Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:11 Experte rät ukrainischen Städten zu Notfallplänen für Winter +++
Angesichts gezielter russischer Angriffe auf die Stromverteilung warnen ukrainische Energie-Experten vor den fatalen Folgen für den bevorstehenden Winter. Russland habe bereits mit "intensiven Angriffen auf Verteilungsnetze" begonnen, sagt der Chef des nationalen Energieforschungszentrums, Oleksandr Chartschenko. Diese Angriffe hätten derzeit "größere Auswirkungen als Angriffe auf Hochspannungsnetze". Ukrainische Städte sollten Notfallpläne vorbereiten, fügt er hinzu. Russland hat in dem bald vier Jahre andauernden Krieg immer wieder gezielt das Strom- und Heizungsnetz der Ukraine angegriffen. Die Menschen in den Städten sind größtenteils auf Zentralheizungen angewiesen. Sollten in Kiew die beiden Kraft- und Heizwerke bei Minustemperaturen unter minus zehn Grad länger als drei Tage ausfallen, wäre dies für die Hauptstadt eine "technologische Katastrophe", sagt Chartschenko.
+++ 21:35 Westfälischer Friedenspreis geht an die Nato +++
Das Nato wird 2026 mit dem Internationalen Preis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet. Stellvertretend für die transatlantische Verteidigungsallianz wird Nato-Generalsekretär Mark Rutte den Preis in Münster entgegennehmen, wie die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL) mitteilt, die den Preis vergibt. In Zeiten globaler Unsicherheit schaffe die Institution Verlässlichkeit, fördere Partnerschaft und ermögliche Frieden durch Stabilität, sagt der WWL-Vorsitzende Reinhard Zinkann. "Unter der Führung von Mark Rutte zeigt sie, dass militärische Stärke und Friedenssicherung kein Widerspruch sind, sondern sich gegenseitig bedingen", erklärt er. Ausdrücklich lobt die Jury langjährige Nato-Friedensmissionen, etwa im Kosovo, oder die Unterstützung der Ukraine durch die Nato.
+++ 20:55 "Auf keinen Fall kulturell" - Moldaus Regierung beschließt Aus für russisches Kulturinstitut +++
Die pro-europäische Regierung in Moldau beschließt eine neue Maßnahme gegen russische Einflussnahme in dem Land: Die Regierung stimmt für einen Gesetzentwurf zur Schließung des russischen Kulturinstituts in Moldau. "Unter dem Deckmantel des Zentrums werden Aktivitäten ausgeführt, um die Souveränität der Republik Moldau zu untergraben", teilt Kulturminister Cristian Jardan mit. Das Zentrum sei "auf keinen Fall kulturell". Das 2009 eröffnete Institut in Chisinau geht auf ein Abkommen von 1998 mit Russland zurück, das nun beendet wird. Der Gesetzentwurf dazu muss noch vom Parlament verabschiedet werden. Die pro-russische Opposition spricht von einem "neuerlichen Ausdruck" der "russophoben Politik" der Regierungsmehrheit.
+++ 20:22 Drohnen flogen in Formation über Belgien +++
Hinter den Drohnen über zwei Militärstützpunkten in Belgien und dem Brüsseler Flughafen stecken laut Belgiens Verteidigungsminister Theo Francken keine Amateure. "Es ist klar, dass hier etwas Größeres im Gange ist", sagt er der Nachrichtenagentur Belga zufolge im Verteidigungsausschuss der Abgeordnetenkammer. "Wir müssen schnell reagieren." Francken sagt, die hybride Bedrohung sei ernst und passe zu dem, was in anderen Ländern beobachtet werde. "Die Drohnenvorfälle sind zeitlich und räumlich koordiniert, sie sind absichtlich störend", so der Minister. "Es wurden keine klassischen Funkfrequenzen, sondern 4G- und 5G-Netze verwendet", erklärt er. "Es handelt sich um (halb-)professionelle Drohnen, die in Formation flogen - etwas, das nicht jeder einfach so kann. Verschiedene Hinweise deuten auf eine strukturierte Operation hin."
+++ 19:42 US-Militär: Seit Jahren geplanter Routinetest mit unbestückter Interkontinentalrakete durchgeführt +++
Die USA haben einen zuvor angekündigten Test einer Interkontinentalrakete durchgeführt. Das teilt das US-Militär mit. Die unbestückte Interkontinentalrakete vom Typ Minuteman III wurde demnach von einer Luftwaffenbasis in Kalifornien gestartet und flog mehr als 6700 Kilometer bis zu einem Testgelände des US-Militärs im Südpazifik. Dieses befindet sich den Angaben zufolge auf dem Kwajalein Atoll, das zu den Marshallinseln gehört. Die Zuverlässigkeit und Anpassungsfähigkeit des Waffensystems habe sich bestätigt, so das US-Militär nach dem Test. Die Interkontinentalrakete des Typs Minuteman III kann theoretisch mit einem atomaren Sprengkopf bestückt werden. "Der Test ist Routine und wurde bereits vor Jahren geplant", schrieb die Luftwaffenbasis Vandenberg Space Force Base bereits am Montag in einer Mitteilung. Der Test erfolgte nun kurz nach der Ankündigung der USA, Atomwaffentests ohne eine nukleare Explosion durchzufuhren. Der Kreml erklärte, als Reaktion auf die US-Ankündigung, Vorbereitungen für die mögliche Wiederaufnahme von Atomwaffentests zu treffen.
+++ 18:53 Fünf russische Panzer bleiben in Fluss stecken +++
In der ukrainischen Region Donezk bleiben fünf russische Panzer im Fluss Wowtscha stecken. Der mutmaßliche Plan, den Fluss bei Nebel zu durchqueren, geht schief. Das ukrainische Militär nutzt die Lage aus und startet einen Drohnenangriff auf die Militärfahrzeuge.
+++ 18:26 Russischer Hafen Tuapse setzt wohl Treibstoff-Exporte aus +++
Der russische Schwarzmeerhafen Tuapse hat anscheinend nach ukrainischen Drohnenangriffen auf seine Infrastruktur die Treibstoffexporte ausgesetzt, während die dortige Ölraffinerie die Rohölverarbeitung einstellte. Dies geht aus Aussagen zweier Branchenquellen und Schiffsverfolgungsdaten der LSEG hervor, wie Reuters meldet. Die Ukraine erklärte am Sonntag, ihre Drohnen hätten Tuapse, einen der wichtigsten russischen Schwarzmeer-Ölhäfen, angegriffen, einen Brand verursacht und mindestens ein Schiff beschädigt. Auch das Terminal zur Ölverladung sei beschädigt worden. Dies sei Teil der Bemühungen, Russlands Kriegswirtschaft durch Angriffe auf die Energieinfrastruktur zu schwächen. Die russische Regionalverwaltung bestätigte, dass der Angriff einen Brand im Hafen auslöste.
+++ 17:55 Berichte: Angelina Jolie besucht Frontstadt Cherson +++
Ukrainischen Medienberichten zufolge ist die US-Schauspielerin Angelina Jolie das zweite Mal seit Kriegsbeginn in die Ukraine gereist. Sie habe die Frontstadt Cherson im Süden des Landes besucht, melden unter anderem die Nachrichtenagentur Ukrinform und das Lokalmedium "Most" unter Berufung auf eigene Quellen. Zudem postete der ehemalige Vize-Stadtrat von Cherson, Vitaliy Bogdanov, ein Foto mit der Schauspielerin und Aktivistin auf Facebook, wie Ukrinform berichtet. Jolie habe im Rahmen eines humanitären Hilfsprogramms medizinische Einrichtungen besucht, heißt es in den Berichten. Offiziell bestätigt ist der Besuch bisher jedoch nicht. Aus der Stadt Cherson und Umgebung werden praktisch täglich neue russische Angriffe gemeldet - etwa durch Drohnen oder durch Artilleriebeschuss. Kurz nach Kriegsbeginn hatte Jolie im April 2022 eine medizinische Einrichtung im westukrainischen Lwiw besucht. Sie war zehn Jahre lang - bis Ende 2022 - Sonderbotschafterin des UN-Flüchtlingshilfswerks. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 17:27 Nordeuropäische Militärallianz schließt Abkommen mit Kiew +++
Die nordeuropäische Militärkoalition Joint Expeditionary Force (JEF) schließt ein Partnerschaftsabkommen mit der Ukraine, welches die Zusammenarbeit stärken soll. Kiew erhalte den Status einer "erweiterten Partnerschaft" mit den zehn JEF-Staaten, erklärt der britische Verteidigungsminister John Healey am Rande eines Treffens der Koalition im norwegischen Bodö. Der 2014 nach der russischen Annexion der Krim gegründeten JEF gehören Großbritannien, die Niederlande, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Island, Estland, Lettland und Litauen an. Der ukrainische Verteidigungsminister Denys Schmyhal erklärt, sein Land werde mit den JEF-Staaten seine Expertise teilen. Dies betreffe "die Bekämpfung hybrider Aggressionen, den Einsatz von Luftverteidigungskräften, den Einsatz von Drohnen, den Schutz nationaler Infrastruktureinrichtungen und Angriffe mit weitreichenden Waffen". Norwegens Verteidigungsminister Tore Sandvik sagt, die Partnerschaft trage dazu bei, die Ukraine auf eine Mitgliedschaft in der Nato "vorzubereiten".
+++ 16:48 Norddeutsche Bundesländer vereinbaren gemeinsame Drohnenabwehr +++
Die norddeutschen Küstenländer wollen eine gemeinsame Drohnenabwehr aufbauen. Angesichts verstärkter Drohnenüberflüge hätten sich die Innenminister und -senatoren von Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein auf den Aufbau zusätzlicher und gemeinsamer Fähigkeiten verständigt, teilt die Hamburger Innenbehörde mit. Am Freitag werde darüber in Hamburg bei einem "Norddeutschen Kompetenzcluster Drohnenabwehr" beraten. Erst am Sonntag musste der Flugverkehr am Bremer Flughafen kurzzeitig wegen einer Drohnensichtung eingestellt werden, am Freitag am Berliner Hauptstadtflughafen BER.
+++ 16:15 Video zeigt Angriff auf Mann, der weiße Fahne trägt +++
Schon seit Beginn der Invasion in der Ukraine werden Russland immer wieder Kriegsverbrechen vorgeworfen. Immer wieder tauchen auch Videos auf, die genau das belegen sollen. Jetzt kursieren Aufnahmen, in denen ein Angriff auf einen Mann zu sehen ist, der mit weißer Fahne in der Hand getötet wird.
+++ 15:42 Putin lässt Vorschläge für Atomtests erarbeiten +++
Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnet die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Atomwaffentests wieder aufzunehmen, als "ernste Angelegenheit". Sein Land halte sich an geltende Verpflichtungen diesbezüglich, sagt Putin weiter. Wenn andere aber solche Tests machten, werde Russland entsprechend antworten. Deshalb weise er führende Militärvertreter an, Vorschläge für solche Tests vorzulegen. Trump hatte Ende Oktober Tests angeordnet und dies damit begründet, dass die USA nicht hinter Russland und China zurückfallen dürften. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 15:05 Kiew dementiert erneut Einkesselung im Bereich Pokrowsk +++
Die ukrainische Armee weist erneut russische Angaben über eine Einkesselung ukrainischer Soldaten im Bereich Pokrowsk zurück. Die Verteidigung des Ballungsraums Pokrowsk-Myrnohrad werde fortgesetzt, teilt der Generalstab am Mittag in sozialen Medien mit. "Unsere Einheiten sind nicht eingekesselt", schreibt das Militär. Es liefen weiterhin aktive Gegenmaßnahmen gegen die Versuche russischer Infanteriegruppen, in Pokrowsk Fuß zu fassen. Es würden Angriffs- und Suchoperationen durchgeführt, an denen Spezialeinheiten beteiligt seien, teilt der Generalstab weiter mit. Zudem seien die die Stadt verteidigenden Militäreinheiten verstärkt worden. Auch würden die Verteidigungsflanken des Ballungsraums Pokrowsk- Myrnohrad verstärkt. Das russische Verteidigungsministerium teilt unterdessen mit, Moskaus Truppen in Pokrowsk würden die "Vernichtung der eingekreisten Gruppierungen der Streitkräfte der Ukraine fortsetzen". Den Angaben nach weiten die russischen Truppen auch die Kontrolle in der Stadt Myrnohrad aus. Dort werde auch der Kreis um die eingekesselten ukrainischen Soldaten immer enger geschnürt. Die Angaben beider Seiten konnten unabhängig nicht überprüft werden.
+++ 14:30 Ukrainer: Fahrzeug für Iskander-Raketen in Kursk zerstört +++
Ein Transport- und Verladefahrzeug für das russische ballistische Raketensystem Iskander wurde am Dienstag in der Region Kursk zerstört. Dies teilen ukrainische Spezialeinheiten mit. Der Angriff wurde demnach gemeinsam mit der russischen Partisanenbewegung Tschornaja Iskra in der Nähe des Dorfes Owsjannikowo durchgeführt. Das Fahrzeug wurde zum Transport, zur Wiederaufladung und zur Vorbereitung von Iskander-Raketen verwendet, die gegen ukrainisches Gebiet abgefeuert worden waren. Die ukrainischen Spezialeinheiten und Tschornaja Iskra zerstörten eigenen Angaben zufolge außerdem eine Radarstation in derselben Region.
+++ 13:47 Oberst Reisner: "Pokrowsk ist bereits gefallen" +++
Unter gewaltigem Aufwand an Personal und Waffen läuft die russische Armee seit Monaten Sturm auf das ukrainische Pokrowsk. In den Augen des österreichischen Militärexperten Oberst Markus Reisner ist die strategisch wichtige Stadt faktisch "verloren". "Man sieht, dass sich die Situation in den letzten Wochen zugespitzt hat und zwar in einer Art und Weise, dass man nur davon ausgehen kann, dass Pokrowsk gefallen ist", sagt er im Gespräch mit ntv. Die Russen drängten südlich und nördlich der Stadt vor, circa 70 Prozent seien inzwischen im Besitz der Russen. Sobald sich ein ukrainischer Soldat zeige, werde er von Drohnen angegriffen. Für die Ukraine gehe es jetzt im Prinzip darum, noch alle jene Kräfte herauszubekommen, die sich dort in einem Kessel befänden. "Die Ukraine ist im Überlebensmodus", so Reisner, der erwartet, dass dieser Winter "besonders hart" werden wird. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 13:22 Kremlsprecher: "Was wird in Kiew verheimlicht?" +++
Russland wirft der Ukraine vor, die Einkesselung von Kiews Truppen in den Städten Pokrowsk und Myrnohrad zu verheimlichen. Die Ukraine habe einen russischen Vorschlag, die Lage dort westlichen Journalisten zu zeigen, abgelehnt, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Agenturen zufolge. Dabei sei das Interesse groß. "Was wird in Kiew verheimlicht? Verschwiegen wird die desolate Situation ihrer Streitkräfte", behauptet Peskow. Das ukrainische Militär weist inzwischen fast täglich russische Darstellungen zu einer Einkreisung von Kiews Truppen zurück. Russland versucht seit 2024, Pokrowsk einzunehmen, das als "Tor zur Region Donezk" gilt.
+++ 12:55 Killer-Drohne wird in Russland als Spielzeug verkauft +++
Bei einem großen russischen Online-Händler können "junge Patrioten" einen Nachbau der iranischen Shahed-Drohne kaufen - als morbides Kinderspielzeug. Das Modell kann sogar mit Feuerwerkskörpern ausgestattet werden - um die Sprengköpfe der Kriegsgeräte zu nachzustellen.
+++ 12:40 Frauen nach Angriffen auf Kramatorsk verletzt +++
Russische Truppen greifen am Morgen die Stadt Kramatorsk im Gebiet Donezk an und trefen eine Feuerwehr- und Rettungswache sowie ein Industriegebiet. Zwei Frauen im Alter von 72 und 66 Jahren werden verletzt, wie der Stadtrat von Kramatorsk auf Facebook schreibt.
+++ 12:08 Der lange Arm des Kreml: Vermeintlicher Aktivist spionierte russischen Oppositionelle im Ausland aus +++
Russland infiltriert offenbar bewusst die ins Ausland geflohene Diaspora: In Polen steht in Kürze ein vermeintlicher russischer Oppositioneller vor Gericht, der gestand, für den russischen Inlandsgeheimdienst FSB spioniert zu haben. Wie die Zeitung "Wiadomosci" berichtet, hatte Igor Rogow einst für die russischen Oppositionellen Alexej Nawalny und Michail Chodorkowski gearbeitet und war nach dem Großangriff auf die Ukraine nach Polen geflohen. Dort erhielt er politisches Asyl, ein Stipendium und gab sich in der russischsprachigen Diaspora als Kremlgegner aus. "Ich sollte das tun, was mir Spaß macht, mich in die Reihen der russischen Oppositionellen einfügen, neue Leute kennenlernen und schließlich alles an den Geheimdienst weitergeben", so Rogow. Angeblich hatten ihn die Geheimdienste damit erpresst, dass sie seinen Vater zum Krieg gegen die Ukraine einberufen würden, wenn er ihnen nicht die gewünschten Berichte lieferte. Rogow wurde 2024 in Polen festgenommen, für den 8. Dezember ist der erste Verhandlungstag angesetzt.
+++ 11:40 Sanktionen lähmen Auslandsgeschäft von Lukoil +++
Der russische Ölkonzern Lukoil kämpft wegen westlicher Sanktionen mit massiven Problemen in seinem Auslandsgeschäft. Die Sanktionen störten das Handelsgeschäft in der Schweiz, Tankstellen in Finnland und die Verladung von Öl im Irak, sagen mit der Situation vertraute Personen. Die USA und Großbritannien hatten im vergangenen Monat Sanktionen gegen den zweitgrößten russischen Ölkonzern verhängt. Das US-Finanzministerium hatte eine Frist bis zum 21. November gesetzt, um alle Geschäfte mit Lukoil und dem größten russischen Förderer Rosneft abzuwickeln. Doch die Auswirkungen sind bereits jetzt spürbar. So hat die in Genf ansässige Handelssparte von Lukoil, Litasco, Marktkreisen zufolge Probleme. Seit der Verhängung der britischen Sanktionen sei es schwierig, Schiffe zu chartern. Britische Schiffsmakler weigerten sich, mit Litasco zusammenzuarbeiten, hieß es bei mehreren Marktteilnehmern, die anonym bleiben wollten. Zudem habe das Unternehmen infolge der Sanktionen Mitarbeiter entlassen. In Finnland fürchten zudem rund 1000 Mitarbeiter der Tankstellenkette Teboil um ihre Arbeitsplätze.
+++ 11:11 Moskau will Ausbruchversuche ukrainischer Truppen aus Pokrowsk abgewehrt haben +++
Russische Truppen rücken nach eigenen Angaben bei Pokrowsk weiter nach Norden vor. Zudem seien mehrere Versuche ukrainischer Einheiten abgewehrt worden, aus der Einkesselung der Stadt auszubrechen, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Russland versucht seit 2024, Pokrowsk einzunehmen, um den gesamten Donbass in der Ostukraine zu erobern. Von diesem kontrollieren die ukrainischen Streitkräfte noch etwa zehn Prozent. Das ukrainischen Open-Source-Kartenprojekt DeepState berichtet von einer weiterhin "kritischen" Lage in der Stadt. Im Falle einer Besetzung von Pokrowsk drohe zudem Myrnohrad, das sieben Kilometer nordöstlich von Pokrowsk liegt, von der Außenwelt abgeschnitten zu werden.
+++ 10:33 Putin prahlt mit "historischer Bedeutung" von Burewestnik +++
Die Entwicklung der Marschflugkörper Burewestnik und des unbemannten Unterwasserfahrzeugs "Poseidon" haben angeblich für Russland historische Bedeutung für das gesamte 21. Jahrhundert. Das verkündet zumindest Kremlchef Wladimir Putin während einer Preisverleihung für die Waffenentwickler . "Das von Ihnen erzielte Ergebnis ist ohne Übertreibung von historischer Bedeutung für unser Volk, für die Gewährleistung der Sicherheit und strategischen Parität für die kommenden Jahrzehnte, und wir können mit Sicherheit sagen, für das gesamte 21. Jahrhundert", sagt Putin laut der staatlichen Agentur Tass. Der Sicherheitsexperte Nico Lange wies dagegen schon vor Kurzem auf X daraufhin, dass Putin keine neue Top-"Superwaffe" hat: "Die meisten Tests des 'Burewestnik' gingen bisher schief."
+++ 10:03 Jetzt geht Russland gegen den Vizechef von Jabloko vor +++
Viele namhafte Oppositionelle gibt es nicht mehr in Russland – und der Druck auf sie nimmt ständig zu: Ein russisches Gericht verurteilt nun den Vizechef der Oppositionspartei Jabloko, Lew Schlosberg, zu 420 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Dies berichtet die staatliche Agentur Interfax und beruft sich auf das Gericht der Region Pskow. Schlosberg habe in sozialen Medien im Sommer 2024 mindestens fünf Mal "Informationsmaterialien" veröffentlicht, "ohne anzugeben, dass diese von einem ausländischen Agenten erstellt, verbreitet und versendet wurden oder mit den Aktivitäten eines ausländischen Agenten in Zusammenhang stehen", heißt es in der Erklärung des Gerichts. Als ausländischer Agent bezeichnet Russland Regierungskritiker und NGOs, die angeblich vom Ausland unterstützt oder beeinflusst werden. Darüber hinaus wird Schlosberg vorgeworfen, die russischen Streitkräfte diskreditiert zu haben und steht unter Hausarrest. Laut der Jabloko-Partei plädiert Schlosberg auf nicht schuldig. Seine Verteidigung beabsichtigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Jabloko tritt offen für eine Beendigung des Krieges ein, Schlosberg war einer der letzten prominenten Kriegsgegner in Russland, der noch auf freiem Fuß war.
+++ 09:35 Moskau: Ukrainer in Pokrowsk und Kupjansk sollen sich ergeben - sonst gibt es keine Rettung +++
Russland fordert die ukrainischen Truppen in den Städten Pokrowsk und Kupjansk zur Kapitulation auf. Die Soldaten seien eingekesselt und hätten keine andere Möglichkeit, sich zu retten, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. Die Lage der ukrainischen Truppen an beiden Orten verschlechtere sich rapide. Die Ukraine bestreitet, dass ihre Truppen an einem der beiden Orte eingekesselt sind. Unabhängig lässt sich die Lage vor Ort nicht überprüfen.
+++ 09:08 Putin ordnet Einberufungswelle an: Firmen sollen Arbeiter in den Krieg schicken +++
Russlands Größe stellt die dortige Armee vor Probleme, denn immer wieder gelingen den ukrainischen Streitkräften Angriffe auf kritische Infrastruktur. ntv-Korrespondent Rainer Munz erläutert die neue Einberufungswelle und wie Druck auch auf Arbeitgeber gemacht wird.
+++ 08:35 Scharfe Kritik an "Aufrüstung German style": Putin wird so nicht abgeschreckt +++
Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Moritz Schularick, und der Standford-Professor Niall Ferguson, kritisieren das Tempo der Aufrüstung in Deutschland. Diese schreite bei Weitem nicht schnell genug voran, "sie stottert vielmehr vor sich hin", schreiben sie in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Bei der derzeitigen Geschwindigkeit wird es viele Jahre dauern, ehe Deutschland und Europa Russlands Machthaber Putin effektiv abschrecken könnten." Mehr als drei Jahre nach der russischen Vollinvasion der Ukraine, arbeiteten Deutschlands Rüstungshersteller noch immer im einschicht-Betrieb und nur fünf Tage pro Woche anstatt sieben Tage und rund um die Uhr. "Aufrüstung German style geschieht weiter weitgehend in Handarbeit, nicht in industriell skalierter Massenproduktion." Auch setze die Bundewehr zu stark auf traditionelle bemannte Systeme. Derzeit verfüge sie über kaum mehr als 600 Drohnen – während allein die Ukraine in diesem Jahr rund 4 bis 5 Millionen Drohnen herstelle. "Russische Angriffe auf ukrainische Städte werden oft mit Hunderten Drohnen in einer einzigen Nacht geflogen, zahlreiche Abfangdrohnen kommen zum Einsatz. Der Drohnenbestand, mit dem die Bundeswehr derzeit plant, würde unter solchen Bedingungen bestenfalls ein paar Tage reichen."
+++ 08:05 Videos zeigen kämpfende Elite-Einheit "Timur" in Pokrowsk +++
Neue Aufnahmen zeigen die HUR-Spezialeinheit "Timur" in Pokrowsk. Russland rückt blockweise vor, die Ukraine versucht, die Nachschubwege offen zu halten. In den Straßen kommt es zu zermürbenden Gefechten kleiner Stoßtrupps. Die Lage bleibt unübersichtlich.
+++ 07:35 Kiew beziffert russische Verluste +++
Die russischen Verluste im Ukraine-Krieg steigen immer weiter. Laut dem ukrainischen Generalstab sind es bald 1.150.000 Soldaten, die seit Beginn der Vollinvasion im Februar 2022 getötet oder schwer verwundet wurden. Allein in den letzten 24 Stunden soll Russland 900 Soldaten verloren haben. Auch hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben unter anderem fast 400 russische Drohnen, 3 Panzer sowie Dutzende Artillerie-Systeme innerhalb eines Tages vernichtet.
+++ 07:04 ISW: Putin unterzeichnet zwei Gesetze, um "schneller und effizienter Streitkräfte zu mobilisieren" +++
Kremlchef Wladimir Putin beabsichtigt offenbar eine schnellere Mobilisierung der russischen Streitkräfte. Am Dienstag unterzeichnete er ein Gesetz, wonach die Wehrpflicht ab dem 1. Januar 2026 das ganze Kalenderjahr über – vom 1. Januar bis zum 31. Dezember – gilt. Dies ermöglicht es den Wehrdienststellen, fortlaufend Einberufungen auszustellen, medizinische Untersuchungen durchzuführen und Einberufungsausschusssitzungen abzuhalten. Das zweite vom ihm unterzeichnete Gesetz ermächtigt zudem das Verteidigungsministerium, Reservisten in spezielle Ausbildungslager zu entsenden, um den Schutz kritischer Anlagen und anderer lebenswichtiger Infrastrukturen zu gewährleisten. (siehe gestrigen Tickereintrag von 18:45). Das Institute for the Study of War kommt zu dem Schluss, dass diese Gesetze wahrscheinlich dazu dienen, "die laufenden Bemühungen zur Vergrößerung des russischen Militärs zu unterstützen". Auch würden sie es Russland ermöglichen, "sowohl während eines langwierigen Krieges in der Ukraine als auch während eines möglichen zukünftigen Krieges gegen die NATO schneller und effizienter Streitkräfte zu mobilisieren".
+++ 06:31 Nordkorea soll 5000 Bausoldaten nach Russland entsandt haben +++
Nordkorea soll seit September etwa 5000 Bausoldaten nach Russland entsandt haben. Dies berichtet "Euractiv" unter Berufung auf den konservativen südkoreanischen Abgeordneten Lee Seong-Kweun. Dieser sagte nach einer Unterrichtung durch den Geheimdienst dem Nachrichtenportal, dass "seit September etwa 5000 nordkoreanische Bautruppen schrittweise nach Russland verlegt wurden und voraussichtlich für den Wiederaufbau der Infrastruktur mobilisiert werden". Er fügte hinzu, dass "weiterhin Anzeichen für Ausbildungsmaßnahmen und Personalauswahl zur Vorbereitung weiterer Truppenentsendungen festgestellt wurden". Laut dem Geheimdienst seien derzeit schätzungsweise 10.000 nordkoreanische Soldaten in der Nähe der russisch-ukrainischen Grenze stationiert sind, so Lee weiter. Nach südkoreanischen Schätzungen sind mindestens 600 nordkoreanische Soldaten im Ukraine-Krieg ums Leben gekommen und Tausende weitere wurden verletzt.
+++ 06:02 Explosionen in russischer Stadt Orjol +++
Die russische Stadt Orjol wird laut dem unabhängigen Medienportal Astra in der Nacht angegriffen. Demnach geben Einwohner an, mehrere Explosionen gehört zu haben, und veröffentlichen Aufnahmen des Angriffs in den sozialen Medien. "Der Angriff wurde mit einer reaktiven Waffe durchgeführt – entweder einer Rakete oder einer jetbetriebenen Drohne. In den Videos sind keine Luftangriffswarnungen, keine Geräusche von Luftabwehrsystemen und kein charakteristisches Summen einer Drohne zu hören", heißt es bei Astra. Laut dem Gouverneur der zentralrussischen Region Orjol, Andrej Klytschkow, haben ukrainische Drohnen die Region ins Visier genommen und russische Luftabwehrverbände haben diese zerstört. Trümmer der abgefangenen Drohnen hätten Häuser und ein Nebengebäude beschädigt. Weniger als eine Woche zuvor hatte die ukrainische Marine mitgeteilt, dass sie das Wärmekraftwerk von Orjol mit Neptun-Marschflugkörpern angegriffen habe.
+++ 05:02 Russland schießt ballistische Raketen Richtung Kiew +++
In der Hauptstadt Kiew und mehreren anderen ukrainischen Regionen wird in den frühen Morgenstunden Luftalarm ausgelöst. Die ukrainischen Luftstreitkräfte warnen vor ballistischen Raketen, die aus Russland abgeschossen wurden. Inzwischen soll die Bedrohung vorüber sein.
+++ 01:32 Nationaler Sicherheitsrat tagt zum ersten Mal +++
Heute tagt erstmals der neu geschaffene Nationale Sicherheitsrat. "Mit dem vom Bundeskanzler angekündigten Aktionsplan gegen hybride Bedrohungen aus Russland nimmt sich der Rat in seiner ersten Sitzung des derzeit wichtigsten sicherheitspolitischen Themas an", sagt die Vizechefin der SPD-Bundestagsfraktion, Sonja Eichwede, den Funke-Zeitungen. "Dabei spielen gesteuerte hybride Bedrohungen wie Drohnenüberflüge, Cyberattacken und Desinformationskampagnen, die wir gemeinsam mit unseren Sicherheitsbehörden im Blick haben, eine erhebliche Rolle."
+++ 23:14 Ukraine meldet Angriff auf Raffinerie in Russland +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben eine Ölraffinerie in der russischen Region Nischni Nowgorod angegriffen. Ziel sei die Lukoil-Anlage in der Stadt Kstowo gewesen, teilt der Generalstab mit. Das Ausmaß der Schäden werde geprüft. Russland bestätigt die Angaben nicht. Der Gouverneur der Region erklärt jedoch, die Luftabwehr habe einen Angriff von 20 Drohnen in der Nähe von Kstowo abgewehrt. Die ukrainischen Streitkräfte melden zudem "erhebliche Schäden" an einem petrochemischen Werk im russischen Baschkortostan.
+++ 22:16 Abwassersystem im Visier: Österreichs Geheimdienst geht gegen mutmaßlichen russischen Spion vor +++
Österreichs Geheimdienst geht gegen einen mutmaßlich russischen Spion vor, der Medienberichten zufolge offenbar das Abwassersystem des EU-Landes infiltrieren wollte. Die österreichische Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass ein Verfahren gegen Sergej K. laufe, der laut österreichischen Medienberichten versucht haben soll, den Abwassersektor des Landes zu infiltrieren. Laut dem Investigativportal Jetzt.at handelt es sich um einen Agenten des Kremls. K. war bis 2021 im Ingenieurswesen tätig und reiste unter falscher Identität etwa zehn Mal nach Österreich und in mehrere andere Länder, darunter Frankreich. Der Spion gehörte zum russischen Militärgeheimdienst GRU und knüpfte Kontakte innerhalb der österreichischen Abwasserentsorgungsfirma VTA. Jetzt.at berichtete, dass K. für eins von vielen Unternehmen in Russland gearbeitet habe, die ebenfalls VTA hießen.
+++ 21:48 Kiew dementiert Einkesselung ukrainischer Soldaten in Pokrowsk +++
Am Frontabschnitt Pokrowsk-Myrnohrad im ostukrainischen Gebiet Donezk sind nach Angaben des Generalstabs in Kiew anders als von Russland behauptet keine Soldaten eingekesselt. Es seien keine Einheiten der Streitkräfte der Ukraine eingekreist, sagt der Sprecher des Generalstabs, Andrij Kowaljow, der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine. Die Situation in Pokrowsk sei schwierig, die ukrainischen Einheiten würden alles für die Aufrechterhaltung der Logistik tun. Zudem laufe gerade eine Operation zur Verdrängung des russischen Gegners aus der Bergarbeiterstadt. Allerdings ist selbst nach Lagekarten von ukrainischen Militärbeobachtern nur eine wenige Kilometer breite Passage für Nachschublieferungen verblieben.
+++ 21:19 Studie: Europa könnte im Kriegsfall Schwierigkeiten bei Mobilisierung haben +++
Im Falle eines Krieges mit Russland könnte Europa einem Bericht des Französischen Instituts für Internationale Beziehungen (Ifri) zufolge derzeit Schwierigkeiten bei der Mobilisierung von Truppen und der Produktion von Waffen haben. Derzeit verfügten 20 von 30 europäischen EU- oder Nato-Mitgliedstaaten über eine professionelle Armee mit weniger als 15.000 Soldaten, heißt es unter anderem zur Begründung in dem veröffentlichten Papier. Europa habe aber das "Potenzial", bis 2030 militärisch zu Russland aufzuschließen. Zur derzeitigen Lage hieß es in dem Bericht mit dem Titel "Europa-Russland: Beurteilung des Kräfteverhältnisses" weiter: "Abgesehen von einigen Frontstaaten, die Reservisten und Nationalgarden auf ihrem Territorium mobilisieren könnten, wären die anderen nicht in der Lage, mehr als ein paar Bataillone bereitzustellen." "Vielleicht sechs Länder", darunter Frankreich, Großbritannien und Deutschland, müssten nach derzeitigem Stand die Bereitstellung großer militärischer Formationen schultern.
+++ 20:48 Szijjarto: Ungarn wird unter Orban einem beschleunigten EU-Beitritt der Ukraine nicht zustimmen +++
Ungarn werde einem beschleunigten Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union nicht zustimmen, solange das Land von Ministerpräsident Viktor Orban regiert werde. Das sagt der ungarische Außenminister Peter Szijjarto laut der Nachrichtenagentur RBC-Ukraine in Reaktion auf das Lob der EU-Kommission zum Beitrittsprozess der Ukraine und zu Brüssels Absicht, bis Ende 2025 Beitrittsverhandlungen mit Kiew aufzunehmen. Der ungarische Minister habe mitgeteilt, solange es in Ungarn eine "nationale Regierung" gebe, werde Budapest einem beschleunigten Beitritt der Ukraine zur EU nicht zustimmen.
+++ 20:20 Selenskyj lehnt Idee einer assoziierten EU-Mitgliedschaft ab +++
Bei einem Besuch an der Front in Pokrowsk hat der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj laut der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform eine Teilmitgliedschaft der Ukraine in der EU abgelehnt. Auf die Frage eines Reporters, ob die Ukraine einer Teilmitgliedschaft in der EU zustimmen würde, um den Beitritt zu beschleunigen und das ungarische Veto zu umgehen, habe Selenskyj geantwortet: "Nein, wie soll das denn gehen? Ich halte es für sehr wichtig, dass die Ukraine als gleichberechtigter Partner behandelt wird. Und wenn wir über eine EU-Mitgliedschaft sprechen, muss es eine Vollmitgliedschaft sein." Seiner Meinung nach könne es in der EU"keine Halb- oder Teilmitgliedschaft in der EU geben", wird der ukrainische Präsident zitiert.
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Quelle: ntv.de, ghö/ino/hul/dpa/rts/AFP