - etwa fürs Einparken - könne sie ihrer Tochter aber kaum, erklärte die First Lady: "Ich bin seit ungefähr sieben Jahren selbst nicht mehr gefahren."
Angst vor "Nestflucht"
Barack Obama gab unterdessen zu, dass die bevorstehende "Nestflucht" seiner Tochter Malia bei ihm großen Stress auslöst. Noch gehe die 16-Jährige zwar zur Highschool, doch allein der Gedanke, dass sie zum College-Besuch eines Tages ausziehen könnte, lasse ihn mehrmals pro Tag in Tränen ausbrechen, witzelt Obama bei einem Gebetsfrühstück.
"Ich fange mitten am Tag auf einmal an zu heulen und kann mir nicht erklären, warum ich so traurig bin", erklärte der US-Präsident seinen Zuhörern mit gespieltem Zittern in der Stimme und bat um Beistand: "Ich brauche ein Gebet". Das helfe ihm und seiner Frau Michelle "in einer Zeit, in der meine Töchter anfangen erwachsen zu werden und sich Colleges anzuschauen", sagte Obama scherzhaft.
Quelle: ntv.de, lsc/dpa/AFP