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Nach Geburt der Tochter Wie Serena Williams ums Überleben kämpfte

Serena Williams hätte die Geburt ihrer Tochter womöglich nicht überlebt, wenn sie sich allein auf die Ärzte verlassen hätte.

Serena Williams hätte die Geburt ihrer Tochter womöglich nicht überlebt, wenn sie sich allein auf die Ärzte verlassen hätte.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Im Jahr 2017 wird Tennisstar Serena Williams zum ersten Mal Mutter. Bei der Geburt kommt es zu lebensbedrohlichen Komplikationen, über die die 40-Jährige jetzt in einem Essay ausführlich berichtet. Auch erzählt sie von der zunächst fehlenden Bindung zu dem Baby in ihrem Bauch.

Vor etwas mehr als vier Jahren wurde Serena Williams zum ersten Mal Mutter, doch die Geburt ihrer Tochter Alexis Olympia lief ganz und gar nicht glatt. Schon einige Monate danach hatte die Tennisspielerin erklärt, sie sei danach beinahe gestorben. Darüber schreibt die 40-Jährige jetzt ausführlich in einem Essay für das Magazin "Elle".

Erfahren hatte sie von der Schwangerschaft zwei Tage vor den Australian Open 2017, wie sie zunächst berichtet. Sie war bereits in Melbourne und bat ihren Mann, Alexis Ohanian, zu ihr zu kommen, um ihm die Neuigkeiten persönlich mitteilen zu können. Er folgte ihrem Wunsch, die Freude bei dem Paar war riesig. Dem folgte eine im Grunde unkomplizierte Schwangerschaft, allerdings habe sie die gesamte Zeit über keine Verbindung ihrem Baby gespürt, so Williams.

"Ich habe die Schwangerschaft zwar geliebt, aber ich hatte nie diesen unglaublichen 'Oh mein Gott, das ist mein Baby'-Moment. Das ist etwas, worüber die Leute normalerweise nicht sprechen, weil wir eigentlich von der ersten Sekunde an verliebt sein sollten." Zwar habe ihr Beschützerinstinkt eingesetzt, aber sie habe vergeblich auf das Gefühl gewartet, "sie zu kennen." Das Gefühl war allerdings sofort da, als Olympia auf der Welt war: "Als ich sie endlich sah, (...) habe ich sie sofort geliebt. (...) Ich konnte nicht aufhören, sie anzustarren", erinnert sie sich. Zu diesem Zeitpunkt lagen schwere Stunden hinter sowie vor ihr.

Serena Wiliams "liebte die Krämpfe" bei der Geburt ihrer Tochter

Serena Williams' Traum war es immer, ihr Baby auf natürliche Weise zur Welt zu bringen, wie sie weiter erklärt. Zunächst lief auch alles nach Plan. "Es war großartig! Ich weiß, dass man so etwas nicht sagen sollte, aber ich habe es genossen, die Arbeit der Wehen. Ich war ganz in diesem Moment. Ich liebte die Krämpfe. Ich liebte das Gefühl, wie mein Körper versuchte, das Baby herauszupressen. Ich bekam keine Epiduralanästhesie. Um das durchzustehen, nutzte ich meinen Atem und all die Techniken, die ich in der Geburtsvorbereitung gelernt hatte (ich hatte jeden Geburtsvorbereitungskurs besucht, den das Krankenhaus zu bieten hatte)", erklärt Williams in ihrem Text weiter.

Allerdings lief es dann nicht so reibungslos weiter. Schließlich wurde das Baby doch per Kaiserschnitt geholt. Nach dem Eingriff musste sich Williams schonen, denn sie hat eigener Aussage nach ein erhöhtes Risiko, Blutgerinnsel zu bilden. "Ich fragte eine Krankenschwester: 'Wann beginne ich mit meinem Heparin-Tropf? Müsste ich das nicht jetzt schon bekommen?'" Der Blutverdünner wurde ihr jedoch nicht verabreicht, weil er Blutungen in der frischen Kaiserschnittwunde hätte verursachen können.

Serena Wiliams Hartnäckigkeit rettete ihr wohl das Leben

"Die ganze Zeit über hatte ich unerträgliche Schmerzen. Ich konnte mich überhaupt nicht bewegen - nicht meine Beine, nicht meinen Rücken, nichts." Dann begann sie plötzlich, zu husten. "Ich konnte nicht mehr atmen. Ich hustete, weil ich einfach nicht genug Luft bekam", so Williams. Die Narbe am Bauch platzte auf, musste wieder geschlossen werden. Sie habe nicht geahnt, dass das nur die erste von vielen Operationen sein würde, erinnert sie sich an die dramatische Zeit.

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Grund für das Husten war eine Embolie, ein Gerinnsel in ihren Arterien. Doch damit nicht genug: "Die Ärzte entdeckten auch ein Hämatom, eine Ansammlung von Blut außerhalb der Blutgefäße, in meinem Bauch, und dann noch mehr Gerinnsel, die daran gehindert werden mussten, in meine Lungen zu wandern", erzählt das Tennis-Ass. "Als ich nach der Operation im Krankenhauszimmer mit meinen Eltern und Schwiegereltern aufwachte, hatte ich das Gefühl, im Sterben zu liegen. Sie versuchten, mit mir zu reden, und alles, was ich denken konnte, war: 'Ich sterbe, ich sterbe. Oh mein Gott.'"

Serena Williams bestand dann noch auf weitere Untersuchungen, und nur so entdeckten die Ärzte tatsächlich noch ein Gerinnsel in ihrer Lunge, das sofort aufgelöst werden musste, ehe es das Herz erreicht. Drei Operationen musste die Sportlerin insgesamt über sich ergehen lassen. Hätte sie nicht so genau auf ihren Körper gehört, wäre aus ihrem Gefühl, zu sterben, womöglich bitterer Ernst geworden.

(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 06. April 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, nan

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