Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ 23:58 Schleswig-Holstein weitet Testpflicht in Pflegeeinrichtungen aus +++

In Schleswig-Holstein müssen auch geimpfte oder genesene Besucher von Pflegeeinrichtungen künftig einen negativen Corona-Test nachweisen. Die Corona-Bekämpfungsverordnung sei mit entsprechenden Ergänzungen verlängert worden, teilte die Staatskanzlei mit. Die Landesregierung habe die Testpflichten verschärft, um die Einrichtungen besser zu schützen und gleichzeitig offenzuhalten. Bislang galt, dass Besucher geimpft, genesen oder getestet sein müssen. Auch genesene und geimpfte Beschäftigte müssen demnach alle drei Tage getestet werden. Nicht geimpfte Mitarbeiter müssten sich weiterhin täglich testen lassen. Einrichtungen sollen die Tests über den Bund abrechnen können.

+++ 23:17 Leiter des Intensivregisters: Mitarbeiter zunehmend am Limit +++
Die Lage auf den Intensivstationen spitzt sich wegen der Corona-Pandemie aus Sicht des Mediziners Christian Karagiannidis zunehmend zu. "Die eingeschränkte Betriebsfähigkeit der Intensivstationen und der Personalmangel haben ein All-Time-High erreicht. Die Mitarbeiter:innen rackern gerade weg, was sie können, aber sie sind zunehmend am Limit", schreibt Karagiannidis, Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), am Samstagabend auf Twitter. In der RBB-"Abendschau" warnte der Mediziner: "Uns rennt im Moment wirklich die Zeit davon." Karagiannidis rechnet in den kommenden zwei bis drei Tagen damit, dass die Schwelle von 3000 Covid-Patienten auf Intensivstationen erreicht werde.

 

+++ 22:35 Esken für Schärfung der Ampel-Pläne +++
SPD-Chefin Saskia Esken ist für eine Verschärfung des Entwurfs zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes. "Es ist sehr gut möglich und ich würde es an Stellen auch befürworten, dass wir den Gesetzentwurf nochmal nachschärfen", sagt Esken dem ARD-Hauptstadtstudio laut Mitteilung des Senders. Man erkenne die Brisanz der Lage. "Wir haben zu debattieren, dass in besonders vulnerablen Bereichen, wie in den Kliniken, in Pflegeeinrichtungen, in Schulen und Kitas sowohl jetzt regelmäßig getestet werden soll, Ungeimpfte täglich getestet werden sollen. Wir debattieren aber durchaus auch eine Impfpflicht in diesen Bereichen."

+++ 21:55 Anstiege in 14 Bundesländern +++
In 14 von 16 Bundesländern steigt die 7-Tage-Inzidenz weiter teils kräftig an. Den größten Sprung machen Sachsen (plus 51,70 auf 620,7) und Sachsen-Anhalt (plus 28,40 auf 297,7). Bayern und Thüringen (beide plus 23,10) verzeichnen ebenfalls kräftige Anstiege bei den Fallzahlen pro 100.000 Einwohner in einer Woche.

Bei der 7-Tage-Inzidenz klettert nach Sachsen nun auch Thüringen über die 500er-Marke. Mit großen Schritten nähert sich auch Bayern (479,4) dem Schwellwert. Als einziges Bundesland unterschreitet nur noch Schleswig-Holstein die 100er-Marke, Bremen liegt bei fallender Inzidenz noch knapp darüber.

In absoluten Zahlen verzeichnet Spitzenreiter Bayern 12.352 Ansteckungen, mit großem Abstand gefolgt von Baden-Württemberg (6145), Nordrhein-Westfalen (4884) und Sachsen (4850).

+++ 21:20 Höchster Samstagswert bisher: Bundesländer melden 41.300 neue Fälle +++
Die Gesamtzahl der bisher erfassten, laborbestätigten Coronavirus-Fälle hat in Deutschland die Fünf-Millionen-Schwelle überschritten: Ein Jahr, neun Monate und 17 Tage nach dem ersten gesicherten deutschen Ansteckungsfall ist die Summe der amtlich registrierten Corona-Fälle auf 5.001.535 gestiegen. Das sind 41.324 Neuinfektionen mehr als am Vorabend. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion stieg laut Angaben der Landesbehörden heute um 167 Verstorbene auf insgesamt 97.633. Für einen Samstag sind das ungewöhnlich hohe Werte: Bei den Neuinfektionen ist es sogar der höchste bisher auf Länderebene verzeichnete Samstagswert überhaupt. Der aktuelle Tageszuwachs liegt um 33,4 Prozent über dem Niveau von Samstag vergangener Woche.

Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,24 angegeben (Vortag: 1,22). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2941 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1496 davon werden invasiv beatmet. Rund 3260 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei, das sind 13,2 Prozent.

Mehr zu den aktuellen Corona-Daten des Tages finden Sie hier.

+++ 20:45 Gratis-Schweinebraten: Schlangen bei Impfevent in MV +++
Eine Corona-Impfung zusammen mit einem "Tag der offenen Tür" bei Rettungskräften hat sich im Kreis Mecklenburgische Seenplatte als Besuchermagnet erwiesen. Innerhalb von vier Stunden haben sich 201 Menschen impfen lassen, sagte Impfkoordinator Sebastian Buse. Als ein "Lockmittel" erwies sich dabei der Probebetrieb der neuen Feldküchen für die Betreuungszüge des Seenplatte-Kreises und des Kreises Vorpommern-Rügen. Die Mitarbeiter kochten "Schweinebraten", den mehrere Hundert Besucher kostenlos genießen durften. Beim Impfen bildeten sich zeitweise längere Warteschlangen, sagte Buse. Unter den Impfwilligen waren 48 Frauen und Männer, die ihre Erstimpfung bekamen, und 130, die sich ihre dritte Immunisierung spritzen ließen.

+++ 20:15 Geimpft und geboostert: Innenminister des Saarlands infiziert +++
Der saarländische Innenminister Klaus Bouillon ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 73-Jährige sei doppelt geimpft und bereits geboostert - das heißt, er hat auch eine Auffrischungsimpfung erhalten, teilte eine Ministeriumssprecherin mit. Der CDU-Politiker habe Erkältungssymptome und befinde sich in häuslicher Quarantäne, berichtete der Saarländische Rundfunk. Wo sich der Minister infiziert habe, sei unklar.

+++ 19:40 Ab Sonntag Nacht: Ungeimpfte Österreicher müssen daheim bleiben +++
In Österreich wird am Sonntagabend voraussichtlich ein landesweiter Lockdown für Ungeimpfte beschlossen. Dieser soll nach Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA bereits in der Nacht zum Montag in Kraft treten. Einwohner, die weder eine Impfung noch ihre Genesung von einer Corona-Infektion nachweisen können, dürfen ihre Wohnung dann nur noch für Lebensmittel-Einkäufe, Arbeit oder Ausbildung sowie zur körperlichen Erholung verlassen. Die erforderliche Verordnung soll am Sonntagabend vom Hauptausschuss des Nationalrats verabschiedet werden. Eine Mehrheit gilt laut APA als gesichert. Die Verordnung soll zunächst bis zum 24. November gelten. Die Maßnahme soll der "Verhinderung eines Zusammenbruchs der medizinischen Versorgung" dienen. Am Samstag meldete das Land eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 800 Fällen pro 100.000 Einwohner.

+++ 19:10 Kubicki nimmt Ungeimpfte in Schutz +++
Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki spricht sich gegen erhöhten Druck auf Ungeimpfte aus. Das bringe nichts, sagt er dem "Spiegel". In einem Rechtsstaat müsse alles verhältnismäßig bleiben. "Wenn auch von Geimpften ein Infektionsrisiko ausgeht, dürfen Sie Ungeimpfte nicht schlechter stellen. Es geht infektionsrechtlich um Gefahrenabwehr, nicht um Erziehung zum angeblich besseren Menschen." Er degradiere Ungeimpfte nicht zu Menschen zweiter Klasse und erkläre, sie seien schuld an der Pandemie, führte Kubicki aus.

+++ 18:35 Am Limit: Kliniken bereiten Patientenverlegungen vor +++
Die Lage in den Kliniken spitzt sich zu: Erste Corona-Patienten finden in ihrer Nähe keine freie Klinik mehr und werden in andere Städte ihres Bundeslandes gebracht. Vor allem im Süden und Osten bereiten sich Kliniken auf die Verlegung von Patienten in andere Bundesländer vor, die allerdings möglicherweise ebenfalls keine Kapazitäten haben. Die folgende Karte zeigt die Auslastung der Intensivstationen in den Regionen.

+++ 18:05 Peter Maffay: Ja zum Impfen, Nein zur Angstmache +++
Sänger Peter Maffay hat zum Impfen gegen das Coronavirus eine klare Meinung. Nach seinem Gefühl werde in der Politik durchaus mit Angst gearbeitet, um Ziele zu erreichen und Weichen zu stellen. "Das ist für die Gesellschaft auf jeden Fall schwierig", sagte er der "Berliner Zeitung". "Ich habe zum Thema Impfen aber eine sehr klare Position: Ich bin Musiker, ich gehe unter Menschen. Wenn ich nicht geimpft bin, gefährde ich diese Menschen." Deshalb gebe es zum Impfen für ihn keine Alternative, sagte Maffay und fügte hinzu: "Letztlich muss die Entscheidung, ob man sich impfen lässt oder nicht, jeder selbst treffen." Er warnte auch davor, andere zu verurteilen. "Die Hintergründe, die einen dazu bewegen, es nicht zu tun, lassen sich von außen schwer beurteilen, man sollte das nicht gleich verurteilen."

+++ 17:35 Hotspot Cloppenburg: Panik in Disko nach 2G-Kontrollen +++
Zu einer Panik mit Verletzten ist es in der Nacht zum Samstag in einer großen Diskothek in Friesoythe im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg gekommen. Der Landkreis ließ die Disco um kurz vor Mitternacht räumen, weil viele Gäste ohne Kontrolle ihres Impfstatus reingelassen worden waren. Zudem waren laut Polizei zu viele Besucher dort. Bei der Räumung kam es zu großem Gedränge, einige Gäste gerieten in Panik. Die Polizei ordnete die Öffnung der Notausgänge an. Der Landkreis leitete ein Bußgeldverfahren gegen den Veranstalter ein. Zudem würden weitere rechtliche Schritte geprüft. Der Landkreis Cloppenburg hatte am Samstag nach Angaben des Robert Koch-Instituts mit einem Wert von 342,9 mit Abstand die höchste 7-Tage-Inzidenz in Niedersachsen.

+++ 17:05 Impfansturm auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt +++
Wegen der hohen Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen ist nicht nur in Bayern sondern auch an den Thüringer Impfstellen viel los. Landesweit konnten sich die Menschen am Samstag bis 13.30 Uhr ohne vorherige Terminvereinbarungen in den regionalen Impfstellen gegen Covid-19 spritzen lassen. Etwa in Gera warteten aber auch später noch zahlreiche Menschen vor der Impfstelle. Bei der Impfstation der Stadt Magdeburg in Sachsen-Anhalt sah es am Nachmittag ähnlich aus. Seit einer Woche werde dem Impfpunkt "die Bude eingerannt", sagte der Impfkoordinator Dennis Brandt. "Heute und gestern sind neue Rekordzahlen." Thüringen und Bayern weisen nach Sachsen unter den Bundesländern die höchsten Sieben-Tages-Inzidenzen auf.
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Lange Schlange vor dem Münchner Impfzentrum.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

+++ 16:35 Grüne Gesundheitsminister greifen Ampel-Pläne an +++
Auch in den Ländern regt sich massiver Widerstand gegen den Corona-Kurs der Ampel-Parteien SPD, FDP und Grüne. Drei Gesundheitsminister der Grünen kritisierten, dass SPD, Grüne und FDP im Bund die Corona-Ausnahmesituation am 25. November auslaufen lassen wollen. "Angesichts der derzeitigen Infektionsdynamik und der Belastung der Krankenhäuser, die in einigen Regionen bereits kurz vor der absoluten Überlastung stehen, sollte die Epidemische Lage von nationaler Tragweite verlängert werden", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme von Manfred Lucha (Baden-Württemberg), Ursula Nonnemacher (Brandenburg) und Kai Klose (Hessen).
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+++ 16:05 Briten bleibt Winter-Lockdown wohl erspart +++
Großbritannien kommt nach Ansicht eines Experten in diesem Winter vermutlich um einen Corona-Lockdown herum. Die anhaltend hohen Fallzahlen seit Anfang Juli mit täglich zwischen 30.000 und 50.000 Neuinfektionen hätten die Immunität gestärkt, sagte der Epidemiologe Neil Ferguson von der Universität Imperial College in London in der BBC. Das habe zwar offensichtliche Nachteile gehabt. Nun gebe es aber positive Effekte im Vergleich zu Ländern wie Deutschland, wo die Zahlen viel niedriger waren, jetzt aber massiv steigen. Im größten Landesteil England waren Mitte Juli so gut wie alle Corona-Maßnahmen aufgehoben worden. Ein weiterer Grund, warum Großbritannien bislang von der neuen Infektionswelle auf dem europäischen Kontinent verschont bleibt, könne auch das vergleichsweise schnelle Vorgehen bei den Auffrischungsimpfungen sein, so Ferguson.

+++ 15:35 NRW-Ministerium: Lücken bei 2G-Kontrollen im Kölner Karneval +++
Massenveranstaltungen zum traditionellen Karnevalsstart in Köln ziehen massive Kritik von Virologen und Intensivmedizinern auf sich. Die Stadt argumentiert, dass die Jecken ihre Party unter der 2G-Regel gefeiert hätten. Nun muss das nordrheinwestfälische Gesundheitsministerium gegenüber dem Portal Watson einräumen, dass die Kontrollen nicht hundertprozentig funktioniert haben. Dennoch hätten Stadt und Veranstalter insgesamt einen guten Job gemacht, heißt es in der Erklärung aus Düsseldorf weiter.

+++ 15:05 Ansturm beim Impfen: Augsburg schickt Bürger weg +++
Aufgrund der hohen Nachfrage müssen Impfwillige in Bayern derzeit mit langen Wartezeiten rechnen. In Augsburg sind die Impfstationen völlig überlastet: Die Stadt appellierte bereits am Samstagvormittag an die Bürger, das Impfzentrum ohne Termin nicht mehr aufzusuchen. Die Kapazitäten seien ausgeschöpft. Nach Angaben einer Sprecherin ist nicht nur der Impfstoff knapp, auch personell stößt das Impfzentrum an Grenzen.

Auch in München haben Impfzentrum und Impfstationen mit großem Andrang zu kämpfen. Das Gesundheitsreferat der Landeshauptstadt appelliert deswegen an die Bürger, Impftermine zu vereinbaren. Schon am Freitag gab es eine lange Schlange vor der Impfstation am Marienplatz, wie mehrere Bürger auf Twitter berichteten.

+++ 14:35 Lage außer Kontrolle: München schränkt Kita-Betrieb ein +++
Die Stadt München schränkt wegen der außer Kontrolle geratenen Corona-Lage den Betrieb in Kindertagesstätten wieder ein. Von kommendem Montag an sollen die Kinder dort wieder ausschließlich in festen Gruppen betreut werden, wie die Stadt mitteilte. Das habe der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) unter der Leitung von Oberbürgermeister Dieter Reiter beschlossen. Aus organisatorischen Gründen könne es deshalb zu Kürzungen der Betreuungszeiten in Randzeiten kommen.
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+++ 14:02 Mehrheit von Österreichs Ländern unterstützen Lockdown für Ungeimpfte +++
In Österreich zeichnet sich vor einer neuen Corona-Krisensitzung unter den neun Bundesländern eine breite Zustimmung zu weitreichenden Einschränkungen für Ungeimpfte ab. Das zeigt eine Übersicht der Nachrichtenagentur APA. Bundeskanzler Alexander Schallenberg und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein wollen sich am Sonntag mit den Bundesländern beraten und die Weichen für einen weitgehenden Lockdown für Ungeimpfte stellen. Das Parlament soll die Verordnung dann noch am Sonntagabend absegnen. Am Samstag erreichten die gemeldeten Corona-Neuansteckungen wieder einen Rekord: Innerhalb eines Tages wurden mehr als 13.000 Infektionen verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner stieg auf 814,6. Erst Anfang der Woche hatte Österreich angesichts stark steigender Zahlen die 2G-Regel für Lokale, Tourismus, Veranstaltungen und Sport eingeführt. Damit haben nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt.

+++ 13:42 Essener Uniklinik will nur noch Geimpfte einstellen +++
Die Universitätsklinik Essen will bei der Einstellung von neuem Personal bald nur noch Kandidaten berücksichtigen, die gegen das Coronavirus geimpft sind. Es gehe bei der Maßnahme vor allem um den Schutz der Patienten, die nicht mit Corona infiziert seien, sagte der Ärztliche Direktor, Jochen Werner, der "WAZ". Dafür ergänze man die Hygienemaßnahmen "für die bei uns neu angestellten Mitarbeiter um die erforderliche vorausgegangene Impfung", sagte der Klinikchef. Diese Vorgabe gelte nach einer kurzen Übergangszeit für alle Bereiche des Hauses. Die Universitätsklinik Essen zählt zu den größten Corona-Behandlungszentren bundesweit.

+++ 13:13 2G im Hörsaal? - Uni Erlangen löst Debatte aus +++
Die Universität Erlangen-Nürnberg hat mit ihrer Entscheidung, nur noch genesene und geimpfte Studierende in den Hörsaal zu lassen, eine Debatte ausgelöst. "Was sind das denn für Zustände nun? Sie diskriminieren ungeimpfte Studenten und verweigern ihnen das Präsenzstudium?", schrieb eine nach eigenen Angaben ehemalige Studentin auf Twitter. "Sie haben einen gewaltigen Shitstorm verdient." Andere begrüßten dort die Entscheidung: "konsequent und vernünftig: 2G ist ein deutliches Zeichen - Glückwunsch zu dieser Entscheidung!" Die Uni hatte am Freitag mitgeteilt, dass bei Präsenzveranstaltungen im Hörsaal künftig eine 2G-Regelung gelten soll. "Studierende mit einem Non-2G-Status können nicht an Präsenzveranstaltungen teilnehmen, den Inhalten allerdings online folgen", teilte die Uni auf ihrer Homepage mit. Die Regelung soll von kommendem Montag an gelten - mit einer Übergangsfrist bis zum 22. November.

+++ 12:49 Bundeswehr will 12.000 Soldaten wegen Corona-Notlage mobilisieren +++
Die Bundeswehr bereitet sich nach "Spiegel"-Informationen auf eine bundesweite Corona-Notlage vor. Der zuständige Generalleutnant Martin Schelleis will deswegen möglichst schnell bis zu 12.000 Soldaten und Soldatinnen zur Unterstützung der überlasteten Kliniken und Gesundheitsämter mobilisieren. Uniformierte Helfer sollen auch für Booster-Impfungen Schnelltests vor Pflegeheimen und Hospitälern bereitstehen. Schelleis, der als Inspekteur der Streitkräftebasis den Bundeswehr-Hilfseinsatz seit dem Beginn der Pandemie führt, schickte am Freitag eine entsprechende Vorlage ans Wehrressort. Demnach sollen bis Ende November bereits 6000 uniformierte Helfer bereitstehen, bis zur Weihnachtszeit dann gut 12.000. Aus dem Ministerium hieß es zu der Forderung, die Bundeswehr stehe für alle notwendigen Hilfsleistungen bereit.

+++ 12:21 Ab Ende November soll Impfquote auf Covid-Intensivstationen tagesaktuell vermeldet werden +++
Ab Ende November soll tagesaktuell ermittelt und gemeldet werden, wie viele Covid-Intensivpatienten vollständig gegen das Corona-Virus geimpft sind. Die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP haben eine entsprechende Anpassung des Intensivregisters initiiert, sagte der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bei vielen Intensivpatienten werde der Impfstatus derzeit nicht erfasst, weil einzelne Schritte in der bisherigen Meldekette nicht funktionieren. "Bislang fehlen schlicht Daten", so Dahmen. "Auf den Intensivstationen gibt es ein Underreporting." Er gehe davon aus, dass die Umstellung auf eine tagesgenaue Impfquote spätestens bis Ende des Jahres umgesetzt sein wird.
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+++ 11:56 Festnahmen bei Krawallen in den Niederlanden gegen neuen Lockdown +++
Bei gewaltsamen Protesten gegen die Verschärfung von Corona-Maßnahmen sind in den Niederlanden mindestens fünf Demonstranten festgenommen worden. Ihnen wird vorgeworfen, bei einer Kundgebung in Den Haag Einsatzkräfte mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen sowie sich Anweisungen der Polizei widersetzt zu haben, wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete. Die Demonstration war nach Krawallen am Freitagabend von der Polizei mit Wasserwerfern aufgelöst worden. Zuvor hatte Ministerpräsident Mark Rutte für das 17,5-Millionen-Einwohner-Land einen neuen Teil-Lockdown verkündet. Die strengeren Maßnahmen sollen zunächst für drei Wochen gelten. Begründet werden sie mit wieder stark steigenden Infektions- und Patientenzahlen.

+++ 11:35 Lindner stellt klar: Bezweifle nicht Wirksamkeit von Kontaktbeschränkungen +++
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat klargestellt, dass er nicht die Wirksamkeit von Kontaktbeschränkungen für die Eindämmung der Corona-Pandemie bestreitet. Zuvor waren Äußerungen von ihm am Freitagabend in den ARD-"Tagesthemen" teils anders verstanden worden und im Internet auf Empörung gestoßen. Heute schrieb Lindner auf Twitter: "Wenn ich in den "Tagesthemen" missverständlich war, bedauere ich das. Denn ich werbe für konsequente und wirksame Maßnahmen! An Kontaktbeschränkungen zweifele ich nicht, sondern nur zum Beispiel an der Verhältnismäßigkeit von Ausgangssperren für Geimpfte." In der Sendung war er von Moderator Ingo Zamperoni gefragt worden, warum mit dem Auslaufen des Rechtsstatus der Epidemischen Notlage nationaler Tragweite auf Eindämmungsmöglichkeiten wie Ausgangs- oder Kontaktbeschränkungen verzichtet werde. "Weil diese Maßnahmen nach wissenschaftlichen Untersuchungen keine Wirksamkeit haben und weil auch deutsche Gerichte solche Ausgangsbeschränkungen ja bereits verworfen haben", hatte Lindner geantwortet. Auf Zamperonis ungläubige Nachfrage, ob er wirklich behaupte, dass Kontaktbeschränkungen und Ausgehverbote nicht wirksam seien: "Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirksamkeit von Ausgangsbeschränkungen zum Beispiel für geimpfte Menschen, die eben nicht das Infektionsgeschehen eindämmen."

+++ 11:15 67,5 Prozent der Bevölkerung komplett geimpft +++
Die Quote der mindestens einmal Geimpften bleibt im Vergleich zum Vortag unverändert bei 70,0 Prozent. Der Zuwachs ist so gering, dass sich die Zahlen nur unterhalb der Rundungsschwelle verändern. Insgesamt waren es gestern laut RKI bundesweit nur rund 47.600 Erstimpfungen. Damit sind 58,223 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft. Die Quote der Komplettgeimpften steigt gerundet von 67,4 auf 67,5 Prozent. Das entspricht einer Anzahl von 56,140 Millionen Personen (rund 52.000 mehr als am Vortag).

+++ 10:56 Impftempo nimmt weiter zu +++
Das deutsche Impftempo nimmt insgesamt weiter zu. Im Laufe des Freitags wurden in Deutschland laut offiziellem Impfquoten-Monitoring bundesweit insgesamt 293.750 Impfdosen verabreicht. Davon entfielen rund 198.000 auf Auffrischungsimpfungen. Im mehrtägigen Mittel werden derzeit gut 154.000 Booster-Impfungen pro Tag verabreicht. Die tägliche Impfleistung insgesamt (also: Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen) steigt auf durchschnittlich rund 239.000 pro Tag.

+++ 10:38 Merkel mahnt zu mehr Tempo in Corona-Politik +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert ein einheitliches und rasches Vorgehen von Bund und Ländern in der Corona-Politik. Dies sei insbesondere bei der Anwendung des sogenannten Hospitalisierungsindex dringend nötig, sagt sie in ihrem wöchentlichen Podcast. Bund und Länder müssten hier "sehr schnell" einen Schwellenwert festlegen, ab dem zusätzliche Schritte eingeleitet werden müssten. Dieser Schwellenwert müsse "klug gewählt werden, damit die notwendigen Maßnahmen nicht zu spät ergriffen werden". Ferner verlangt Merkel mehr Tempo bei den Auffrischungsimpfungen. Diese seien eine "reale Chance, die schwere Herbst- und Winterwelle der Pandemie zu brechen". Hier sei aber in den vergangenen Monaten "zu wenig, enttäuschend wenig geschehen".

+++ 10:25 Intensivmediziner-Präsident: "Echte Notsituation" in vielen Kliniken +++
Intensivmediziner-Präsident Gernot Marx hat Bund und Länder wegen einer "echten Notsituation" vieler Kliniken zur Verschärfung der Anti-Corona-Maßnahmen aufgerufen. In Sachsen, Thüringen und Bayern sei die Lage wegen der stark angestiegenen Zahl der Intensivpatienten "schon jetzt sehr, sehr angespannt", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Charité im Ballungsraum Berlin habe schon alle planbaren Operationen abgesagt. "Das ist eine echte Notsituation. Wegen der Erfahrungen der vorangegangenen Wellen gehen wir fest davon aus, dass schon bald Patienten wieder aus Corona-Hotspots in Kliniken außerhalb verlegt werden müssen", sagte Marx.

+++ 10:00 Impfquote in China bei 76 Prozent +++
In China sind nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission 1,074 Milliarden Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Reuters-Berechnungen zufolge entspricht das einer Quote von etwas über 76 Prozent der Gesamtbevölkerung.

+++ 09:35 Proteste gegen Impfpflicht-Auflagen in Australien +++
Im australischen Melbourne sind Medienberichten zufolge Tausende Menschen aus Protest gegen neue Impflicht-Vorgaben auf die Straße gegangen. Landesweit sind 83 Prozent der Menschen ab dem Alter von 16 Jahren vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die Impfungen sind auf Bundesebene freiwillig. In manchen Bundesstaaten und Regionen gibt es aber für bestimmte Berufe die Auflage, sich impfen zu lassen. Außerdem gelten für Ungeimpfte Einschränkungen. So dürfen sie etwa nicht in Restaurants oder auf Konzerte gehen. Lokalen Medienberichten zufolge verlief die Demonstration in Melbourne friedlich. Vereinzelt habe es Nazi-Vorwürfe gegen die örtlichen Behörden und Gewaltaufrufe gegen Politiker gegeben.

+++ 09:10 35 Wissenschaftler und Mediziner dringen in Brandbrief auf Corona-Kurswechsel +++
35 führende Mediziner und andere Fachleute aus ganz Deutschland haben die Regierungen von Bund und Ländern zu einem Umsteuern in der Corona-Politik aufgefordert. Statt mit "passivem Abwarten" die Verantwortung für ein Brechen der vierten Welle zunehmend "in den Ermessensspielraum jedes einzelnen Menschen zu verlagern", müsse die Politik endlich "ihrer Verantwortung umfassend gerecht werden", schreiben die Forscher und Forscherinnen in einem dreiseitigen Aufruf, den der "Kölner Stadt-Anzeiger" und das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" veröffentlichten. "Jeder Tag des Abwartens kostet Menschenleben", heißt es in dem Text unter Federführung des Kölner Internisten Michael Hallek und der Braunschweiger Virologin Melanie Brinkmann. "Wir empfinden eine tiefe Enttäuschung über die Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und über den wiederholt nachlässigen Umgang mit dem Wohlergehen der Menschen, die auf den Schutz des Staates angewiesen sind." Die Forscher fordern die Einrichtung eines nationalen Krisenstabs mit Fachleuten aus Virologie, Medizin und Öffentlicher Gesundheit, aber auch Praktikern mit Leitungserfahrung, etwa aus Kliniken oder Unternehmen.

+++ 08:47 Vier Landkreise melden Inzidenz von mehr als 1000 +++
Vier Landkreise melden inzwischen eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 1000. Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge weist der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen einen Wert von 1146,2 neu registrierten Fällen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf. Dahinter folgen die Landkreise Rottal-Inn in (1122,3), Miesbach (1117,0) und Mühldorf a. Inn (1043,9), die alle in Bayern liegen.

+++ 08:24 Medizinethikerin regt politische Klärung von drohender Triage in deutschen Kliniken an +++
Angesichts der zunehmenden Überlastung von Intensivstationen durch Corona-Patienten hat die Bonner Medizinethikerin Annette Duffner eine politische Klärung der Frage angeregt, ob geimpfte Patienten ungeimpften vorgezogen werden sollen, wenn die Kliniken zu einer Triage übergehen müssen. "Unter dem Strich glaube ich, dass sich die Beachtung des Impfstatus in einer überfüllten Intensivstation durchaus argumentieren ließe", sagte die Bonner Professorin der "Rheinischen Post". Die Auswahl der Patienten hänge zum einen davon ab, wie breit das Solidaritätsprinzip zu verstehen sei. Zum anderen gehe es darum, wie die Motivation der Menschen zu bewerten sei, die sich nicht impfen lassen. Alkoholikern werde man eine Transplantationsleber wegen des Suchtcharakters nicht vorenthalten. Es sei jedoch zu fragen, ob die Angst vor Impfschäden einen ähnlichen Charakter habe oder nicht. "Ultimativ sollten derartige Entscheidungen auf politischem Weg gefällt werden", erklärte die Medizinethikerin. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 07:52 Lehrerpräsident: Stehen in einigen Hotspots kurz vor Kontrollverlust +++
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hat in der sich zuspitzenden Corona-Lage vor Problemen bei der Kontaktnachverfolgung an Schulen gewarnt. "In der Tat ist es so, dass wir in einigen Hotspotgebieten bereits kurz vor einem Kontrollverlust stehen", sagte Meidinger der "Welt am Sonntag". "Wir wissen nicht mehr, wie wir Infektionsausbrüche an Schulen eindämmen können. In immer mehr Kommunen sind die Gesundheitsbehörden so überlastet, dass sie nicht mehr in der Lage sind, die Kontaktrückverfolgung bei infizierten Schülerinnen und Schülern durchzuführen. Und die Schulleitungen selbst können keine Quarantäne anordnen." Meidinger fügte an, sein Verband bekomme derzeit zahlreiche Beschwerden von Eltern, die beklagten, dass nur infizierte Kinder in die häusliche Isolation geschickt würden und später dann weitere Infektionen aufträten. Von den über Zwölfjährigen sei zwar inzwischen etwa die Hälfte geimpft. Sieben von elf Millionen Schülern seien aber nach wie vor ohne Schutz.

+++ 07:27 Kanzleramtschef Braun gegen Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen +++
Kanzleramtschef Helge Braun von der CDU spricht sich gegen eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen aus. "Bei einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen könnte sich die Impfgegnerschaft verschärfen", sagt er der "Welt am Sonntag". Laut Vorabbericht ruft er die Bundesländer auf, die Maskenpflicht in Schulen aufrechtzuerhalten oder wiedereinzuführen. "Testen ist das A und O. Ich bin auch sehr froh, dass wir das kostenlose Testen wieder anbieten."

+++ 07:06 WHO warnt vor zu zögerlichen Verschärfungen +++
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt Länder mit stark steigenden Corona-Infektionszahlen davor, zu spät mit strikteren Schutzmaßnahmen einzugreifen. "Je früher Maßnahmen umgesetzt werden, desto weniger müssen wahrscheinlich verhängt werden", sagte die WHO-Covid-19-Spezialistin Maria van Kerkhove in Genf. Sie erinnerte daran, dass die zur Zeit zirkulierende Delta-Variante des Virus deutlich ansteckender sei als frühere Varianten. Einige Länder seien in einer sehr schwierigen Lage und müssten jetzt - zumindest vorübergehend - sehr strikte Maßnahmen verhängen, um die Infektionszahlen zu drücken, sagte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan. Wie immer nennt die WHO in diesem Zusammenhang keine Länder und äußert sich nicht zu dem Verhalten einzelner Regierungen.

+++ 06:42 Lauterbach für striktes Maßnahmenbündel gegen Infektionswelle +++
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert die sofortige Umsetzung mehrerer strikter Maßnahmen, um die vierte Corona-Welle zu brechen. "Wir müssen dringend die Fallzahlen nach unten bringen", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post". "Weil ein Lockdown rechtlich ausgeschlossen wird, bleiben nur noch diese Maßnahmen, die wir bundesweit, vollständig und sofort ergreifen müssen: Erstens, die 2G-Regelung in allen Freizeitbereichen, die streng kontrolliert und bei Zuwiderhandlung mit sofortiger vorübergehender Schließung beispielsweise des Restaurants oder Clubs sanktioniert wird", sagte Lauterbach. "Zweitens eine 3G-Regelung in allen Betrieben mit täglicher Nachweispflicht aktueller Tests, drittens eine Maskenpflicht im Unterricht an allen Grundschulen und viertens tägliche Tests aller Menschen in Pflegeheimen sowie deren Besucher", so der Gesundheitsexperte. "Leider ist zu erwarten, dass die Todeszahlen deutlich zunehmen und wir in wenigen Wochen den 100.000. Todesfall dieser Pandemie beklagen werden. Soweit hätte es mit früheren Beschränkungen wahrscheinlich nicht kommen müssen", sagte Lauterbach.

+++ 06:17 Seehofer fordert bundesweit einheitliche Corona-Politik +++
Bundesinnenminister Horst Seehofer fordert klare bundesweite Regeln im Kampf gegen die vierte Corona-Welle und kritisiert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. "Das ganze Durcheinander kann doch niemand mehr verstehen: Impfzentren auf, Impfzentren zu - Lohnfortzahlung bei Quarantäne ja, dann wieder nein - Test kostenfrei, Test kostenpflichtig. Ja, hat denn im Ernst jemand geglaubt, dass noch jemand sich auf eigene Rechnung testen lässt, wenn er danach in Quarantäne keine Lohnfortzahlung bekommt?", sagt er der "Augsburger Allgemeinen". Es sein ein schwerer Fehler des Bundesgesundheitsministers gewesen, das Ende der epidemischen Lage ins Spiel zu bringen, so Seehofer. Der CSU-Politiker fordert die geschäftsführende Bundesregierung und die mögliche Ampel-Koalition zur Kooperation auf: "Das Thema ist viel zu ernst und viel zu gefährlich, als dass wir darüber wochenlang streiten könnten."

+++ 05:42 Ein Viertel der vollständig geimpften Briten hat Booster erhalten +++
Gut ein Viertel der vollständig geimpften Menschen in Großbritannien hat bereits eine Boosterimpfung erhalten. Wie aus Regierungsdaten hervorgeht, wurden mehr als 11,8 Millionen dritte Dosen verabreicht. Eine Auffrischungsimpfung ist bisher aber bei weitem nicht für alle Menschen im Land möglich. Angeboten wird sie über 50-Jährigen sowie besonders gefährdeten Personengruppen im medizinischen und Pflegedienst, deren zweite Impfung mindestens sechs Monate her ist. Die Zahlen zeigen ein recht hohes Tempo bei der Booster-Kampagne. Vor einer Woche waren gut neun Millionen dritte Dosen verabreicht worden, das entsprach jedem fünften vollständig Geimpften. Insgesamt haben 80 Prozent der über 12-jährigen bisher zwei Spritzen bekommen. Premierminister Boris Johnson rief angesichts der zugespitzten Lage in mehreren europäischen Ländern dazu auf, die Chance zu Boosterimpfungen zu nutzen.

+++ 05:02 Drei Grünen-Gesundheitsminister wollen epidemische Lage beibehalten +++
Die drei Grünen-Gesundheitsminister von Hessen, Brandenburg und Baden-Württemberg fordern gemeinsam die Verlängerung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite. Sie stellen sich damit gegen die Pläne der möglichen künftigen Ampel-Regierung, über die auch die Grünen mitverhandeln. "Angesichts der derzeitigen Infektionsdynamik und der Belastung der Krankenhäuser, die in einigen Regionen bereits kurz vor der absoluten Überlastung stehen, sollte die Epidemische Lage von nationaler Tragweite verlängert werden", heißt es in einem Statement von Kai Klose (Hessen), Ursula Nonnemacher (Brandenburg) und Manne Lucha (Baden-Württemberg). "Das stellt sicher, dass alle von den Expertinnen und Experten geforderten Maßnahmen umgesetzt werden können."

+++ 04:37 Inzidenz erreicht mit 277,4 neuen Höchstwert +++
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut auf einen Höchstwert gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 277,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 263,7 gelegen, vor einer Woche bei 183,7 (Vormonat: 65,4). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 45.081 Corona-Neuinfektionen. Am Donnerstag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit 50.196 einen Rekordwert seit Beginn der Pandemie erreicht. Vor genau einer Woche hatte der Wert bei 34.002 Ansteckungen gelegen. 228 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 97.617.

Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann. Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20.00 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.

+++ 04:15 DIHK: Corona-Schutzmaßnahmen in Firmen müssen praktikabel sein +++
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag drängt darauf, dass Corona-Schutzmaßnahmen in Firmen wie eine 3G-Regel am Arbeitsplatz praktikabel und nachvollziehbar sind. DIHK-Präsident Peter Adrian sagte: "Nur mit praxistauglichen Regeln erreichen wir die erforderliche Akzeptanz bei allen Beteiligten. So sollten Unternehmen etwa die 3G-Regel am Arbeitsplatz unbürokratisch in den Betriebsalltag integrieren können, um Beschäftigte und Kunden optimal schützen zu können." Dazu müsse auch eine Auskunftspflicht über den jeweiligen Corona-Status der Belegschaften beitragen, so Adrian. "In vielen Branchen müssen Kunden diesen schließlich ohnehin bereits angeben - etwa um eine Gaststätte zu betreten oder eine Dienstleistung in Anspruch zu nehmen." Die mögliche neue Koalition aus SPD, Grünen und FDP will eine 3G-Regel am Arbeitsplatz. DIHK-Präsident Adrian sagte: "Die geplanten Corona-Schutzmaßnahmen in den Unternehmen müssen praktikabel, nachvollziehbar und am besten bundesweit einheitlich sein."

+++ 03:17 Parlamentspräsidentin: Impfpflicht könnte Gesellschaft weiter spalten +++
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas warnt vor der Einführung einer Corona-Impfpflicht. "Sicher könnte man mit einer Impfpflicht die Impfquote erhöhen. Auf der anderen Seite läuft man Gefahr, die Gesellschaft weiter zu spalten", sagt die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es müssten noch mehr Menschen von einer Impfung überzeugt werden. Bei allen müsse die Botschaft ankommen, dass Corona vorwiegend Ungeimpfte treffe und die Impfstoffe sicher seien. "Jetzt kommt es darauf an, durch die Booster-Impfung den Impfschutz weiter zu erhöhen und die Zahl der Impfdurchbrüche zu verringern", so Bas.

+++ 02:25 US-Berufungsgericht legt Bidens Impfmandat weiter auf Eis +++
Das 5. US-Berufungsgericht in New Orleans bekräftigt seine Entscheidung, das Impfmandat von Präsident Joe Biden weiter auszusetzen und weist damit eine Anfechtung durch seine Regierung zurück. "Dem öffentlichen Interesse ist auch damit gedient, dass unsere Verfassungsstruktur erhalten bleibt und die Freiheit des Einzelnen gewahrt wird, sehr persönliche Entscheidungen nach eigenen Überzeugungen zu treffen - auch oder vielleicht gerade dann, wenn diese Entscheidungen Regierungsbeamte frustrieren", erklärt Kurt Engelhardt, Richter am Bezirksgericht, in einem Schreiben. Das Mandat schreibt vor, dass in Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten die Mitarbeiter gegen das Coronavirus geimpft oder wöchentlich getestet werden und eine Maske tragen müssen. Die Regierung wurde zuvor von privaten Arbeitgebern, religiösen Organisationen und US-Bundesstaaten mit dem Vorwurf verklagt, sie habe ihre Befugnisse überschritten.

+++ 01:14 Jeder dritte Amerikaner über 65 Jahre hat Booster-Impfung erhalten +++
In den USA hat jeder Dritte über 65 Jahre bereits eine Aufrischimpfung erhalten. Dies geht aus den Daten der US-Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention hervor. Insgesamt haben in den USA bereits 27,7 Millionen Menschen eine Booster-Impfung mit den Vakzinen von Pfizer und Biontech, Moderna oder Johnson & Johnson erhalten. Die Auffrischungsdosen von Moderna und Johnson & Johnson wurden erst am 20. Oktober von der US-Gesundheitsbehörde genehmigt.

+++ 00:20 Island verschärft Corona-Maßnahmen nach kurzer Zeit weiter +++
Rekordhohe Neuinfektionszahlen sorgen auf Island dafür, dass die erst vor wenigen Tagen ergriffenen Corona-Maßnahmen weiter verschärft werden. Das teilte die isländische Regierung mit. Die Teilnehmerobergrenze für Veranstaltungen und Versammlungen wird von 500 auf 50 gesenkt. Bis zu 500 Menschen dürfen künftig nur noch dabei sein, wenn sie einen negativen Schnelltest vorlegen. Restaurants und Kneipen müssen abends eine Stunde früher als bislang schließen. Gelten sollen die neuen Regeln ab Samstag und vorläufig bis zum 8. Dezember. Erst vor wenigen Tagen waren auf der Nordatlantik-Insel mehrere Maßnahmen verschärft oder wiedereingeführt worden, darunter die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, wenn kein Mindestabend von einem Meter eingehalten werden kann. Die Isländer unterscheiden zwischen einer Inzidenz im Inland und einem Inzidenzwert an der Grenze. Die inländische 14-Tage-Inzidenz ist mittlerweile auf knapp 470 angestiegen. Der Wert an der Grenze liegt derzeit für die vergangenen 14 Tage bei 27,5.

+++ 00:01 Ab heute wieder kostenlose Schnelltests für alle +++
Für den Kampf gegen Corona-Ansteckungen sind jetzt wieder kostenlose Schnelltests für alle möglich. Der Bund führt ab Samstag das erst vor einem Monat stark eingeschränkte Angebot der "Bürgertests" erneut auf breiter Front ein, wie eine Verordnung des geschäftsführenden Gesundheitsministers Jens Spahn festlegt. Damit haben nun wieder alle Anspruch auf mindestens einen Schnelltest pro Woche durch geschultes Personal - auch unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus. Die Testbescheinigungen können auch als Nachweis bei Zugangsregeln zu bestimmten Innenräumen und Veranstaltungen dienen. Spahn hatte deutlich gemacht, dass jetzt wohl ab Anfang kommender Woche nach und nach auch das Angebot vor Ort wieder ausgebaut werden dürfte und mehr Tests verfügbar werden. Nach dem weitgehenden Aus für die Gratis-"Bürgertests" zum 11. Oktober waren vielerorts Teststellen aufgegeben worden.

+++ 23:23 Corona-Inzidenz in Italien weiter gestiegen +++
In Italien ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Fälle weiter gestiegen. Sie lag für die zurückliegenden sieben Tage bei 78 Fällen je 100.000 Einwohner in einer Woche, wie das Gesundheitsministerium in Rom mitteilte. Eine Woche zuvor lag der Wert bei 53. Es werde deutlich, dass das Virus weiter zirkuliere, sagte der Epidemiologe Gianni Rezza. Dem Bericht zufolge lagen zuletzt auch mehr Corona-Patienten in den Krankenhäusern. Die Zahlen lägen jedoch noch nicht an den kritischen Schwellenwerten zehn Prozent (Intensivbetten) und 15 Prozent (Krankenstationsbetten). Wie die Daten zeigten, infizierten sich zuletzt auch mehr Kinder. Die Zahl der neu verabreichten Corona-Impfungen blieb laut Gesundheitsministerium weiter stabil, die der zuletzt verabreichten Auffrischungsimpfungen stieg. Stand Freitag waren knapp 84 Prozent der zu immunisierenden Menschen in Italien durchgeimpft.

+++ 22:04 Russland plant 2G-Regel für Züge und Flugzeuge +++
Die russische Regierung will angesichts der dramatischen Corona-Lage künftig nur noch Geimpfte und Genesene in Flugzeuge und Fernzüge lassen. Entsprechende Gesetzentwürfe seien ins Parlament eingebracht worden, teilt die Regierung des flächenmäßig größten Landes der Erde mit. Die Menschen müssten dann auch für Besuche in Restaurants, Kultureinrichtungen und zahlreichen Geschäften stets nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind oder sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Bis zum 1. Februar soll anstelle eines Impfnachweises auch noch ein negatives PCR-Testergebnis ausreichen. Es handele sich um "eine Notfallmaßnahme angesichts der schwierigen Situation mit dem Coronavirus", teilt die Regierung mit.

+++ 21:41 Nur ein Bundesland mit Inzidenz unter 100 +++
Sachsen erreicht eine Sieben-Tage-Inzidenz von 569,0 - Bayern und Thüringen nähern sich in vergleichsweise großen Schritten der 500er-Marke. In allen Bundesländern hat sich die Lage zuletzt verschlechtert. Allein Schleswig-Holstein bleibt mit dem Inzidenzwert noch unter 100.

+++ 21:14 Bidens Vorgaben erhöhen Zahl der Impfungen +++
Die Vorgaben von US-Präsident Joe Biden im Kampf gegen die Corona-Pandemie erhöhen die Zahl der Impfungen. Die Pressesprecherin des Weißes Hauses, Jen Psaki, sagte, dass in der vergangenen Woche im Durchschnitt fast 300.000 Amerikaner pro Tag eine erste Immunisierung erhalten hätten. Die Zahl lag bei weniger als 250.000 Mitte Juli. Biden hatte zum Beispiel eine Impfpflicht für einen Großteil der Beschäftigten in Unternehmen beschlossen.

+++ 20:48 Lettland verbannt ungeimpfte Abgeordnete aus dem Parlament +++
In Lettland dürfen ungeimpfte Abgeordnete künftig nicht mehr an Parlamentssitzungen teilnehmen. Nach einem Beschluss der Volksvertretung Saeima in Riga müssen Mitglieder des Parlaments und von Stadt- und Gemeinderäten in dem EU-Land von 15. November an ein Corona-Zertifikat vorlegen. Das Zertifikat weist nach, dass die Person gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Infektion genesen ist. Die verabschiedete und bis zum 1. Juli 2022 gültige Regelung gilt für Präsenz- wie auch Digitalsitzungen. Sie sieht auch die Aussetzung von Diätenzahlungen an Abgeordnete vor, die nicht in der Lage sind, im Parlament zu arbeiten. Nach einem Bericht des lettischen Rundfunks besitzen 91 der 100 Abgeordneten des nationalen Parlaments und 696 der 758 Mitglieder von Gemeindevertretungen ein Corona-Zertifikat.

+++ 20:43 Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen Spitzenreiter bei Tageszuwachs der Neuinfektionen +++
Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben heute jeweils den höchsten auf Landesebene registrierten Tageszuwachs an Neuinfektionen gemeldet. Baden-Württemberg erreichte am Mittwoch mit 8057 neuen Fällen des bisherige Landesmaximum und liegt seitdem bereits den zweiten Tag in Folge knapp unter 8000 neuen Fällen.

+++ 20:20 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 48.486 neue Fälle gemeldet +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 4.960.211 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben von 16 Landesbehörden hervorgeht, kamen damit vorläufig 48.486 neue Fälle hinzu. Im Wochenvergleich liegt der aktuelle Tageszuwachs um 33,5 Prozent über dem Niveau von Freitag vergangener Woche. (Am 5. November hatten die Länder insgesamt 36.308 Neuinfektionen gemeldet.) Die Zahl der von den Landesbehörden erfassten Todesfälle liegt mit den 219 heute neu übermittelten Fällen den dritten Tag in Folge über 200. Am Freitag vor einer Woche waren es 166 neu gemeldete Todesfälle. Als aktuell infiziert gelten 415.878 Personen.

Die Ansteckungsrate (Sieben-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,22 angegeben (Vortag: 1,16). Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen in Krankenhäusern ist am Freitag weiter auf 2851 gestiegen. Das geht aus der täglichen Übersicht der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hervor.

Die vorangegangenen Entwicklungen lesen Sie hier.

Quelle: hek/cls/mba/dpa/AFP/rts

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