Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 14:04 Kiew: Katherina Reiche muss wegen Luftalarms in den Bunker +++

Bei dem russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew in der Nacht (siehe Einträge von 13:20 Uhr, 9:11 Uhr und 5:38 Uhr) musste auch die deutsche Wirtschaftsministerin Katherina Reiche in den Schutzkeller. Für sie sei es ein bedrückendes Erlebnis gewesen, für die Ukrainer leider trauriger Alltag, sagt sie auf einer Pressekonferenz. "Es zeigte mir in dieser Nacht noch einmal sehr eindrücklich, dass die Attacken Russlands auf die ukrainische Bevölkerung darauf zielen, sie zu zermürben." Bei dem Angriff auf Kiew kamen mindestens zwei Menschen ums Leben, 13 weitere wurden verletzt.

Reiche ist am Freitag mit einer Wirtschaftsdelegation zu einem mehrtägigen Besuch in der Ukraine eingetroffen.

Reiche ist am Freitag mit einer Wirtschaftsdelegation zu einem mehrtägigen Besuch in der Ukraine eingetroffen.

(Foto: IMAGO/BMWE)

+++ 13:38 Kreml-Sonderbotschafter: Politiker sollten nicht auf öffentlichen Plätzen über Ukraine sprechen +++
Rodion Miroshnik, der Sonderbotschafter des russischen Außenministeriums, sieht es nicht gern, wenn sich Politiker an öffentlichen Demonstrationen mit Ukraine-Bezug beteiligen. Sein Land sei angeblich zu einer Beendigung des Kriegs bereit. Um "Positionen abzustimmen und ein für beide Seiten akzeptables Modell für eine Einigung zu finden", sollte nun hinter verschlossenen Türen diskutiert werden. "Deshalb sollten wir Politikern und Diplomaten die Möglichkeit geben, zu verhandeln - nicht auf dem öffentlichen Platz, sondern in der Stille ihrer Büros. Dort kann eine Lösung entwickelt und dann verkündet werden", sagt er in einem Interview mit der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Miroshnik spricht von einer "Angelegenheit von nationalem Interesse".

+++ 13:20 Opferzahlen in Kiew steigen weiter - zwei Tote und über ein Dutzend Verletzte +++
Nach dem russischen Angriff auf Kiew (siehe Einträge von 9:11 Uhr und 5:38 Uhr) steigt die Anzahl der Opfer erneut. Inzwischen spricht die örtliche Polizeibehörde von zwei Toten und 13 Verletzten. Im Bezirk Desnjanskyj wurde die Leiche eines 36-jährigen Mannes unter den Trümmern geborgen. Das zweite Opfer ist ein 58-jähriger Mann aus demselben Stadtteil. Er wurde schwer verletzt in eine Gesundheitseinrichtung gebracht, erlag dort aber seinen Verletzungen.

+++ 13:00 Ukraine will russisches Umspannwerk lahmgelegt haben - Militär betroffen +++
In Russland wurde das wichtige 500-kV-Umspannwerk Balaschowskaja in der Region Wolgograd angegriffen. Das berichtet Andrii Kovalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation beim Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine, auf Telegram. "Es handelt sich um eine Schlüsselanlage des südlichen Energiesystems Russlands, das den Militärbezirk Wolgograd, Einrichtungen des Verteidigungsministeriums und Energie-Transportknotenpunkte auf der Achse Saratow-Woronesch mit Strom versorgt."

+++ 12:35 Experte: Ukraine wird für europäische Sicherheit zum "Schlüsselstaat" +++
Die Ukraine wird als Teil der EU zu einem Schlüsselstaat in der europäischen Verteidigungsarchitektur, sagt Gerald Karner, pensionierter Brigadegeneral des österreichischen Bundesheeres. "Die Ukraine wird ein integraler Bestandteil des europäischen Sicherheitssystems werden - als künftiges Mitglied der Europäischen Union, sobald sie alle Kriterien erfüllt. Dazu gehört wahrscheinlich auch eine friedliche Lösung mit Russland, egal wie schwierig diese sein mag", sagt er im Interview bei Ukrinform. "Die Ukraine wird zu einem Schlüsselstaat in der europäischen Verteidigungsarchitektur, zu einer militärischen Bastion gegen Russland." Dem Militärexperten zufolge würde die Ukraine mit ihrer Erfahrung auch die europäischen Streitkräfte stärken, unter anderem im Einsatz moderner Waffensysteme und Drohnen.

+++ 12:07 Gouverneur: Ukraine beschädigt russischen Staudamm empfindlich +++
Der Kreml fürchtet ein Desaster am Belgorod-Stausee. Er sei bei einem ukrainischen Luftangriff beschädigt worden, schreibt Wjatscheslaw Gladkow, Gouverneur der Region, auf Telegram. "Wir sind uns bewusst, dass der Feind versuchen könnte, erneut anzugreifen und den Damm zu zerstören", so der Regionalchef. In diesem Fall besteht die Gefahr einer Überschwemmung "unserer Ortschaften, in denen etwa 1000 Einwohner leben". Die Bewohner zweier Ortschaften sollen ihre Häuser verlassen. Der Gouverneur bietet betroffenen Menschen, die nirgendwo anders Unterschlupf finden, Notfallwohnungen in sicherer Distanz zum Stausee an. Belgorod grenzt direkt an die Ukraine und war wiederholt Ziel von Angriffen der ukrainischen Streitkräfte.

+++ 11:28 Miroshnik: Darum will Moskau keiner Waffenruhe zustimmen +++
Der Sonderbotschafter des russischen Außenministeriums Rodion Miroshnik sagt in einem Interview mit der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass, dass der Kreml eine langfristige Lösung im Krieg mit der Ukraine anstrebe. Eine kurzfristige Waffenruhe sei jedoch nicht im Interesse Moskaus. "Wir legen Wert auf eine langfristige Lösung, die die Ursachen des Konflikts behebt und eine ruhige, normale Entwicklung über einen langen Zeitraum gewährleistet", sagt er zu Tass. Und weiter: "Russland ist nicht an Ad-hoc-Waffenstillständen, Aussetzungen und Pausen interessiert - sie führen nicht zu einer langfristigen Lösung, sondern schaffen vielmehr die Voraussetzungen für eine neue Eskalation auf einer anderen, intensiveren Ebene."

+++ 11:09 Kiew: Kreml versucht, Familien von ukrainischen Gefangenen zu Kooperation zu bewegen +++
Es komme derzeit häufiger vor, dass russische Geheimdienste Kontakt mit ukrainischen Familien aufnehmen und versuchen, diese zu einer Zusammenarbeit zu bewegen. Das meldet Bohdan Okhrimenko, Leiter des ukrainischen Sekretariats des Koordinierungshauptquartiers für die Behandlung von Kriegsgefangenen. "Die Besatzer oder ihre Mittelsmänner nehmen Kontakt mit den Familien von Kriegsgefangenen auf. In letzter Zeit wurden immer mehr solcher Fälle registriert. Sie bieten Fotos, Videos oder die Möglichkeit, mit dem Gefangenen zu kommunizieren", sagt er auf Telegram. "Solche Kontakte enden oft in Erpressung oder Versuchen, die Menschen zur Kooperation zu bewegen. Dies ist ein Element feindlicher Informations- und Psychooperationen." Der Kreml versuche auf diese Weise, Informationen zu sammeln und an Vorteile im Krieg zu gelangen. Okhrimenko appellierte an die ukrainische Bevölkerung, sich nicht darauf einzulassen und solche Fälle seiner Behörde oder der Polizei zu melden.

+++ 10:40 Mette Frederiksen: "Putin wartet nur darauf, dass wir aufgeben - aber das wird nicht passieren" +++
Die dänische Premierministerin Mette Frederiksen erklärt im Anschluss an die Beratungen der Koalition der Willigen, Russland zeige keine Anzeichen einer Friedensbereitschaft. "Ich glaube, Putins Strategie besteht darin, darauf zu warten, dass wir irgendwann aufhören, aufgeben, aber das wird natürlich nie passieren", sagt sie. Frederiksen geht davon aus, dass Putin nur deshalb bei Trump angerufen hatte, weil er befürchten könnte, die Ukraine könnte die Oberhand vollends gewinnen. "Dennoch lehnte er Trumps Vorschlag eines Waffenstillstands entlang der aktuellen Frontlinien ab." Es gebe keine Anzeichen, dass Putin das Töten einstellen wolle. Die Koalition der Willigen wolle aus diesem Grund den Druck erhöhen. "Wir haben uns darauf geeinigt, die Kampffähigkeit der Ukraine langfristig zu finanzieren, die ukrainische Rüstungsindustrie mit europäischen Mitteln zu stärken, dringend benötigte US-Waffen zu finanzieren und mit neuen Sanktionen mehr Druck auf Putins schwache Wirtschaft auszuüben."

+++ 10:17 Litauen schließt Grenze zu Belarus +++
In Litauen ist nach der Sichtung von Wetterballons der Flugbetrieb an den Flughäfen Vilnius und Kaunas vorübergehend ausgesetzt worden. Die Ballons flogen am Abend in Richtung der beiden größten Flughäfen des baltischen EU- und Nato-Landes, wie das Verkehrsministerium in Vilnius und die Flughafenbetreiber mitteilen (siehe Eintrag von 22:48 Uhr). Der Grenzschutz schloss zudem vorübergehend die beiden noch offenen Grenzübergänge zu Belarus in Medininkai und Salcininkai - nach Angaben von Regierungschefin Inga Ruginiene zunächst bis heute Mittag. Der Flugbetrieb wurde bereits in der Nacht wieder aufgenommen.

+++ 09:59 Ukrainischer Botschafter sieht in Reiches Ukraine-Reise ein deutliches Signal +++
Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksij Makejew, betont die enge Zusammenarbeit beim Wiederaufbau und in der Energieversorgung: "Entscheidend ist auch die deutsche Unterstützung unseres Energiesektors. Gemeinsam bereiten wir uns auf den kommenden Winter vor, weil Russland weiterhin versucht, die Kälte als Waffe einzusetzen", so der Botschafter zum Redaktionsnetzwerk Deutschland. Makejew verweist auch auf den Antrittsbesuch von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche in der Ukraine am Freitag. Reiche sei "mit einer sehr konkreten Agenda" nach Kiew gereist, sagt Makejew. Dass auch deutsche Rüstungsunternehmen mit dabei seien, sei ein deutliches Signal: "Mehr direkte Kooperation mit ukrainischen Herstellern und gemeinsame Produktion von Waffensystemen."

+++ 09:33 Russland meldet über 120 ukrainische Drohnen in der Nacht +++
Die Ukraine setzt ihre starken Drohnenangriffe auf Russland fort. In der vergangenen Nacht seien 121 Flugobjekte abgefangen und zerstört worden, berichtet das Verteidigungsministerium des Kreml. Die meisten (20) wurden in der Region Rostow festgestellt, gefolgt von Wolgograd (19), Brjansk (17) und Kaluga (12). Neun Drohnen seien zudem am Himmel über der Region Moskau aufgefallen. Sieben davon hätten direkten Kurs auf die Hauptstadt genommen, sagt der Kreml.

+++ 09:11 Opferzahlen in Kiew steigen - jetzt auch ein Toter +++
Bei einem nächtlichen russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew (siehe Eintrag von 5:38 Uhr) ist nach örtlichen Behördenangaben ein Mensch ums Leben gekommen. Zehn weitere seien verletzt worden, erklärt der Leiter der Kiewer Militärverwaltung auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Bislang war die Rede lediglich von acht Verletzten, Tote wurden keine gemeldet. Es sei auch zu mehreren Bränden und Schäden an einem Kindergarten gekommen, schreibt Tymur Tkachenko weiter. Die ukrainische Luftwaffe teilt ihrerseits mit, landesweit vier von neun Raketen und 50 von 62 Drohnen abgeschossen zu haben. Insgesamt seien fünf Raketen und zwölf Drohnen an elf Standorten im ganzen Land eingeschlagen.

+++ 08:38 Ukraine meldet Rückeroberung taktisch wichtigen Ortes +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die für die Verteidigung der Stadt Lyman wichtige Ortschaft Torske zurückerobert. Bei der Erstürmung seien bis zu 100 russische Soldaten getötet worden, teilt der Generalstab in Kiew mit. "Es gibt auch Gefangene", heißt es in der per Telegram verbreiteten Mitteilung. Die ukrainische Flagge sei wieder in Torske aufgestellt worden. Torske ist ein Dorf im Norden der Region Donezk. Vor dem Krieg lebten dort mehr als 1000 Menschen, inzwischen ist es weitgehend zerstört. Kurz nach Kriegsbeginn wurde es von den russischen Truppen erobert, im Herbst 2022 von den Ukrainern bei ihrer Offensive zurückgewonnen. Zuletzt ging es wieder in russische Hand über.

+++ 08:10 Ex-Brigadegeneral: Wenn Kreml Erfolg hat, "wird er Bedrohung für die Sicherheit ganz Europas" +++
Sollte Russland siegreich aus dem Ukraine-Krieg hervorgehen, könnte der Kreml ein weiteres Land in Europa überfallen. Das sagt zumindest der österreichische Militärexperte und pensionierte Brigadegeneral des österreichischen Bundesheeres, Gerald Karner, in einem Interview bei Ukrinform. "Ein solches Risiko besteht, wenn Russland als Sieger aus dem Krieg gegen die Ukraine hervorgeht. Wenn das Ende des Krieges zu einem für Moskau günstigen Ergebnis führt - der Aufhebung der Sanktionen und der Wiederherstellung der Staatseinnahmen -, wird die Russische Föderation in der Lage sein, ihre Streitkräfte wiederherzustellen", sagt Karner. Von neuen Angriffen könnten seiner Ansicht nach die baltischen Länder oder Polen betroffen sein. Der Militärexperte weiter: "Deshalb ist der Verlauf dieses Krieges so entscheidend: Wenn Russland 'trocken aus dem Wasser kommt', wird es eine direkte Bedrohung für die Sicherheit ganz Europas darstellen."

+++ 07:50 Mindestens zwei Tote bei russischen Angriffen in der Ukraine +++
Bei russischen Angriffen in der ostukrainischen Region Dnipropetrowsk sind nach Angaben der Behörden mindestens zwei Menschen getötet worden. Sieben weitere Personen seien bei den Drohnen- und Raketenangriffen verletzt worden, teilt der Chef der regionalen Militärverwaltung, Wladyslaw Gaiwanenko, auf Telegram mit. "Es brachen Brände aus", fügt er hinzu. Unter anderem seien Wohngebäude, ein Laden und ein Auto beschädigt worden.

+++ 07:21 Außer tödliche Waffen zu liefern: Japan will wohl "jede andere Hilfe leisten" +++
Beim gestrigen Treffen der Koalition der Willigen in London nahm auch die neue japanische Premierministerin Sanae Takaichi teil. "Sie hielt eine eindrucksvolle Rede und sicherte der Ukraine weitere Unterstützung zu", sagt Ihor Zhovkva, stellvertretender Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros. "Natürlich verstehen wir, dass Japan uns keine tödlichen Waffen geben kann … Aber Japan ist bereit, jede andere Art von Hilfe zu leisten." Zhovkva berichtet weiter, dass die Verbündeten auch die Frage diskutierten, ob sie Langstreckenwaffen liefern könnten.

+++ 06:55 Französische Armee kann nächstes Jahr Truppen in die Ukraine schicken +++
Die französische Armee wird schon 2026 bereit sein, ihre Streitkräfte zur Unterstützung der europäischen Sicherheitsgarantien für die Ukraine einzusetzen. General Pierre Schill, Stabschef der französischen Armee, teilt das in einer Rede vor Mitgliedern des parlamentarischen Verteidigungsausschusses mit, berichtet Ukrinform unter Berufung auf BFMTV. "Wir werden bereit sein, im Rahmen von Sicherheitsgarantien bei Bedarf Truppen zur Unterstützung der Ukraine einzusetzen", sagt Schill demnach.

+++ 06:30 Trump: "Würde gerne" Kim treffen +++
US-Präsident Donald Trump ist am Freitag (Ortszeit) zu seiner Asienreise aufgebrochen. Dabei würde er auch gerne den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un treffen, sagt Trump. Auf die Frage, ob ein Treffen möglich sei, sagt der US-Präsident: "Ich würde gerne, er weiß, dass wir dorthin kommen." Der 79-Jährige und Kim hatten sich zuletzt 2019 während Trumps erster Amtszeit (2017-2021) getroffen. "Ich komme sehr gut mit ihm klar", sagt Trump nun.

+++ 06:07 Trump will mit Xi über russisches Öl sprechen +++
US-Präsident Donald Trump will einem Medienbericht zufolge mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping über den Kauf russischen Öls sprechen. Es werde bei dem Treffen ansonsten vor allem um die Handelsbeziehungen und Mineralien gehen, berichtet Suspilny unter Berufung auf Aussagen eines Beamten des Weißen Hauses. Hintergrund des Öl-Gesprächs sind die neuen US-Sanktionen gegen Russland. Trump hatte sie am Mittwoch gegen die russischen Ölkonzerne Lukoil und Rosneft angekündigt. China und Indien sind die wichtigsten Rohölkäufer des Kreml. Die Wirksamkeit der US-Sanktionen hängt nach Einschätzung von Experten von der Durchsetzung bei den Ölimporteuren Indien und China ab.

+++ 05:38 Kiew mit ballistischen Raketen angegriffen +++
Das russische Militär hat erneut Ziele in der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit ballistischen Raketen angegriffen. Mindestens acht Menschen seien verletzt worden, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram mit. Drei von ihnen seien in Krankenhäuser eingeliefert worden. Zudem seien im Ostteil der Dreimillionenstadt mehrere Brände ausgebrochen. Inoffiziellen Informationen zufolge sind dort befindliche Heizkraftwerke erneut das Ziel der Attacke gewesen. Kurzzeitig schrillte auch ein Luftalarm im ganzen Land wegen eines möglichen Einsatzes einer ballistischen Mittelstreckenrakete durch Russland.

+++ 04:43 Trump auf Asienreise: Gespräch mit Xi über Ukraine? +++
Ab Sonntag wird US-Präsident Donald Trump in Asien zu einer Reihe hochrangiger Treffen erwartet. Höhepunkt der Reise soll ein Gespräch mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping werden. Im Konflikt über Zölle oder die Videoplattform Tiktok strebt Trump einen "Deal" mit Xi an. Im Rahmen der sechstägigen Reise des US-Präsidenten scheint sogar ein Treffen mit Nordkoreas international geächtetem Machthaber Kim Jong Un möglich. Der US-Präsident hat die Erwartungen hochgeschraubt einen "Deal zu allem" angekündigt. Trump hat sogar die Hoffnung geäußert, dass Xi seinen "großen Einfluss" auf Russland nutzen werde, um Kremlchef Wladimir Putin zu einem Frieden in der Ukraine zu bewegen. Die Bemühungen des Republikaners waren zuletzt im Sande verlaufen, ein Gipfel mit Putin in Budapest wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.

+++ 03:51 Koalition der Willigen: Wadephul bekräftigt "felsenfeste" Unterstützung der Ukraine +++
Bundesaußenminister Johann Wadephul bekräftigt nach einem Treffen der sogenannten Koalition der Willigen in London die Standfestigkeit der Ukraine-Unterstützerstaaten gegenüber Russland. "Wir stehen felsenfest an der Seite der Ukraine", erklärt der CDU-Politiker im Onlinedienst X. "Wir hören nicht auf, bis Putin endlich ernsthaft verhandelt und seinen völkerrechtswidrigen Krieg beendet." Das am Vortag verabschiedete 19. Sanktionspaket der EU gegen Russland sei dabei ein gutes Mittel, "um Russlands Kriegskasse empfindlich zu treffen".

+++ 02:45 Russischer Gesandter: Baldige diplomatische Lösung in Sicht +++
Die USA, die Ukraine und Russland stehen nach Einschätzung eines russischen Gesandten, Kirill Dmitriew, kurz vor einer diplomatischen Lösung des mehr als drei Jahre andauernden Krieges. "Es ist ein großer Schritt von Präsident Selenskyj, bereits anzuerkennen, dass es um Frontlinien geht. Seine frühere Position war, dass Russland vollständig abziehen sollte. Ich denke, wir sind einer diplomatischen Lösung, die ausgearbeitet werden kann, ziemlich nahe", sagt Dmitriew, der Sonderbeauftragte des russischen Präsidenten Wladimir Putin für Investitionen und wirtschaftliche Zusammenarbeit ist, in einer CNN-Sendung. Als er nach einem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten gefragt wird, antwortet er darauf nur, dass dies "wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt" stattfinden werde.

+++ 01:47 Bundesregierung: US-Sanktionen betreffen nicht Rosneft Deutschland +++
Die Bundesregierung geht davon aus, dass die neuen US-Sanktionen gegen den russischen Ölsektor die unter Treuhand stehenden deutschen Tochtergesellschaften von Rosneft nicht betreffen. "Denn diese sind ja von der russischen Muttergesellschaft abgekoppelt, zum einen durch die Sanktionen, zum anderen durch die Treuhand", sagt eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums in Berlin. Das gelte entsprechend auch für die Raffinerien und sonstigen Unternehmen, an denen Rosneft Deutschland Anteile halte. Zu Einzelheiten sei man mit den zuständigen Stellen in Washington in Kontakt. Zu Rosneft Deutschland gehört unter anderem die Raffinerie PCK, die weite Teile des Nordostens und Berlin mit Sprit, Heizöl und Kerosin versorgt. Sie gehört zu 54 Prozent deutschen Töchtern des russischen Staatskonzerns. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine stellte der Bund die Rosneft-Töchter unter Treuhandverwaltung, er hat die Kontrolle.

+++ 00:49 Ukrainischer Botschafter lobt Merz: Bereit Führungsrolle zu übernehmen +++
Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksij Makejew, bescheinigt der Bundesregierung eine Führungsrolle im internationalen Bemühen um ein Ende des russischen Angriffskriegs. "Die letzten Tage haben erneut gezeigt, dass diese Bundesregierung anders ist. Wir sehen die Bereitschaft, Führungsrolle zu übernehmen", sagt Makejew dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Bundeskanzler Friedrich Merz habe sich persönlich für den Mechanismus zur Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte eingesetzt. "Wir sind optimistisch, dass dank der deutschen Unterstützung bald das notwendige grüne Licht kommt."

+++ 23:49 Soldaten beschreiben kritische Lage um Pokrowsk +++
Trotz Entlastungsangriffen hat sich die Lage der ukrainischen Truppen um die Städte Pokrowsk und Myrnohrad im Donezker Gebiet einem Medienbericht zufolge weiter verschlechtert. "In Pokrowsk selbst sind, soweit ich weiß, 250 Russen, tatsächlich ist die Ziffer noch höher, denke ich", sagt ein im Einsatz befindlicher Soldat dem Nachrichtenportal "Ukrajinska Prawda". Dies sei durch andere Soldaten bestätigt worden. Ukrainische Positionen auf Karten seien teils nicht mehr existent oder nur mit verwundeten Soldaten besetzt. Ursache seien ein "katastrophaler" Soldatenmangel und die russische Drohnendominanz. Problematisch sei dadurch auch die Versorgung von isolierten Stellungen und die Evakuierung Verwundeter. Ein Kontakt sei größtenteils nur noch mittels Funkgeräten möglich. Auch im benachbarte Myrnohrad seien russische Einheiten bereits im nördlichen Stadtgebiet präsent. Sollte Pokrowsk fallen, sei ein Rückzug aus Myrnohrad nicht mehr möglich.

+++ 22:49 Ballons aus Belarus legen erneut Flughäfen in Litauen lahm +++
Wegen des Eindringens von Wetterballons aus dem benachbarten Belarus hat Litauen die Flughäfen der Hauptstadt Vilnius und Kaunas geschlossen. Es handele sich um den dritten Vorfall dieser Art in diesem Monat, teilt das litauische Verkehrsministerium mit. Das Nationale Krisenzentrum spricht von Dutzenden Ballons, die auf dem Radar zu sehen gewesen seien. Zuvor in diesem Monat waren den Behörden zufolge bereits Schmugglerballons mit Zigaretten aus Belarus in den Luftraum der Hauptstadt eingedrungen. Die litauische Ministerpräsidentin Inga Ruginiene drohte am Mittwoch damit, die Grenze zu Belarus zu schließen, sollte es erneut zu einem solchen Vorfall kommen. In den vergangenen Wochen war der europäische Flugverkehr wiederholt durch Drohnensichtungen und andere Verletzungen des Luftraums gestört worden.

+++ 22:10 Angriffe auf ukrainische Städte im Hinterland: Russland setzt verstärkt auf Gleitbomben +++
Mit Flügeln und Präzisionsleitsystemen ausgestattete Gleitbomben können vor dem Aufprall Dutzende Kilometer weit zum Ziel gleiten - daher können Flugzeuge sie aus großer Entfernung abwerfen, ohne der Flugabwehr ausgesetzt zu sein. Laut dem "Kyiv Independent" hat das russische Militär damit seit letzter Woche erstmals Wohngebiete in mehreren ukrainischen Städten attackiert, die weit hinter der Fronlinie liegen. Genannt werden die Städte Poltawa, Mykolajiw, Odessa und Lozowa. In Kombination mit den Drohnenangriffen deute dies auf eine konzertierte Aktion hin, sagt Wes Rumbaugh, Fellow am Center for Strategic and International Studies, der Zeitung. Es gehe darum, "die Entschlossenheit und Unterstützung für den Konflikt in der Ukraine zu schwächen, indem man die Bevölkerung in den Ballungszentren trifft", so Rumbaugh. Unklar ist ihm zufolge, ob die Gleitbomben ein Ersatz für zum Beispiel Marschflugkörper sind. Die Zeitung berichtet auch, dass Russland kürzlich die Serienproduktion einer verbesserten Gleitbomben-Generation mit einer höheren Reichweite - von knapp 200 Kilometern - gestartet habe.

+++ 21:54 Paris liefert Kiew mehr Raketen und Kampfjets +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagt der Ukraine die Lieferung zusätzlicher Luftabwehrraketen vom Typ Aster zu. Aster-Raketen werden in Luftabwehrsystemen vom Typ Samp/T Mamba eingesetzt. Die in Frankreich und Italien hergestellten Systeme ähneln den Patriots aus US-Produktion, die unter anderem Deutschland an die Ukraine geliefert hat. Per Videoschalte war Macron zum Treffen der sogenannten Koalition der Willigen in London zugeschaltet. Frankreich werde zudem "neue" Mirage-2000-Kampfflugzeuge an Kiew liefern, sagt Macron, ohne dies weiter auszuführen. Bislang hat Frankreich sechs Mirage-Flugzeuge zugesagt und drei ausgeliefert. Auch Großbritannien kündigt mehr Hilfe für die ukrainische Flugabwehr an und will sein Programm zur Lieferung von mehr als 5000 leichten Mehrzweckraketen beschleunigen, wie der britische Premier Keir Starmer sagt.

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Quelle: ntv.de, mau/mpa/dpa/rts/AFP

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