Vorsicht Phishing Betrugsversuch mit Energiepreispauschale
16.09.2022, 09:12 Uhr (aktualisiert)
Nein, die SMS ist nicht vom Finanzministerium.
(Foto: Verbraucherzentrale NRW )
Dieser Tage landen die 300 Euro Energiepauschale auf dem Konto. Gleichzeitig kursieren aber auch E-Mails und SMS, die dazu auffordern, persönliche Daten zu verifizieren, um an das Geld zu kommen. Was nicht nur Quatsch, sondern kriminell ist.
Derzeit nutzen Kriminelle die angekündigte Energiepauschale der Bundesregierung für Betrugsversuche. In E-Mails von angeblichen Banken behaupten diese, dass zur Auszahlung der Pauschale die persönlichen Daten der Empfänger:innen abgeglichen werden müssten. Ähnliches kommt via SMS angeblich vom "Bundesministeriums der Finanzen". Doch das ist Betrug. Keine Bank, Sparkasse muss Daten zur Auszahlung der Energiepauschale prüfen. Die Auszahlung erfolgt über den Lohn oder das Gehalt. Und auch das Finanzministerium fragt diesbezüglich nicht nach.
So ist der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen beispielsweise eine E-Mail aufgefallen, die angeblich von der Sparkasse stammt. Die Empfänger sollen dazu gebracht werden, eine betrügerische Internetseite zu öffnen und persönliche Daten einzutippen. In dieser Phishing-Mail wird erklärt, wer die Energiepauschale aus dem Entlastungspaket der Bundesregierung erhält. Anders als oft üblich, ist die betrügerische Mitteilung nahezu ohne Rechtschreibfehler und in guter Grammatik geschrieben.
Um Empfänger zum Anklicken des Links auf eine falsche Sparkasse-Internetseite zu bewegen, heißt es in der E-Mail: "Um Ihre Identität sowie den Anspruch auf eine Auszahlung feststellen zu können, benötigen wir eine Bestätigung Ihrer bereits angegebenen Daten bei der Erstellung Ihres Girokontos in einer unserer Filialen." Erst dann erhalte man "in den nächsten vier Wochen Ihre Auszahlung der Energiepauschale". Vergleichbare Behauptungen gibt es auch mit den Logos anderer Banken - zum Beispiel der Volksbanken und Raiffeisenbanken, wie die Verbraucherschützer berichten.
Keine Daten auf den verlinkten Internetseiten eingegeben
Auch per SMS versuchen Betrüger, Ahnungslose auf dubiose Internetseiten zu locken und Daten abzugreifen. Hier heißt es: "(Bundesministerium der Finanzen) Sie müssen noch einen Betrag von 254,33 erhalten. Verifizieren Sie sich und erhalten Sie den Betrag per: https:// ruckkehr .biz/index5.php".
Aber weder auf die Mail noch auf die SMS sollte den darin enthaltenen Links gefolgt und nicht auf die Nachricht geantwortet werden. Vielmehr sollten Mails als Spam in den entsprechenden Ordner verschoben werden. SMS gilt es zu ignorieren und die Absendernummer zu sperren.
Wurden dennoch Daten auf einer verlinkten Internetseite eingegeben, ist nicht abzuschätzen, was die Kriminellen damit anstellen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für Identitätsdiebstahl, der von einfachen Internet-Bestellungen auf die Rechnung des Betrogenen bis zu kriminellen Geschäften auf dessen Namen reichen. Vorsorglich sollte deshalb Anzeige bei der Polizei erstatten werden.
(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 14. September 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, awi