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Der "Tatort" im Schnellcheck Alles Udo oder was?

Von Udo-Doubles und allgemeiner Sinnlosigkeit umgeben: Kommissarin Lindholm (Maria Furtwängler).

Von Udo-Doubles und allgemeiner Sinnlosigkeit umgeben: Kommissarin Lindholm (Maria Furtwängler).

(Foto: NDR/Frizzi Kurkhaus)

Der Göttinger "Tatort" spielt diesmal in Hamburg. Das ergibt wenig Sinn, passt damit aber zum Rest des Films. Warum das so ist und was Udo Lindenberg in "Alles kommt zurück" verloren hat, lesen Sie hier.

Was passiert?

Seit ihrer Strafversetzung nach Göttingen hat Kommissarin Lindholm (Maria Furtwängler) einfach kein Glück im Job mehr. Dazu kommt jetzt auch noch jede Menge Pech in der Liebe: Um endlich mal wieder so richtig loslassen zu können, ist die knallharte Ermittlerin für ein Blind Date extra bis nach Hamburg gefahren - und unverhofft zu einem Toten ins Bett gestiegen. Im blutverschmierten Bademantel meldet die Kommissarin dem Rezeptionisten und einer ganzen Kompanie Udo-Lindenberg-Doubles den Mord, nur um kurz darauf von den Hamburger Kollegen als Hauptverdächtige befragt zu werden.

Verlieben sich Hals über Kopf: Lindholm (Maria Furtwängler) und ihr Kollege Delfgau (Jens Harzer).

Verlieben sich Hals über Kopf: Lindholm (Maria Furtwängler) und ihr Kollege Delfgau (Jens Harzer).

(Foto: NDR/Frizzi Kurkhaus)

Um ihre Unschuld zu beweisen, beginnt Lindholm auf eigene Faust zu ermitteln. Und wird dabei nicht nur vom echten Udo Lindenberg unterstützt, sondern auch vom Hamburger Kommissar Delfgau (Jens Harzer). Die beiden kommen einem ziemlich schmutzigen Geheimnis auf die Schliche - und verlieben sich dabei Hals über Kopf. Klingt alles ziemlich verwirrend - und das ist es auch.

Worum geht es wirklich?

Um einen klassischen Fall von "Eine Hand wäscht die andere", denn "Alles kommt zurück" ist einzig und allein entstanden, um Udo Lindenberg einen "Tatort"-Auftritt zu ermöglichen. Der Sänger hatte 2019 Maria Furtwängler zu einem MTV-Auftritt mit auf die Bühne genommen und im Anschluss einen Wunsch, an den sich Furtwängler so erinnert: "Danach stand mit einem Mal seine Idee im Raum: 'Wie wär's, wenn ich umgekehrt einmal in deinem 'Tatort' auftreten würde?'. Mir war rasch klar, dass Udo nicht einfach in irgendeine Rolle schlüpfen kann. Udo ist Udo, eben eine Ikone. Die Lösung bestand darin, für das Unikat Udo samt Original Udo-Setting - seinem Hotel-Zuhause - eine Geschichte zu erfinden, die Charlotte Lindholm aus ihrem gewohnten Umfeld herausholt."

Wegzapp-Moment?

Ganz egal, ob man jetzt Udo-Fan ist oder nicht: Die Lindenberg-Schnulze in voller Länge und mit dramatischen Kamerafahrten zum Abschluss hätte sich Regisseur Detlev Buck gerne sparen dürfen.

Wow-Faktor?

Dass Regie-Legende Detlev Buck trotz absoluter Topbesetzung - unter anderem Anne Ratte-Polle, Jens Harzer und Kida Khodr Ramadan - nicht mehr aus dem Stoff machen konnte, ist schon einigermaßen wow, wenn auch nicht im positiven Sinne.

Wie ist es?

5,5 von 10 Punkten. "Alles kommt zurück" ist ein wildes Potpourri aus Hotelfilm, Tragödie, Komödie, Lovestory und Psychothriller und damit heillos überfrachtet. Weil außerdem alles zwanghaft danach ausgerichtet ist, Udo Lindenbergs Erscheinen im Film zu rechtfertigen, funktioniert am Ende kaum noch etwas. Echte Lässigkeit, ansonsten eine von Bucks Spezialitäten, kann man eben nicht erzwingen.

Quelle: ntv.de

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