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Der "Tatort" im Schnellcheck Karow dreht nach Rubins Tod frei

Muss erstmal solo ermitteln: Kommissar Karow (Mark Waschke).

Muss erstmal solo ermitteln: Kommissar Karow (Mark Waschke).

(Foto: rbb / Stefan Erhard)

Die erste Solo-Ermittlung von Mark Waschke fängt als Einzelgänger-Cop-auf-Rachefeldzug-Kiste an, driftet dann aber in eine unerwartete Richtung ab. Kann das was?

Was passiert?

Um Kommissar Karow (Mark Waschke) steht es nicht gut, der Tod seiner Kollegin Rubin nimmt den Ermittler stärker mit als gedacht. Als dann auch noch sein Jugendfreund Maik Balthasar (Andreas Pietschmann) erschossen im Wald aufgefunden wird, macht etwas Klick in Karow: Er zweifelt an den offiziellen Ermittlungen, laut denen der Nachtclubbesitzer und Clanchef Mesut Günes (Sahin Eryilmaz) für den Mord an Balthasar verantwortlich sein soll - und stellt auf eigene Faust und gegen den ausdrücklichen Willen seiner Chefin (Jasmin Tabatabai) Nachforschungen an.

Karow taucht immer tiefer in das Leben seines ermordeten Freundes ein, der zuletzt als verdeckter Ermittler in Günes' Dunstkreis als Kurier gearbeitet hatte, zieht bald sogar in dessen Wohnung ein. Die Reise in die Vergangenheit Balthasars wird dabei schnell auch zur Reise in die eigene Vergangenheit.

Worum geht es wirklich?

Hat eine "zarte" Saite: Clanchef Günes (Sahin Eryilmaz).

Hat eine "zarte" Saite: Clanchef Günes (Sahin Eryilmaz).

(Foto: rbb / Stefan Erhard)

"Das Opfer" will mit den Zuschauern vor allem tiefer in die Figur Karow mit ihren vielen unterschiedlichen Schichten eintauchen. Darsteller Waschke: "Im Körper sind alle unsere Verhaltensweisen, unsere Begierden und Sehnsüchte eingeschrieben, all die Widersprüchlichkeiten, die unser Leben bestimmen. Wie auch schon in 'Meta' hat Erol Yesilkaya hier ein Buch geschrieben, was mich als Robert Karow an meine Grenzen und darüber hinaus bringt. Da, wo wir nicht hinschauen wollen, liegt meistens der Hase im Pfeffer."

Wegzapp-Moment?

Bevor der Film später in die Tiefe geht, baut er in den ersten 30 Minuten rund um Karow eine abgegriffene Einzelgänger-Cop-auf-Rachefeldzug-Atmosphäre auf. Da gibt es dann gleich einige Momente, bei denen die Hand Richtung Fernbedienung zucken könnte.

Wow-Faktor?

Die Enthüllung der "zarten" Seite des türkischen Clanchefs kommt recht unerwartet und wird dann auch ohne Zögern erzählt und gezeigt: stark.

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Wie ist es?

7,5 von 10 Punkten. "Das Opfer" fängt etwas platt an, nimmt dann aber unerwartet Fahrt auf und räumt mit seinen eigenen Klischees auf. Trotzdem fehlt am Ende irgendetwas. Ob es die weibliche Note ist, erfahren wir Anfang 2023, wenn Corinna Harfouch zum ersten Mal an Waschkes Seite ermittelt.

Quelle: ntv.de

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