Lebensretter im Test Nur ein Blutdruckmessgerät überzeugt
27.10.2018, 08:40 Uhr
Auf den Blutdruck achten. Die Werte sollten im Auge behalten werden.
(Foto: dpa)
Nein, das Blut rauscht meist nicht in den Ohren. Bluthochdruck ist ein stiller Killer. Fast jeder dritte leidet an ihm. Ohne es zu merken. Umso wichtiger ist es, seine Werte zu kennen. Mit dem richtigen Messgerät. Doch die meisten von ihnen taugen nicht so recht, wie Warentest weiß.
Herzinfarkt, Schlaganfall, Netzhauterkrankungen oder Nierenversagen - alles Krankheiten, für die bei einem erhöhten Blutdruck das Risiko ansteigt. Ursachen hierfür können vor allem ein belastender Lebensstil sein. Stichwort Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, starker Alkoholkonsum, Stress oder auch die Einnahme von Schmerzmitteln. Oft stellt sich ein zu hoher Blutdruck unbemerkt ein. Deshalb ist es wichtig, den eigenen Blutdruckwert zu kennen.
Gemessen werden können diese bei einem Arztbesuch. Oder aber mit einem eigenen Blutdruckmessgerät für daheim. Letzteres ist praktischer. Zumindest dann, wenn das Gerät etwas taugt. Was leider nicht immer der Fall ist, wie die Stiftung Warentest in einer aktuellen Untersuchung von 14 Blutdruckmessern festgestellt hat.
So wurde bei der Untersuchung nur einmal die Note "gut" vergeben. Acht Geräte wurden für "befriedigend", fünf nur für "ausreichend" befunden. Laut Warentest hapert es vor allem an der Messgenauigkeit. Geprüft wurden Blutdruckmessgeräte für Messungen am Oberarm sowie am Handgelenk zu Preisen zwischen 15,30 und 79,50 Euro. Geräte für den Oberarm sind meist teurer, sperriger und mühsamer anzulegen als die fürs Handgelenk. Sie sitzen aber automatisch richtig auf Herzhöhe. Handgelenkgeräte müssen Nutzer aktiv in diese Position bringen, indem sie den Arm anwinkeln.
Am besten schlägt sich ein Messgerät Braun ExactFit 5 für 65 Euro, bei dem die Messung am Oberarm durchgeführt wird. Doch die Geräte des aktuellen Testfelds sind alle schlechter als die drei besten aus dem Vorgängertest 2016, die alle noch zu haben sind: Zwei Handgelenkgeräte für 26 bzw. 25 Euro (Omron RS2 und Boso Medistar+) sowie eins für den Oberarm für 50 Euro (Boso Medicus X).
Grundsätzlich kann es bei einer leichten Erhöhung des Blutdrucks ausreichen, sich mehr zu bewegen und gesünder zu essen. Was immer eine gute Idee ist. Doch bei Werten ab 140/90 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) ist eine Therapie mit Medikamenten erforderlich. In den USA werden seit Neustem bereits Werte ab 130/80 mmHg medikamentös behandelt. Das ist in Deutschland jedoch umstritten. Denn wie immer gilt: keine Wirkung ohne mögliche Nebenwirkung. Bei Blutdruckmitteln sind dies meist Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Reizhusten und Schwindel.
Quelle: ntv.de, awi