Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:13 Moskau kündigt tägliche Fluchtkorridore aus Ukraine nach Russland an +++
10.03.2022, 00:30 UhrDas russische Militär kündigt die Einrichtung von täglichen Fluchtkorridoren aus der Ukraine nach Russland an. "Wir erklären offiziell, dass humanitäre Korridore in Richtung der Russischen Föderation (...) jetzt täglich ab 10 Uhr (8 Uhr MEZ) einseitig geöffnet werden", sagt Generaloberst Michail Misinzew. Zudem habe Moskau der ukrainischen Seite die Evakuierung von Zivilisten aus Kiew, Sumy, Charkiw, Mariupol und Tschernihiw auch in andere ukrainische Gebiete angeboten, heißt es. Kiew solle den entsprechenden Routen bis um 3 Uhr Moskauer Zeit (1 Uhr MEZ) am Freitagmorgen zustimmen. Außerdem solle Handwerkern aus der Region Schytomyr heraus der Zugang zum ehemaligen Atomkraftwerk Tschernobyl gewährleistet werden, damit diese die beschädigten Stromleitungen reparieren könnten, heißt es aus Moskau.
+++ 21:59 De Maizière: Wir haben Putins Aggressivität falsch beurteilt +++
Der frühere Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière räumt Fehler bei der Einschätzung von Russlands Präsidenten Wladimir Putin ein. "Wenn man sagt: Wir haben die Aggressivität dieses Mannes falsch beurteilt, dann stimme ich zu", sagt er der Berliner "tageszeitung". Auch die "politischen Absichten von Putin" seien falsch eingeschätzt worden. "Aber das heißt nicht, dass die Politik der letzten 20 Jahre falsch war", betont der CDU-Politiker. "Die gesamte Einschätzung der Politik Putins der letzten 20 Jahre zu einem historischen Versagen nicht nur Deutschlands, sondern des gesamten Westens zu erklären, das geht zu weit." Es sei immer klar gewesen, "dass man eine richtige Mischung zwischen Abschreckung und Dialogbereitschaft braucht", führt de Maizière aus. Die Politik der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel, auf Verständigung mit Putin zu setzen, sei "im Ergebnis" gescheitert, "aber nicht in der Methode".
+++ 21:47 Wladimir Klitschko bedankt sich für Spenden: "Deutsches Volk hat großes Herz" +++
Nach Angaben des früheren Profiboxers Wladimir Klitschko haben deutsche Bürgerinnen und Bürgern seit Ausbruch des Krieges rund 100 Millionen Euro für die Unterstützung der Menschen in der Ukraine gespendet. Die deutsche Wirtschaft habe darüber hinaus Millionen medizinische und lebensnotwendige Produkten zur Verfügung gestellt. "Millionen von Dankeschöns", sagt der Ukrainer auf Deutsch in einem Video, das er auf Twitter geteilt hat. "Ich bin sehr glücklich, aber nicht überrascht, weil das deutsche Volk ein großes Herz hat." Seinen Dank verbindet er mit einem Appell an diejenigen, die noch nicht gespendet hätten. "Die Ukraine braucht sie. Die Stadt Kiew braucht sie. Ja, wir sind alle Ukrainer."
+++ 21:32 Baerbock sieht sofortigen Importstopp für russisches Öl und Gas kritisch +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sieht in dem von mehreren EU-Staaten geforderten sofortigen Importstopp für russisches Öl und Gas kein geeignetes Sanktionsinstrument gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Gäbe es einen Weg, "diesen Krieg morgen zu stoppen, würden wir es heute tun", betont Baerbock bei einem Besuch im Kosovo. Sanktionen zeigten ihre Wirkung aber erst nach einer gewissen Zeit. Deutschland sei stark von fossilen Energieträgern abhängig, so Baerbock. Deshalb arbeite ihr grüner Parteikollege, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, derzeit auch "ununterbrochen daran, dass wir alternative Lieferquellen organisieren, damit wir unsere Abhängigkeit aus russischen Energieimporten schnellstens reduzieren". Dies gelte für "Kohle, Öl und Gas".
+++ 21:21 IAEA: Noch keine Atom-Sicherheitsgarantien von Russland und Ukraine +++
Die Außenminister Russlands und der Ukraine haben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bei Gesprächen in der Türkei keine Garantien zum Schutz der ukrainischen Atomanlagen gegeben. IAEA-Chef Rafael Grossi berichtet nach seinen Treffen mit Sergej Lawrow und Dmytro Kuleba, dass in Antalya noch keine Details einer solchen Übereinkunft besprochen worden seien. Dennoch zieht er eine positive Bilanz: "Die Ukraine und die Russische Föderation wollen mit uns zusammenarbeiten, und sie haben zugesagt, mit uns zusammenzuarbeiten", sagt Grossi nach seiner Rückkehr am Wiener Flughafen. Er hoffe auf baldige weitere Gespräche.
+++ 21:09 Von der Leyen will Preislimits für Energie vorschlagen +++
Wegen der Auswirkungen des Kriegs auf die Energiepreise will EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen eine vorübergehende Deckelung vorschlagen. Wie die Deutsche beim EU-Gipfel in Versailles mitteilt, hat sie das Mandat, bis Ende März Optionen für Notfallmaßnahmen vorzulegen, die auch vorübergehende Preislimits beinhalten. Es geht demnach darum, die "Ansteckungseffekte" zwischen den Gaspreisen und den Strompreisen zu begrenzen. Bis Ende Mai will die Kommission den Angaben zufolge zudem Optionen vorlegen, um das Design des Strommarktes mit Blick auf die Senkung von CO2-Emissionen zu verbessern.
+++ 20:51 Boris Johnson warnt vor russischem Einsatz chemischer Waffen im Krieg +++
Wie zuvor bereits die USA warnt auch der britische Premierminister Boris Johnson davor, Russland könne im Ukraine-Krieg chemische Waffen einsetzen. "Die Dinge, die man über chemische Waffen hört, stammen exakt aus Russlands Drehbuch", sagt Johnson in einem Interview mit dem Sender Sky News. "Sie beginnen, in dem sie sagen, dass ihre Gegner oder die Amerikaner chemische Waffen lagern", sagt Johnson über die russische Führung. "Und wenn sie dann selbst chemische Waffen einsetzen, was ich fürchte, dass sie das tun könnten, haben sie schon eine Art 'Maskirovka', eine Fake-Geschichte, bereit." Auch die Vereinigten Staaten sehen ein wachsendes Risiko für einen russischen Einsatz von Bio- oder Chemiewaffen.
+++ Biden würdigt Türkei für Vermittlungsversuche im Ukraine-Krieg +++
US-Präsident Joe Biden würdigt die Vermittlungsversuche der Türkei zwischen Moskau und Kiew. "Der Präsident ist sehr dankbar für die Rolle, die die Türkei spielt", sagt die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, nach einem Telefonat zwischen Biden und seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan. Beide hätten "ihre nachdrückliche Unterstützung" für die Ukraine bekräftigt und die Notwendigkeit eines sofortigen Endes der russischen Aggression betont, so das Weiße Haus weiter.
+++ 20:24 Schröder-Kim postet Bild aus Moskau +++
Während sich ihr Ehemann, Altkanzler Gerhard Schröder, einem Bericht zufolge mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über ein mögliches Kriegsende in der Ukraine austauschen soll, teilt Soyeon Schröder-Kim ein Bild aus Moskau. Darauf ist zu sehen, wie sie vor einem Fenster stehend die Hände faltet. Das Bild kommentiert sie mit einem Gebets-Emoji. Im Hintergrund ist die Basilius-Kathedrale, das Wahrzeichen Moskaus, sowie die Mauer des Kremls zu sehen. ntv-Russland-Korrespondent Rainer Munz berichtet zudem, dass er und sein Team Mitarbeiter von Ex-Kanzler Schröder in einem Hotel in der russischen Hauptstadt gesehen hätten. Ob es tatsächlich zu einem Treffen zwischen Putin und Schröder kommt und der SPD-Politiker tatsächlich in der Sache vermittelt, ist nicht offiziell bestätigt.
+++ 19:57 Schröder-Putin-Treffen: Ukrainischer Botschafter und Bundesregierung wissen von nichts +++
Ein Bericht über einen angeblichen Besuch von Altkanzler Gerhard Schröder in Moskau sorgt für Wirbel. Die Bundesregierung weiß nach eigenen Angaben nichts von einem angeblichen Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Schröder in Moskau. Kanzler Olaf Scholz selbst will sich zu einem entsprechenden Bericht nicht äußern. "Ich möchte das nicht kommentieren", sagt der SPD-Politiker am Rande des EU-Gipfels im französischen Versailles. Das Nachrichtenportal "Politico" hatte berichtet, Schröder sei im Zuge eines Vermittlungsversuchs in Moskau, um Putin zu treffen. Der frühere Bundeskanzler sei von einem Kiewer Politiker über Umwege darum gebeten worden. Es gehe darum, eine Brücke für einen Dialog mit Putin zu bauen. In der Türkei habe Schröder zunächst eine ukrainische Delegation getroffen. Eine offizielle Bestätigung für die Besuche gibt es bislang nicht. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, sagt der Deutschen Presse-Agentur: "Mir ist davon nichts bekannt. Ich kann mir schwer vorstellen, dass meine Regierung Schröder darum gebeten hat."
+++ 19:42 UNO weist Moskau-Kritik zurück: Angriff in Mariupol galt Krankenhaus +++
Die Vereinten Nationen weisen Vorwürfe aus Moskau zu angeblichen Falschnachrichten über einen Angriff auf ein Klinikgebäude in der ukrainischen Stadt Mariupol zurück (siehe unten). "Das dortige Menschenrechtsteam hat bestätigt und dokumentiert, was sie als wahllosen Luftangriff auf das Krankenhaus bezeichneten, und dass das Krankenhaus zu dieser Zeit Frauen und Kinder versorgte", sagt UN-Sprecher Stephane Dujarric in New York.
+++ 19:35 Lettland fordert ebenfalls Einfuhrstopp russischer Energie +++
Der lettische Premierminister Krisjanis Karins fordert einen Einfuhrstopp für russische Energie. "Ich bin überzeugt, dass wir die Entscheidung treffen sollten, Energieimporte aus Russland zu stoppen, um (den russischen Präsidenten Wladimir) Putin zum Verhandlungstisch zu bringen und den Krieg zu beenden", sagt Karins am Rande eines EU-Gipfels im französischen Versailles. Länder wie Polen und Litauen hatten sich zuletzt dafür ausgesprochen, den Import von Gas, Öl und Kohle aus Russland zu verbieten, um dem russischen Staat seine Haupteinnahmequelle zu nehmen und die weitere Finanzierung des Krieges gegen die Ukraine zu erschweren. Staaten wie Deutschland und Österreich sind bislang allerdings dagegen, da sie in besonders hohem Maße abhängig von russischen Energielieferungen sind.
+++ 19:21 Scholz lehnt Wunsch der Ukraine nach schnellem EU-Beitritt ab +++
Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt einen schnellen EU-Beitritt der Ukraine weiter ab. "Es ist ganz wichtig, dass wir die Dinge, die wir ja auch in der Vergangenheit beschlossen haben, weiter verfolgen", sagt Scholz vor einem EU-Gipfel im französischen Versailles. Dabei verweist er auf das Assoziierungsabkommen, das die EU und die Ukraine 2017 geschlossen hatten, und das die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen vertiefen soll. "Das ist der Kurs, den wir verfolgen müssen."
+++ 19:04 Macron: "Europa muss sich auf alle Szenarien einstellen" +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mahnt Europa zur Einigkeit und Stärke. "Europa muss sich auf alle Szenarien einstellen", sagt Macron am Rande eines EU-Gipfels in Versailles. "Ich bin besorgt und pessimistisch", sagt der Staatschef zur Lage in der Ukraine. "Es wird keine Lösung in den nächsten Stunden und Tagen geben." Dennoch halte er den intensiven Kontakt zu Kremlchef Wladimir Putin aufrecht. "Wir sprechen in den kommenden Stunden erneut mit Putin." Und weiter: "Wir stellen fest, dass unsere Demokratie bedroht ist." Darauf müsse Europa reagieren. Mehr Souveränität und Unabhängigkeit seien nötig bei der Verteidigung und Energieversorgung. "Europa hat sich während der Pandemie verändert und wird sich angesichts des Kriegs noch schneller verändern."
+++ 18:51 2000 Menschen aus Isjum geholt - Keine Evakuierung in Mariupol +++
In der Ukraine wird die Evakuierung von Zivilisten aus umlagerten Städten fortgesetzt. Aus der Stadt Isjum im Osten des Landes seien etwa 2000 Menschen gerettet worden, sagt der Leiter des Gebiets Charkiw, Oleh Synjehubow, auf Facebook. 44 Busse seien im Einsatz gewesen, um Bewohner in sichere Regionen zu fahren. In einem Video ist zu sehen, wie Flaschen mit Trinkwasser und andere Lebensmittel in Lastwagen verladen werden. Im Fokus der Evakuierungen soll einmal mehr die Stadt Sumy im Nordosten liegen. Bewohner seien bereits in bereitgestellte Kleinbusse gestiegen, teilen Regierungsvertreter mit. Zahlen sind bislang nicht bekannt. Abermals gescheitert sind dagegen Rettungsaktionen in der Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer. "Mariupol bleibt sowohl für die Evakuierung von Menschen als auch für humanitäre Hilfe vollständig blockiert", sagt die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk der Agentur Ukrinform zufolge.
+++ 18:33 Twitter löscht Tweet von russischer Botschaft zu angeblichen Fake News zu Klinik-Bombardierung +++
Ein Tweet, in dem die russische Botschaft in Großbritannien der Ukraine eine Inszenierung des Angriffs auf eine Kinderklinik in Mariupol vorwirft, ist von Twitter gelöscht worden. Die Botschaft hatte behauptet, die Ukraine habe eine bekannte Beauty-Bloggerin als schwangere Verletzte nur inszeniert. Vielmehr sei das Krankenhaus bereits vor dem Angriff geräumt und von ukrainischen Kämpfern als Unterschlupf genutzt worden. Belege für diese Behauptungen Russlands gibt es nicht. Laut ntv-Verifizierungsteam sind die Fake-Vorwürfe nicht haltbar.
Die Fotos der verletzten Schwangeren stammen von einem renommierten Nachrichten-Fotografen aus der Region. Die Bloggerin ist laut ntv-Recherche tatsächlich schwanger. Ihre Verletzungen sind nicht aufgemalt, sondern authentisch. Ob sie tatsächlich in der Geburtsklinik war, um ihr Kind zur Welt zu bringen, ist unklar. Es gibt allerdings viele weitere Bilder und Videoaufnahmen aus dem zerstörten Krankenhaus, die einige verletzte Personen aus der Zivilbevölkerung zeigen. Bei dem Angriff auf das Krankenhaus kamen mindestens drei Menschen ums Leben, darunter ein Kind. Laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen könnte es sich bei dem russischen Angriff um ein Kriegsverbrechen handeln.
+++ 18:19 Putin: Sanktionen werden Russlands Unabhängigkeit fördern +++
Die beispiellosen Sanktionen des Westens werden Russland laut Kremlchef Wladimir Putin unabhängiger vom Rest der Welt machen. "Sanktionsdruck gab es schon immer, aber jetzt hat er einen komplexen Charakter, er schafft bestimmte Fragen, Probleme und Schwierigkeiten für uns", räumt Putin bei einer Sitzung mit Regierungsvertretern ein. "Aber so, wie wir diese Schwierigkeiten in den vergangenen Jahren überwunden haben, werden wir sie jetzt überwinden", sagt er der Agentur Interfax zufolge. "Diese Zeit müssen wir durchstehen", fährt Putin fort. "Die Wirtschaft wird sich zweifellos an die neue Situation anpassen. Dies wird zu einer Steigerung unserer Unabhängigkeit, Selbstständigkeit und Souveränität führen."
+++ 18:12 Selenskyj soll nächste Woche per Videoschalte vor dem Bundestag sprechen +++
Wolodymyr Selenskyj soll sich laut ntv-Informationen nächste Woche per Videoschalte in einer Sitzung des Bundestags zu Wort melden. Die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und der Präsident des Bundesrates, Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, verständigten sich darauf, dass der ukrainische Präsident am Donnerstag zu den Abgeordneten sprechen soll, berichtet der "Spiegel". Zuvor sei geplant gewesen, Selenskyj am Freitag dieser Woche in der Sitzung des Bundesrats zuzuschalten. Stattdessen solle er nun vor dem Bundestag sprechen.
+++ 18:01 Niederländischer Premier: Kein beschleunigter EU-Beitritt der Ukraine +++
Der niederländische Premierminister Mark Rutte erteilt einem schnellen EU-Beitrittsverfahren für die Ukraine eine Absage. "Einen beschleunigten Beitritt, so etwas gibt es nicht", sagt Rutte am Rande eines EU-Gipfels im französischen Versailles. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte angesichts des russischen Krieges gegen sein Land vergangene Woche die Mitgliedschaft in der EU beantragt und um eine Sonderprozedur gebeten. Der Beitritt zur EU ist allerdings ein langer und komplizierter Prozess.
+++ 17:45 Generalinspekteur Zorn sieht keine Anzeichen für russischen Angriff auf NATO-Staaten +++
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, glaubt aktuell nicht daran, dass Russlands Präsident Wladimir Putin Drohungen wahrmachen könnte und NATO-Staaten angreift oder Atomwaffen einsetzt. "Wir sehen keine Bewegungen aktuell, wonach in irgendeiner Form Nuklearwaffen beladen werden, aufmunitioniert werden oder in Abschussposition gebracht werden", sagt er in einem Video, das vom Bundesverteidigungsministerium auf Twitter verbreitet wird. "Das heißt: Im Augenblick sehen wir also keine Nuklear-, Kriegsbedrohung in dieser Form." Eine Bedrohung für NATO-Staaten gebe es nach jetzigem Stand auch nicht, so Zorn. "Im Augenblick richtet sich der Krieg der russischen Streitkräfte gegen die Ukraine. Es gibt keine Signale, die wir haben, dass es gegen NATO-Staaten geht."
+++ 17:36 Bundesregierung kooperiert bei Flüchtlings-Unterbringung mit Airbnb.org +++
Bei der Unterbringung der Flüchtlinge aus der Ukraine arbeitet die Bundesregierung auch mit der gemeinnützigen Organisation des US-amerikanischen Unterkunfts-Vermittlers Airbnb zusammen. Das teilt das Bundesinnenministerium mit. Die Kooperation für die private Aufnahme von Geflüchteten sei mit Airbnb.org sowie #Unterkunft-Ukraine, einer Allianz mehrerer Organisationen und Sozialunternehmen, vereinbart worden. "Wir erleben eine Welle der Solidarität. Die Zivilgesellschaft hat bereits 300.000 kostenlose, private Angebote in ganz Deutschland mobilisiert. Jetzt kommt es darauf an, die Vermittlung mit einer ständig wachsenden Anzahl von Ankommenden strukturiert zu organisieren", sagt Staatssekretär Markus Richter. Menschen, die Geflüchteten eine Unterbringung anbieten möchten, können sich über www.unterkunft-ukraine.de oder airbnb.org anmelden.
+++ 17:14 Polen bittet USA um die Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen +++
Polens Präsident Andrzej Duda appelliert an die US-Regierung, für die Dauer des Krieges in der Ukraine Flüchtlinge aus dem Land aufzunehmen. Es gebe viele ukrainische Geflüchtete mit Verwandten in den USA, sagt Duda in Warschau nach einem Treffen mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris. Diese Menschen würden gerne ihre Verwandten in den USA besuchen und dort "den Krieg abwarten können, um dann in ihre Heimat zurückzukehren", so Duda. Er habe Harris darum gebeten, dass die USA die konsularischen Verfahren in solchen Fällen vereinfachen, um eine Zusammenführung der Flüchtlinge mit ihren Familien zu ermöglichen. In Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit Kriegsbeginn mehr als 1,4 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen.
+++ 17:01 EU-Innenkommissarin: Quote für Verteilung einiger Flüchtlinge möglich +++
EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hält eine zukünftige Quote für die Verteilung bestimmter Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine auf die EU-Staaten für möglich. "Ich könnte es mir vorstellen, zum Beispiel bei besonderen Gruppen wie Kindern mit besonderen Bedürfnissen, Waisen, unbegleiteten Minderjährigen, Menschen mit besonderen gesundheitlichen Situationen oder Behinderungen oder anderen, die besondere Aufmerksamkeit oder Betreuung brauchen", sagt Johansson in Brüssel. Zunächst kooperierten die EU-Länder bei der Aufnahme der Schutzsuchenden jedoch auch ohne formellen Verteilungsschlüssel. "Es scheint, dass die Mitgliedstaaten einspringen, gegenseitig Solidarität zeigen, bereit sind, mehr aufzunehmen", sagt Johansson.
+++ 16:48 Russland-Korrespondent Munz: Menschen wollen mit Säcken voll Geld ausreisen +++
Altkanzler Schröder soll sich mit dem russischen Staatschef Putin treffen, um ihn möglicherweise zu einem Rückzug aus der Ukraine zu bewegen. Im Gespräch mit ntv bewertet Reporter Rainer Munz das Vorhaben und beschreibt, wie sich reiche Russen nun außer Landes bringen wollen.
+++ 16:39 Moskau: AKW Tschernobyl hat wieder Strom +++
Der Atomreaktor von Tschernobyl hat nach russischen Angaben wieder Strom. Spezialisten aus Belarus hätten die Versorgung wiederhergestellt, teilt das russische Energie-Ministerium mit. Aus der Ukraine gibt es dafür bislang keine Bestätigung. Am Mittwoch war eine 750 Kilovolt-Leitung zum ehemaligen Kraftwerk beschädigt worden. Dadurch waren die Anlage und die Pumpen für die Kühlbecken für Brennelemente der stillgelegten drei Reaktoren ohne Strom.
+++ 16:28 Russland verhängt Exportverbot für mehr als 200 Produkte und Geräte +++
Als Reaktion auf die Sanktionen des Westens verhängt Russland ein Exportverbot für eine Reihe von Gütern. Betroffen von dem Exportverbot sind mehr als 200 Produkte und Gerätschaften, die zuvor aus dem Ausland nach Russland importiert worden waren, teilt die Regierung in Moskau mit. Das Verbot gelte bis Ende des Jahres. Das Verbot betrifft den Angaben zufolge Bereiche wie Telekommunikation und Medizin, Fahrzeuge, Landwirtschaftsmaschinen und elektrische Geräte. Auch Lokomotiven, Turbinen oder Bildschirme stehen auf der Verbotsliste. Auch eine Reihe von Hölzern sei bis Ende 2022 von der Ausfuhr in "unfreundliche" Staaten ausgenommen.
+++ 16:21 Lindner: Stopp von Energieimporten aus Russland "auf dem Tisch" +++
Bundesfinanzminister Christian Lindner schließt einen Stopp der Energieimporte aus Russland je nach weiterer Entwicklung nicht aus. "Es liegt auf dem Tisch, auch im Bereich der Energiewirtschaft die Zusammenarbeit zu beenden", sagt Lindner in Berlin nach einem Gespräch mit der spanischen Wirtschaftsministerin Nadia María Calviño. Vorerst halte er es aber für besser, bei den Sanktionen auf andere Instrumente zu setzen. "Wir haben sehr scharfe Sanktionen gegen Russland verhängt" und es werde "an einer weiteren Intensivierung des Drucks" gearbeitet, sagt Lindner. Dabei gehe es "um eine Einbeziehung weiterer Personen, die das System Putin unterstützen" und auch um Maßnahmen gegen Belarus sowie gegen Umgehungsmöglichkeiten durch die Nutzung von Kryptowährung. Das Ziel sei, "Russland zu treffen" und dem Land "den höchstmöglichen Preis aufzuerlegen".
+++ 16:15 Selenskyj weist russische Vorwürfe zu Klinik in Mariupol zurück +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj weist russische Vorwürfe zurück, dass ultraradikale Kämpfer in einer Geburtsklinik in Mariupol stationiert gewesen seien. "Die Russen wurden (im Fernsehen) damit belogen, dass angeblich in dem Krankenhaus keine Patienten und in dem Geburtshaus keine Frauen und Kinder waren", sagt er in einer Videobotschaft. Das sei alles "Lüge". Bei einem russischen Angriff auf das Objekt seien drei Zivilisten getötet und 17 verletzt worden. "Das sind Kinder, Frauen, medizinische Mitarbeiter", sagt der Staatschef. Die "Propagandisten" im russischen Fernsehen würden zur Verantwortung gezogen.
+++ 15:58 Regierungskreise: Bei Energie-Importstopp Krise wie bei Corona +++
Ein sofortiger Importstopp für russische Energie würde Regierungskreisen zufolge eine Wirtschaftskrise wie nach dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie zur Folge haben. "Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass ein kurzfristiger Lieferstopp eine Wirtschaftskrise verursacht, bei der das Bruttoinlandsprodukt ähnlich stark einbrechen könnte wie in der Corona-Krise 2020", heißt es in Kreisen des Wirtschaftsministeriums. "Auch drohen dramatische soziale Folgen." In der Corona-Krise 2020 war die Wirtschaftsleistung um 4,6 Prozent zurückgegangen.
+++ 15:51 Kiew eröffnet 14 "Kinosäle" in U-Bahnhöfen +++
Tausende Ukrainer suchen derzeit Zuflucht in den U-Bahnhöfen von Großstädten wie Kiew, darunter viele Kinder. Zur Ablenkung hat die Verwaltung der Hauptstadt zusammen mit dem staatlichen Filmarchiv mehrere "Kinos" in 14 Bahnhöfen eingerichtet. Dort werden Animationsfilme für Kinder sowie Komödien und Festivalfilme für Jugendliche und Erwachsene gezeigt, heißt es in einem Beitrag der Verwaltung auf Telegram, der auf Twitter geteilt wurde. "Wir hoffen, dass das ukrainische Kino Kiew in diesen schwierigen Zeiten moralisch unterstützen kann."
+++ 15:43 Putin: Russland erhält alle Energieexporte aufrecht +++
Russland hat versichert, alle Energielieferungen ins Ausland aufrechtzuerhalten. Präsident Wladimir Putin sagt, das betreffe auch Lieferungen durch die Ukraine. Vize-Regierungschef Alexander Nowak hatte am Montag gedroht, Russland könnte als Vergeltung für den Stopp des Pipelineprojekts Nord Stream 2 die Gas-Lieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 einstellen. Putin wirft dem Westen vor, die eigenen Bevölkerungen zu täuschen. Zu dem US-Importverbot von russischem Öl erklärt er, der Westen versuche, Russland für die eigenen Fehler verantwortlich zu machen.
+++ 15:29 EU dämpft Ambitionen der Ukraine für schnellen Beitritt +++
Die Europäische Union dämpft ukrainische Hoffnungen auf einen schnellen EU-Beitritt. In einer Erklärung für den informellen EU-Gipfel in Versailles, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, ist eher von einer engeren Anbindung die Rede. Man wolle unabhängig von einer Beitrittsprüfung die Beziehungen stärken und die Partnerschaft mit dem Land vertiefen, heißt es in dem Entwurf. EU-Diplomaten hatten statt eines Beitritts für die Ukraine eine "Assoziierung plus plus" ins Gespräch gebracht, also eine engere Anbindung der Ukraine an den EU-Binnenmarkt unterhalb der Beitrittsschwelle. "Die Ukraine gehört zur europäischen Familie", wird in der neuen Fassung für die Gipfel-Erklärung nun aber betont. Hintergrund ist, dass einige osteuropäische EU-Staaten auf einen schnellen Beitritt der Ukraine dringen.
+++ 15:18 Mehr als 2,3 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen +++
Der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge sind inzwischen 2,3 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Darunter seien mehr als 112.000 Bürger von Drittstaaten, teilt die UN-Behörde mit. Vor dem Krieg lebten in der Ukraine etwa 44 Millionen Menschen.
+++ 15:11 Harris sieht NATO gestärkt - Duda spricht von "barbarischem" Vorgehen Russlands +++
Die NATO ist nach den Worten von US-Vizepräsidentin Kamala Harris angesichts des russischen Angriffskriegs näher zusammengerückt. "Die NATO ist stärker und Russland ist schwächer wegen dem, was (der russische Präsident Wladimir) Putin getan hat", sagt Harris bei einem Besuch in der polnischen Hauptstadt Warschau an der Seite von Präsident Andrzej Duda. "Das ist uns allen sehr klar." Duda verurteilt das "barbarische" Vorgehen der russischen Streitkräfte in der Ukraine. Der russische Angriffskrieg habe "Merkmale eines Genozids".
+++ 14:54 Kleim bewertet Lawrow-Auftritt: Inszeniert Kreml Vorwand für Chemiewaffen-Attacke? +++
Am Randes des Treffens mit seinem ukrainischen Amtskollegen Kuleba wirft Russlands Außenminister Lawrow den USA vor, Biowaffen-Labore in der Ukraine zu betreiben. Washington wittert dahinter einen Vorwand, um russische Chemiewaffen-Einsätze zu rechtfertigen. ntv-Reporter Peter Kleim berichtet.
+++ 14:50 Bericht: Ex-Kanzler Schröder trifft sich mit Putin +++
Der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder soll sich derzeit in Moskau aufhalten, um sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen. Das berichtet das Magazin "Politico" unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, die mit der Sache vertraut seien. Bei dem Gespräch soll es dem Bericht zufolge um eine Beendigung des Krieges gehen. Nach ntv-Informationen war die Bundesregierung nicht in die Pläne Schröders eingeweiht. Auch die SPD-Parteispitze war nicht informiert.
+++ 14:39 Kiew: Mehr als 70 Kinder seit Kriegsbeginn in der Ukraine getötet +++
In der Ukraine sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges nach ukrainischen Angaben mindestens 71 Kinder getötet worden. Mehr als hundert Kinder seien zudem verletzt worden, teilt die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, in einer im Messengerdienst Telegram veröffentlichten Erklärung mit. Die russische Armee war vor zwei Wochen im Nachbarland einmarschiert.
+++ 14:27 Selenskyj-Berater: Russland hat seine Taktik geändert +++
Russland hat nach Darstellung eines Beraters des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj seine Taktik geändert, nachdem der Vormarsch seiner Truppen sich verlangsamt hat. Nun würden Zivilisten angegriffen, sagt Olexii Arestowytsch. Russland hat wiederholt erklärt, es würden nur militärische Ziele in der Ukraine angegriffen und keine Zivilisten. Arestowytsch fügt hinzu, die Ukraine verfüge über genügend Soldaten, um gegen den Versuch der russischen Truppen, die Hauptstadt Kiew einzunehmen, Widerstand zu leisten.
+++ 14:20 Naftogaz-Berater: Arbeiter an Gas-Pipeline durch Ukraine brauchen Schutzausrüstung +++
Der ehemalige ukrainische Botschafter in Österreich und heutige Berater des ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz, Olexander Scherba, bittet um Schutzausrüstung aus Deutschland. "Das Gas fließt weiterhin, weil Tausende unserer Mitarbeiter auch unter Beschuss weiter ihrer lebensgefährlich gewordenen Arbeit nachgehen", sagt Scherba ntv.de über die Pipeline von Russland nach Westeuropa. "Wir versuchen, unseren Mitarbeitern Helme und Schutzwesten zur Verfügung zu stellen. Das ist etwas, wobei Deutschland wirklich helfen könnte." Naftogaz habe die Bitte um Schutzausrüstung bereits "an die weltweiten Energiekonzerne herangetragen".
+++ 14:15 Schweden erhöht Verteidigungsausgaben +++
Schweden will als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine seine Verteidigungsausgaben deutlich erhöhen. Die Marke von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) solle "so bald wie möglich" erreicht werden, kündigt Ministerpräsidentin Magdalena Andersson in Stockholm an. Sie hoffe, dies binnen eines Jahrzehnts zu schaffen. "Der Krieg in Europa wird sich auf die schwedische Bevölkerung auswirken", so Andersson. Die nationale Verteidigungsfähigkeit müsse "weiter gestärkt werden". Die Sicherheitslage im Umkreis habe sich "mit der Zeit verschlechtert", der russische Angriff auf die Ukraine habe dies noch verschärft.
+++ 14:07 Polnische Bahn lässt Flüchtlinge kostenlos nach Deutschland reisen +++
Die Polnische Staatsbahn (PKP) befördert ukrainische Flüchtlinge derzeit kostenlos nach Deutschland. Wie die PKP mitteilt, können ukrainische Bürger seit Mittwoch auf neun Zugstrecken von Warschau, Przemysl über Krakau und Gdynia nach Berlin und Frankfurt an der Oder in der zweiten Klasse reisen. Flüchtlinge sollten ihre Reise in andere europäische Länder fortsetzen können, sagte der stellvertretende polnische Außenminister Pawel Szefernaker. Zuvor hatte bereits die Deutsche Bahn Zugfahrten von Polen nach Berlin für ukrainische Flüchtlinge kostenlos gemacht. Das Angebot gilt für alle Fernverkehrszüge aus dem Nachbarland.
+++ 13:53 Klitschko: Hälfte der Bewohner aus Kiew geflohen +++
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist anscheinend die Hälfte der Einwohner aus der ukrainischen Hauptstadt geflohen. "Nach unseren Informationen hat einer von zwei Bewohnern die Stadt verlassen", sagte Bürgermeister Vitali Klitschko im ukrainischen Fernsehen. "Jede Straße, jedes Gebäude, jeder Kontrollpunkt ist verstärkt worden", erklärte er weiter. Kiew gleiche einer "Festung".
+++ 13:30 Scholz und Macron drängen Putin am Telefon zu sofortiger Waffenruhe +++
Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron haben den russischen Präsidenten Wladimir Putin erneut zu einer sofortigen Waffenruhe in der Ukraine aufgefordert. Darauf hätten beide in einem Telefonat mit Putin am Vormittag gedrungen, teilt Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. "Macron und Scholz bestanden darauf, dass jede Lösung dieser Krise durch Verhandlungen erfolgen muss." Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bestätigt das Gespräch. Er teilte russischen Agenturen zufolge allerdings zunächst nur mit, dass die Ukraine Gesprächsthema gewesen sei.
+++ 13:04 Ukrainische Truppen überraschen russische Panzer bei Kiew +++
Ukrainische Truppen haben bei Kiew eine russische Panzerkolonne überrascht und in die Flucht geschlagen. Auf Twitter, Youtube und anderen Social-Media-Plattformen wird vielfach ein Video geteilt, das zeigt, wie sich die russischen Panzer auf ein Dorf zubewegen. Als sie das Dorf erreichen, scheinen ukrainischen Truppen aus dem Hinterhalt das Feuer mit Panzerabwehrraketen zu eröffnen. Nach einem längeren Feuergefecht drehen die russischen Panzer ab und ziehen sich zurück. Wie das Verifizierungsteam von ntv bestätigt, handelt es sich bei der Ortschaft um das Dorf Skybyn am nordöstlichen Stadtrand von Kiew. Das Video wurde heute Morgen veröffentlicht.
+++ 12:59 Militärexperte Masala: Russland könnte Strategie überdenken +++
Russlands Präsident Wladimir Putin könnte nach Einschätzung des Militärexperten Carlo Masala seine Strategie überdenken und doch auf eine Verhandlungslösung zusteuern. "Aus russischer Perspektive stellt sich schon die Frage: Was gewinnen wir bei einer Fortführung des Krieges?", sagt Masala im Podcast "Ukraine - die Lage". Von den Gesprächen der Außenminister Sergej Lawrow und Dmytro Kuleba, die am Vormittag begonnen haben, erwartet er keine schnellen Ergebnisse. In seinen Augen können sie aber der "Beginn eines Prozesses" sein, an dessen Ende eine Lösung steht.
+++ 12:44 Treffen mit Kuleba? "Große Lawrow-Show" +++
Die Verhandlungen zwischen dem russischen und dem ukrainischen Außenminister Sergej Lawrow und Dmytro Kuleba in Antalya gehen ohne Ergebnis zu Ende. Im Gespräch mit ntv bewertet Politikwissenschaftler Thomas Jäger die Pressestatements beider Seiten und die Vorwürfe Russlands an den Westen.
+++ 12:25 Scholz und Macron telefonieren mit Putin +++
Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron haben am Vormittag mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin telefoniert, wie aus Regierungskreisen verlautet. Deutschland und Frankreich fordern in dem Gespräch von Russland einen sofortigen Waffenstillstand. Macron und Scholz bestehen darauf, dass jede Lösung dieser Krise durch Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland erfolgen muss. Die drei Staats- und Regierungschefs wollen in den nächsten Tagen in engem Kontakt miteinander bleiben.
+++ 12:17 Großbritannien friert Vermögen von Oligarchen ein +++
Die britische Regierung verhängt weitere Sanktionen gegen russische Superreiche und Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin. Laut dem Außenministerium in London sollen die Vermögen von sieben russischen Oligarchen in Großbritannien eingefroren werden. Zudem soll ein Einreiseverbot gegen die Betroffenen verhängt werden. Zu den Sanktionierten gehören der Inhaber des Fußballerstligisten FC Chelsea Roman Abramowitsch, der Putin-Vertraute und Rosneft-Geschäftsführer Igor Setschin, der Vorsitzende der VTB Bank Andrej Kostin, Gazprom-Chef Alexej Miller, Transneft-Chef Nikolaj Tokarew und der Vorstandsvorsitzende der Bank Rossija Dimitrij Lebedew. Einige von ihnen stehen auch auf einer EU-Sanktionsliste.
+++ 12:08 Hilfskonvoi muss wegen Kämpfen umkehren +++
Ein Hilfskonvoi für Mariupol muss wieder umkehren, bevor er die eingekesselte Stadt im Süden der Ukraine erreicht hat. Der Grund dafür sei anhaltender Beschuss, teilt die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit. Mit dem Konvoi sollten Zivilisten aus der Stadt und in Sicherheit gebracht werden. Der Stadtrat von Mariupol berichtet in einem Post in den sozialen Medien von russischem Beschuss: "Bomben schlagen in Häusern ein."
+++ 11:57 VW-Chef: Krieg droht Wirtschaft schlimmer zu belasten als Corona +++
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine könnte laut VW-Konzernchef Herbert Diess noch heftigere Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft haben als die Corona-Krise. Eine in die Länge gezogene militärische Auseinandersetzung würde die Region wohl "sehr viel schlimmer" treffen als die Verbreitung des Covid-19-Erregers, sagt der Manager der "Financial Times". Auf Dauer beschädigte globale Lieferketten dürften demnach "zu riesigen Preiserhöhungen, Knappheit an Energie und Inflation" führen, warnt der Vorstandsvorsitzende von Europas größtem Autokonzern. "Das könnte sehr riskant sein für die europäische und die deutsche Wirtschaft."
+++ 11:52 Lawrow nennt westliche Waffenlieferungen "gefährlich" +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow betätigt, dass Russland die Verhandlungen mit der Ukraine fortsetzen wolle. Zugleich bezeichnet er die Waffenlieferungen westlicher Länder an die Ukraine als "gefährlich". "Diejenigen, die die Ukraine mit Waffen vollstopfen, müssen natürlich verstehen, dass sie die Verantwortung für ihr Handeln tragen", sagt Lawrow in Antalya. Er bezieht sich vor allem auf tragbare Boden-Luft-Raketen.
+++ 11:46 Kuleba: Russische Truppen müssen Gas- und Atomanlagen räumen +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fordert von Russland, seine Truppen von den Gas- und Atomanlagen in der Ukraine wieder abzuziehen. Das habe er in seinem Gespräch mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow erklärt, sagt Kuleba nach den Beratungen der beiden im türkischen Antalya. Die Ukraine habe bis zum Einmarsch der russischen Truppen keine Probleme mit der Atomsicherheit gehabt. Das habe er Lawrow geantwortet, als dieser das Thema angesprochen habe, sagt Kuleba.
+++ 11:40 Rund 96.000 Kriegsflüchtlinge in Deutschland eingetroffen +++
Die Zahl der in Deutschland eintreffenden ukrainischen Kriegsflüchtlinge nimmt weiter zu. Die Bundespolizei hat seit dem Kriegsbeginn vor zwei Wochen bis zum Vormittag 95.913 Menschen aus der Ukraine registriert, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mitteilt. Damit erhöhte sich die Zahl seit Mittwoch um fast 15.900. Die tatsächliche Zahl kann "bereits wesentlich höher" sein, heißt es.
+++ 11:35 US-General: MiG-Jets helfen Ukraine nicht spürbar +++
Der Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte in Europa widerspricht ukrainischen Angaben zum Nutzen einer möglichen Lieferung von MiG-29-Kampfjets. "Die Weitergabe von MiG-29-Flugzeugen wird die Effektivität der ukrainischen Luftwaffe nicht spürbar erhöhen", erklärt General Tod D. Wolters. Die ukrainische Luftwaffe verfüge derzeit über zahlreiche einsatzfähige Flugzeuge, die täglich flögen. Es sei unwahrscheinlich, dass zusätzliche Jets die Effektivität erhöhten. Zudem betont der Vier-Sterne-General, dass die Weitergabe von MiG-29 in einer Eskalation Russlands mit der NATO resultieren könnte.
+++ 11:29 Kreml: Wirtschaft hat "Schock" erlitten +++
Russland räumt ein, dass seine Wirtschaft wegen der westlichen Sanktionen schwer getroffen ist. "Unsere Wirtschaft hat einen Schock erlitten und das hat negative Konsequenzen, die wir minimieren werden", sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Es sei ein absolut beispielloser Wirtschaftskrieg gegen Russland. "Es ist daher schwer, irgendwelche Prognosen abzugeben."
+++ 11:23 Kuleba: Gespräch mit Lawrow "leicht und schwer" zugleich +++
Die Ukraine ist nach den Worten ihres Außenministers Dmytro Kuleba bereit, sich auch weiterhin für eine Beendigung des Krieges zu engagieren. Das Gespräch mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow im türkischen Antalya nennt Kuleba leicht und schwierig zugleich - leicht, weil Lawrow an seiner traditionellen Rhetorik festgehalten habe, schwierig, weil er selbst sein Bestes gegeben habe. Die schwierigste Situation sei derzeit in Mariupol, sagt Kuleba weiter. Er hoffe, dass Russland Fluchtkorridore für Mariupol erlauben werde.
+++ 11:14 Lawrow: Russland wartet auf Antworten +++
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat nach eigenen Worten bei seinem Gespräch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba auf die bereits vorgelegten Vorschläge seines Landes verwiesen. Man wolle dazu eine Antwort haben, sagt Lawrow nach dem Treffen. Zudem sei über humanitäre Fragen gesprochen worden.
+++ 11:03 Kuleba: Erstes Gespräch mit Lawrow bringt keine Einigung +++
Bei dem Gespräch mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow hat es nach den Worten des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba keine Fortschritte hinsichtlich einer Waffenruhe gegeben. Er sei aber bereit zu einem erneuten Gespräch in diesem Format, sagt Kuleba im türkischen Antalya. Die beiden Minister sprachen etwa anderthalb Stunden miteinander. Der türkische Außenministers Mevlüt Çavusoglu agierte als Vermittler.
+++ 10:59 Selenskyj erlaubt Zivilisten Schusswaffengebrauch +++
In der Ukraine dürfen Zivilisten ab sofort Schusswaffen zur Abwehr russischer Truppen einsetzen. Das von Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnete Gesetz trat demnach bereits am Montag in Kraft, wie ukrainische Medien berichten. Auch legal im Land lebende Ausländer und Staatenlose können Waffen erhalten und diese gegen russische Soldaten einsetzen. Die Waffenausgabe wird laut Mitteilung vom ukrainischen Innenministerium geregelt. Sie müssen dem Gesetz zufolge spätestens zehn Tage nach dem Ende des derzeit geltenden Kriegsrechts wieder abgegeben werden.
+++ 10:41 Großbritannien friert Vermögen von Abramowitsch ein +++
Die britische Regierung sanktioniert weitere Oligarchen, darunter erstmals auch den langjährigen Besitzer des Fußballklubs FC Chelsea, Roman Abramowitsch. Aus einer Mitteilung des britischen Finanzministeriums geht hervor, dass sein Vermögen eingefroren wird. Zur Begründung heißt es: "Abramowitsch steht einer Person nah, die an der Destabilisierung der Ukraine beteiligt ist sowie ihre territoriale Integrität, Souveränität und Unabhängigkeit gefährdet, namentlich Wladimir Putin. Abramowitsch pflegt seit Jahrzehnten eine enge Beziehung zu ihm. Diese Beziehung hat ihm finanzielle Vorteile durch Putin oder durch die russische Regierung eingebracht."
+++ 10:23 Vize-Bürgermeister: Drei Tote bei Angriff auf Geburtsklinik +++
Bei dem Angriff auf eine Geburtsklinik im ukrainischen Mariupol sind nach Angaben des stellvertretenden Bürgermeisters drei Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sei auch ein Kind, sagt Vize-Bürgermeister Sergej Orlow in der britischen BBC. Ukrainische Behörden hatten zuvor mitgeteilt, bei dem Angriff seien 17 Menschen verletzt worden, darunter auch Schwangere. Die Ukraine macht Russland für den Angriff verantwortlich.
+++ 10:13 Zu wenig Verbindungen: Moskauer Flughafen schließt teilweise +++
Flughafen Moskau-Scheremetjewo schließt vorübergehend Terminal D. Grund sei die "Situation in der Luftfahrt", berichtet die staatliche russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti. Moskau-Scheremetjewo ist mit 33,6 Millionen Passagieren im Jahr der größte Flughafen in Russland. Als Reaktion auf den russischen Einmarsch in der Ukraine haben unter anderem die EU und die USA ihre Lufträume für russische Flugzeuge gesperrt.
+++ 09:47 Lawrow und Kuleba verhandeln erstmals in Antalya +++
Erstmals seit Beginn des Kriegs vor zwei Wochen verhandeln Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Kollege Dmytro Kuleba persönlich über einen Waffenstillstand. Die beiden Politiker kamen am Vormittag in der türkischen Stadt Antalya zu Gesprächen zusammen, bei denen ihr türkischer Amtskollege Mevlüt Cavusoglu vermittelt. Russland stellt drei Bedingungen für die Einstellung der Gefechte: die Ukraine muss ihre Waffen niederlegen, sich in ihrer Verfassung für neutral erklären, die Krim als russisches Gebiet sowie die "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk als unabhängiges Gebiet anerkennen.
+++ 09:40 Ukraine erwartet Fluchtkorridore für sieben Städte +++
In der Ukraine sollen den Tag über sieben Fluchtkorridore für die Zivilbevölkerung geöffnet werden. Darunter sei auch Mariupol, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Die Hafenstadt liegt im Süden der Ukraine am Asowschen Meer. Russische Truppen haben sie eingekesselt und unter Beschuss genommen.
+++ 09:28 Roth: Putins 600 Milliarden Euro sind kaum etwas wert +++
Der Chef des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth, sieht ein mögliches Energie-Embargo gegen Russland skeptisch. Die Befreiung von der Abhängigkeit von russischer Energie gehe nicht von heute auf morgen - es sei denn, große wirtschaftliche Schäden würden in Kauf genommen, sagt der SPD-Politiker dem ZDF. Schon jetzt stehe Russlands Präsident Wladimir Putin aber mit dem Rücken zur Wand, die Wirtschaft in seinem Land werde in wenigen Wochen am Existenzminimum angekommen sein. "Schon jetzt hat Putin 600 Milliarden Euro in einem Tresor liegen wie Dagobert Duck, aber er kann mit dem Geld nichts mehr anfangen. Die Sanktionen tragen ja dazu bei, dass Putin und die russische Wirtschaft abgeschnitten ist", sagt Roth.
+++ 09:09 Pentagon: Russland hat 710 Raketen abgefeuert +++
Russland hat nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums seit Kriegsbeginn mehr als 710 Raketen auf ukrainische Ziele geschossen. Etwa die Hälfte davon wurde demnach aus Russland abgefeuert, die andere Hälfte von innerhalb der Ukraine, wie das Pentagon mitteilt. Aus dem Lagebericht geht demnach hervor, dass die russischen Truppen inzwischen unmittelbar vor der Großstadt Charkiw stehen. "Sie haben etwa 20 Kilometer zurückgelegt", heißt es. Ähnlich soll die Lage bei der südukrainischen Stadt Mykolajiw sein.
+++ 08:48 Botschafter Melnyk hofft auf Vereinbarung einer Waffenruhe +++
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hofft auf die Vereinbarung einer Waffenruhe bei den Gesprächen zwischen den Außenministern der Ukraine und Russlands in der Türkei. "Das Wichtigste, was jetzt auf der Tagesordnung steht für meine Landsleute, (...) ist, dass die Waffen schweigen, dass die Toten geborgen werden, dass die Menschen, die unter den Trümmern liegen, auch gerettet werden können. Das ist das Gebot der Stunde.", sagt er im ZDF. Zu möglichen Zugeständnissen der Ukraine sagt Melnyk, es sei zu früh, über Einzelheiten zu reden und den Verhandlungen vorzugreifen. "Was für uns zählt: Unsere Souveränität und territoriale Integrität, sie stehen nicht zur Debatte."
+++ 08:29 Bundesländer bereiten sich auf Hunderttausende Schüler aus Ukraine vor +++
Bei einem Treffen in Lübeck wollen heute die Kultusminister über die Betreuung und Beschulung der aus der Ukraine geflüchteten Kinder beraten. Die Flüchtlingskinder sollten rasch an deutschen Schulen unterrichtet werden und Kontakt zu anderen Kindern bekommen, sagt die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Schleswig-Holsteins Kultusministerin Karin Prien, im ZDF. "Es werden sicherlich viele Hunderttausend Kinder zu uns kommen", sagt Prien. "Wir werden natürlich auch gesonderte Klassen einrichten, dort wo mehrere Kinder und Jugendliche zu uns kommen." Zudem soll es Angebot zur psychosozialen Betreuung geben. Geprüft werde zudem, wie ukrainische Erzieher und Lehrer zum Einsatz kommen könnten, zunächst als Unterstützung.
+++ 08:09 Trittin sieht mögliche Hinweise auf russisches Einlenken +++
Der außenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Jürgen Trittin, sieht erste Signale der Deeskalation. Möglicherweise setze sich in Russlands Führung die Erkenntnis durch, dass es so etwas wie eine Verhandlungslösung brauche, sagte Trittin im "ntv Frühstart". Als Gründe dafür nannte er die "geballte Kraft" der Sanktionen und den stockenden Vormarsch der russischen Truppen. Er nehme Präsident Putin seine angebliche Verhandlungsbereitschaft zwar nicht wirklich ab, so Trittin. "Aber es zeigen sich Risse in der bis dahin eindeutigen Kommunikation aus Russland." Er verwies darauf, dass die Sprecherin des Außenministeriums einen Regierungswechsel in Kiew und die Eroberung der gesamten Ukraine nicht mehr als Ziel ausgegeben habe. Verhalten optimistisch zeigte sich der Grünen-Politiker mit Blick auf das Treffen der Außenminister von Ukraine und Russland heute in der Türkei. Er wisse nicht, ob Hoffnung auf einen Waffenstillstand bestehe. "Aber es ist ein guter Schritt, wenn die Außenminister sich dort treffen."
+++ 07:42 Russische Truppen kommen bei Einkesselung Kiews voran +++
Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht zum Donnerstag nach Angaben des ukrainischen Generalstabs ihre "offensive Operation" zur Einkesselung der Hauptstadt Kiew fortgesetzt. Binnen weniger Tage hat sich die Frontlinie rund um die ukrainische Hauptstadt deutlich verschoben: Stand die russische Armee vor fünf Tagen noch rund hundert Kilometer nordöstlich von Kiew entfernt, näherten sie sich am Mittwoch der an Kiew grenzenden Stadt Browary, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Russische Einheiten hätten zwei Dörfer in der näheren Umgebung eingenommen, sagte ein 41-Jähriger namens Wolodymyr aus dem etwa 15 Kilometer nordöstlich von Browary gelegenen Dorf Welyka Dymerka. Lesen Sie hier unsere Übersicht zum Kriegsgeschehen in der Nacht.
+++ 07:16 Vater entdeckt getötete Familie auf "New York Times"-Foto +++
Reporter der "New York Times" wurden am Sonntag Zeugen, wie im Kiewer Vorort Irpin flüchtende Zivilisten von russischen Soldaten beschossen wurden. Eine Mutter, ihr 18 Jahre alter Sohn und die neunjährige Tochter wurden beim Einschlag einer Granate getötet. Das Foto der Leichname und die daneben liegenden Koffer landeten auf Seite 1 der "New York Times" und gingen durch die sozialen Medien. So erfuhr der Programmierer Serhiy Perebyins vom Tod seiner Familie. Er selbst steckte zum Zeitpunkt des russischen Einmarsches in der Ostukraine fest, wo er sich um die eigene Mutter kümmerte, wie Perebyins nun der "New York Times" berichtet. Das Porträt der Familie, die Geschichte eines völlig zerbrochenen Mannes ist so herzzerreißend wie exemplarisch für das Leid völlig hilfloser, unschuldiger Zivilisten. Die ganze Geschichte lesen Sie hier.

Unter dem hinteren Tuch liegt Mykyta Perebyins. Er war 18 Jahre alt, als er zusammen mit seiner Mutter Tetiana und seiner kleinen Schwester Alisa getötet wurde.
(Foto: picture alliance / abaca)
+++ 07:05 Außenminister Russlands und der Ukraine in Türkei gelandet +++
Die Außenminister Russlands und der Ukraine, Sergej Lawrow und Dmytro Kuleba, sind zu Verhandlungen in der Türkei eingetroffen. Kuleba sei zu Gesprächen "über die Einstellung der russischen Kampfhandlungen und die Beendigung des Krieges gegen die Ukraine" in Antalya gelandet, schreibt ein Sprecher des Außenministeriums in Kiew. Lawrow sei ebenfalls eingetroffen, sagt ein türkischer Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Die Gespräche sollen am Donnerstag gegen 9.30 bis 10.00 Uhr Ortszeit (7.30 bis 8.00 Uhr MEZ) in Antalya beginnen. Begleitet werden sie vom türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu. Welche Motive die Türkei bei ihrer Vermittlung antreiben, lesen Sie hier.
+++ 06:57 Deutsche Marine: "Wir haben alles rausgebracht, was schwimmt" +++
Der Konflikt um die Ukraine hat zu einem Einsatz der Deutschen Marine in einem bisher unbekannten Umfang geführt. Wie der künftige Inspekteur der Marine, Jan Christian Kaack, sagte, sind insgesamt 24 Schiffe im Mittelmeer und auf der Ostsee im Einsatz, darunter drei Fregatten. "Wir haben alles rausgebracht, was schwimmt. Wir können so zusammen mit den NATO-Partnern Präsenz zeigen." Die Schiffe sind unter anderem Teil der sogenannten ständigen NATO-Verbände. Diese seien auf dem höchsten Gefechtsstand und die Soldaten bestens ausgebildet.
+++ 06:30 Selenskyj: Angriff auf Kinderkrankenhaus ist "Kriegsverbrechen" +++
Im von russischen Streitkräften belagerten Mariupol sind nach Angaben der örtlichen Behörden binnen neun Tagen mehr als 1200 Zivilisten gestorben. Am Mittwoch war in der südukrainischen Hafenstadt eine Geburts- und Kinderklinik durch russischen Beschuss zerstört worden. Mindestens 17 Mitarbeiter des Krankenhauses wurden nach Angaben der örtlichen Behörden verletzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet den Angriff in einer Videobotschaft als "Kriegsverbrechen". Er fügt hinzu: "Die Bombardierung aus der Luft ist der letzte Beweis. Der Beweis, dass ein Völkermord an Ukrainern stattfindet." Die russische Regierung erklärt ihrerseits, ukrainische Kämpfer hätten das Krankenhaus zuvor geräumt gehabt und aus dem Gebäude heraus russische Truppen beschossen.

Eine hochschwangere, offenkundig verletzte Frau verlässt nach einem Angriff die zerschossene Geburtsklinik von Mariupol.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
+++ 06:17 US-Repräsentantenhaus bringt 13,6 Milliarden Dollar für Ukraine auf den Weg +++
Nach langem Gezerre verständigt sich das US-Repräsentantenhaus auf einen vollständigen Etat für das verbleibende Haushaltsjahr inklusive milliardenschwerer Hilfe für die Ukraine. Das Paket umfasst Hilfen für die vom Angriffskrieg Russlands schwer getroffene Ukraine in Höhe von 13,6 Milliarden Dollar (12,3 Milliarden Euro).
+++ 06:03 Australien will Soldaten um ein Drittel aufstocken +++
Australien rüstet vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine auf. Australien werde bis 2040 rund 25 Milliarden Euro investieren, um die Verteidigungskräfte um ein Drittel aufzustocken, damit das Land "in einem zunehmend unsicheren globalen Umfeld" sicher bleibt, sagt Ministerpräsident Scott Morrison. Durch den Ausbau steige die Zahl der Streitkräfte auf 80.000, so viele wie seit dem Vietnam-Krieg nicht mehr. Verteidigungsminister Peter Dutton erklärt, es sei von entscheidender Bedeutung, die Verteidigungskapazitäten Australiens zu erhöhen, um das Land zu einem "glaubwürdigen Partner" der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und der NATO zu machen.
+++ 05:35 Steinmeier befürchtet, "dass die Zerstörung zunimmt" +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier befürchtet, dass die Brutalität der russischen Kriegsführung in der Ukraine in den kommenden Tagen noch zunehmen wird. "Es gibt leider keine Anzeichen dafür, dass dieser Krieg in kurzer Zeit zu Ende geht", sagt Steinmeier in einem Podcast-Gespräch mit der Bertelsmann Stiftung. Das russische Kalkül, dass das Ganze eine Invasion werde, die innerhalb von 24 oder 48 Stunden erledigt sei, sei nicht aufgegangen. Die Russen seien überrascht von der Stärke der Widerstandskraft der Ukrainer, sagte Steinmeier. "Ich befürchte nur, das wird auch dazu führen, dass in den nächsten Tagen noch schwerere Waffen eingesetzt werden, dass die Zahl der Flüchtlinge weiter anwächst, dass die Zahl der Toten größer wird und dass die Zerstörung zunimmt."
+++ 05:00 Ukraine plant weitere Fluchtkorridore in Sumy +++
Für Donnerstag sind einem ukrainischen Behördenvertreter zufolge drei Fluchtkorridore zur Evakuierung von Menschen aus der Region Sumy im Nordosten des Landes geplant. Diese führten aus den Städten Trostjanez, Krasnopillja und Sumy jeweils in Richtung der zentralukrainischen Stadt Poltawa, teilt der Chef der Gebietsverwaltung von Sumy, Dmytro Schywyzkyj, in der Nacht im Nachrichtenkanal Telegram mit. Der Beginn der Waffenruhe für die betreffenden Routen sei für 8 Uhr MEZ geplant.
+++ 04:41 Verbindung zu weiterem AKW in Ukraine reißt ab +++
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) verliert nach Tschernobyl auch die Verbindung zum größten europäischen Atomkraftwerk in der Ukraine, Saporischschja. IAEA-Chef Rafael Grossi teilt mit, dass die Datenverbindung zu den Überwachungsgeräten in Saporischschja ausgefallen sei. Zuvor hat die IAEA gewarnt, dass sie die Verbindung zu den Überwachungssystemen in der ebenfalls von russischen Truppen eroberten Atomruine von Tschernobyl verloren habe. Später teilte die Behörde mit, dass sie von der Ukraine die Information erhalten habe, dass es einen Stromausfall gegeben hatte. Sie sehe "in diesem Fall keine kritischen Auswirkungen auf die Sicherheit". Der Verbindungsverlust zu den beiden Atomstandorten sei jedoch besorgniserregend.
+++ 04:20 Mehr als eine Million Kinder sind auf der Flucht +++
Seit dem Einmarsch der Russen sind mehr als eine Million Kinder aus der Ukraine in Nachbarländer geflüchtet. Das teilt das UN-Kinderhilfswerk Unicef mit. Mindestens 37 Kinder wurden den Angaben zufolge getötet und 50 verletzt.
+++ 03:57 Grüner fordert Hausverbot für russische Lobbyisten im Europaparlament +++
Der Europapolitiker Daniel Freund fordert ein Hausverbot für russische Lobbyisten im Europaparlament. "Russische Staatsunternehmen und kremlnahe Firmen geben in Brüssel jährlich mehr als drei Millionen Euro für Lobbyismus aus", sagt der Grünen-Abgeordnete. "Es kann nicht sein, dass die, die Putins Krieg finanzieren, europäische Politik beeinflussen." Freund schickt eine entsprechende Liste mit elf Organisationen und Unternehmen, die seiner Ansicht nach enge Verbindungen zur russischen Regierung unter Kremlchef Wladimir Putin haben, an Parlamentspräsidentin Roberta Metsola. Darunter sind Firmen wie der Energieriese Gazprom, der Ölkonzern Rosneft sowie die Nord Stream 2 AG.
+++ 03:35 Ukraine setzt auf weitere Waffenlieferungen aus Deutschland +++
Die Ukraine setzt im Kampf gegen die russischen Angreifer auf weitere Waffenlieferungen aus Deutschland. Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, sagt der Deutschen Presse-Agentur, die deutsche Rüstungsindustrie habe Vorschläge gemacht, wie die ukrainischen Streitkräfte unterstützt werden könnten. "Ich weiß, dass dem Verteidigungsministerium 60 Seiten Angebote von Rüstungsunternehmen vorliegen. Wir erwarten eine positive Entscheidung", sagte Melnyk. Die Vorschläge der Unternehmen würden sich auf eine Wunschliste der ukrainischen Botschaft von Anfang Februar beziehen. Darauf stehen unter anderem Luftabwehrsysteme mit einer Reichweite bis zu 70 Kilometern, Anti-Drohnen-Gewehre, Minenräumgeräte, Funkgeräte, Radarstationen, Nachtsichtgeräte und Sanitätsfahrzeuge.
+++ 03:04 Behörden melden Beschuss der Städte Sumy und Mykolajiw +++
Ukrainische lokale Behördenvertreter melden aus mehreren Städten Beschuss. Russische Flugzeuge hätten die Umgebung der nordostukrainischen Großstadt Sumy bombardiert, schreibt der Chef der Gebietsverwaltung von Sumy, Dmytro Schywyzkyj, auf Telegram. In der Stadt Ochtyrka südlich von Sumy seien erneut Wohngebiete beschossen worden. Es gebe zudem Informationen, dass dort auch eine Gasleitung getroffen worden sei. Der Bürgermeister der südukrainischen Stadt Mykolajiw berichtet ebenso von Beschuss durch Mehrfachraketenwerfer, aus nördlicher Richtung kommend. "Entweder sie testen die Robustheit unserer Kontrollpunkte, oder sie bereiten sich auf eine Offensive vor", sagt Bürgermeister Olexandr Senkewitsch in einem Live-Video auf Facebook. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
+++ 02:33 Selenskyj: 35.000 Zivilisten entkommen durch Fluchtkorridore +++
Mindestens 35.000 Zivilisten sind am gestrigen Mittwoch nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus von russischen Truppen belagerten Städten in Sicherheit gebracht worden. In einer Videoansprache sagt Selenskyj in der Nacht, dass drei humanitäre Korridore es den Bewohnern ermöglicht hätten, die Städte Sumy im Nordosten, Enerhodar im Südosten und Gebiete um die Hauptstadt Kiew zu verlassen.
+++ 02:10 Unterhändler: Russland will keine Konzessionen machen +++
Die russische Delegation bei den Friedensverhandlungen mit der Ukraine ist nach Angaben des russischen Unterhändlers Leonid Slutsky zu keinen Konzessionen bereit. Man werde nicht in einem einzigen Punkt nachgeben, zitiert ihn die Nachrichtenagentur RIA. Bislang gab es drei Verhandlungsrunden zwischen Russland und der Ukraine. Donnerstag sprechen erstmals seit Ausbruch der Kämpfe die beiden Außenminister Sergej Lawrow und Dmytro Kubela miteinander.
+++ 01:40 Täglich treffen in Berlin 13.000 Flüchtlinge ein +++
In den vergangenen drei Tagen sind in Berlin täglich mehr als 13.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge angekommen. Das seien jedoch nur die Zahlen der Busse, Züge und registrierten Angekommenen, sagt Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey. In den zurückliegenden zwei Wochen sei eine Anzahl von Menschen "im mittleren fünfstelligen Bereich" in der Hauptstadt angekommen. Nicht alle davon seien hier geblieben, sondern viele auch weitergereist. Giffey sprach von einem "starken Anstieg des Zuwanderungsgeschehens" in den letzten drei Tagen. Einige Busse würden auch in andere Bundesländer weitergeleitet werden, viele Menschen jedoch in Berlin bleiben wollen. Die Anbindung an die ukrainische Community sei hier "sehr groß". Die Hauptstadt sei deshalb nach wie vor "am allerstärksten betroffen".
+++ 01:09 Ukraine fordert von Deutschland Ende der Energie-Importe +++
Vor dem EU-Gipfel im französischen Versailles erhöht die Ukraine den Druck auf Deutschland, die Energie-Importe aus Russland zu stoppen. Angesichts der hohen Zahl der Kriegsopfer unter der Zivilbevölkerung sei das Nein der Bundesregierung zu einem Importstopp "moralisch nicht tragbar", sagte der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, der Deutschen Presse-Agentur. "Wir rufen die Deutschen auf, eine einzig richtige Entscheidung zu treffen und dieses Embargo unverzüglich einzuführen, um dem Putinschen Krieg gegen die ukrainischen Frauen und Kinder ein Ende zu setzen."
+++ 00:30 USA warnen vor Einsatz von Massenvernichtungswaffen +++
Die US-Regierung warnt vor einem möglichen russischen Einsatz chemischer oder biologischer Waffen in der Ukraine. Moskau wolle mit der Verbreitung von Falschinformationen den Weg dafür bereiten, den ungerechtfertigten Angriffskrieg in der Ukraine weiter zu eskalieren, warnt die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki, über Twitter. Russland folge dabei einem klaren Verhaltensmuster - entweder um selbst Massenvernichtungswaffen einzusetzen, oder um einen Angriff durch die Ukrainer vorzutäuschen, um eine Rechtfertigung für die Fortsetzung des Kriegs zu konstruieren, schreibt Psaki.
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Quelle: ntv.de