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Anzeige wegen Volksverhetzung Til Schweiger geht auf "Schwachmaten" los

"Da muss ich mir echt an den Kopf greifen!!!": Til Schweiger.

"Da muss ich mir echt an den Kopf greifen!!!": Til Schweiger.

(Foto: imago stock&people)

Er nimmt auch weiterhin kein Blatt vor den Mund. Mit deutlichen Worten attackiert Til Schweiger einen Rechtsanwalt aus Münster. Der hatte den Regisseur und Schauspieler zuvor wegen Volksverhetzung angezeigt.

Es ist schon ein reichlich abstruser Vorgang: Nach einem Auftritt in der ARD-Talkshow "Menschen bei Maischberger" sieht sich Til Schweiger, der sich engagiert für Flüchtlinge einsetzt, mit einer Anzeige wegen Volksverhetzung konfrontiert. Der Regisseur von Erfolgsfilmen wie "Keinohrhasen" und "Honig im Kopf" hatte mit Blick auf Demonstranten vor einer geplanten Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Freital in der Sendung unter anderem gesagt: "Ich glaub' noch nicht mal, dass ein Politiker nach Freital gehen muss. Es würde einfach reichen, wenn die zwei Hundertschaften da hinschicken und die Leute einkassieren, und sagen: 'Heute Nacht bleibt ihr im Knast. Denkt mal darüber nach, was ihr hier macht und morgen kommt ihr hier nicht mehr her.'"

Nach übereinstimmenden Medieninformationen nahm ein Anwalt aus Münster diese Worte zum Anlass für seine Anzeige. Wie Recherchen des Magazins "Stern" ergaben, ist dieser dem rechten Spektrum zuzuordnen. Schon in der Vergangenheit habe er sich etwa durch Äußerungen gegen die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze, gegen die Nato, den Euro und Flüchtlinge hervorgetan.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat den Eingang der Anzeige bestätigt. Das Verfahren wurde nach Köln - dem Ort, in dem die ARD-Show aufgezeichnet wurde - weitergeleitet. Da Volksverhetzung ein sogenanntes Offizialdelikt ist, ist eine juristische Prüfung des Vorwurfs zwingend vorgeschrieben, unabhängig von den Erfolgsaussichten der Ermittlungen.

"Los, verklag mich"

Schon in den vergangenen Wochen hatte Schweiger in der Auseinandersetzung mit Kritikern, rechten Pöblern und Hass-Kommentatoren auf seiner Facebook-Seite kein Blatt vor den Mund genommen. Nun nahm er den "Stern"-Artikel über die Person hinter der Anzeige zum Anlass, den Anwalt scharf zu attackieren und zu verspotten. "Oha! Das ist also der Mann, der mich wegen Volksverhetzung verklagt hat. Wenn es nicht so dreist wäre, wär's ja fast schon wieder lustig. Aber jetzt werden für diesen Schwachmaten (los Schneider, verklag mich wegen übler Verleumdung!-nach 44 Semestern-kein Scheiss-Jura kriegst du das doch bestimmt hin) Steuergelder verschwendet. Da muss ich mir echt an den Kopf greifen!!!", schrieb der 51-Jährige bei Facebook, angereichert mit diversen Emoticons.

Wenig später legte er mit einem weiteren Post nach: "Bis jetzt noch keine Anzeige! Ufffff.....Glück gehabt...!" Schweiger bleibt sich treu - sowohl bei seinem Einsatz für Flüchtlinge als auch bei seinem energischen Umgang mit seinen Gegnern.

Quelle: ntv.de, vpr

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